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Erste deutsche Netflix-Serie geht an den Start
"Dark"
Netflix
Netflix-Serie "Dark": Interviews mit den Showrunnern und Schauspielern/Netflix

Gerade erst vier Jahre ist es her, seitdem Netflix mit eigenproduzierten Serien seinen globalen Siegeszug begann. Doch nun scheint es beinahe schon überfällig, dass am 1. Dezember die erste deutsche Netflix-Serie an den Start geht.

 "Dark" lässt sich nur schwer in eine Genre-Schublade stecken: Mystery- und Thriller-Elemente treffen auf die düsteren Abgründe eines Familiendramas genauso wie auf kunstvoll stilisierte Sci-Fi-Elemente. Zudem entfaltet sich die Handlung auf drei Zeitebenen, beginnt aber in naher Zukunft, dem Jahr 2019. Keine Chance für den Regisseur Baran bo Odar und die Autorin Jantje Friese ( "Who Am I - Kein System ist sicher"), sich zu langweilen - aus Furcht davor hätten sie Netflix einst fast einen Korb gegeben.

Am Rande der Europapremiere in Berlin sprach TV Wunschliste-Redakteur Ralf Döbele mit den jungen Hauptdarstellern Louis Hofmann ( "Die Mitte der Welt") und Lisa Vicari ("Luna"), mit den "verfeindeten Freundinnen" Jördis Triebel ( "Babylon Berlin") und Maja Schöne ("Tatort") sowie den Showrunnern Odar und Friese, die mit zwei qualmenden Atomschloten der düsteren Kleinstadt Winden einen äußerst unheilvollen Horizont verliehen haben.

TV Wunschliste: Herr Odar, Frau Friese, wer von Ihnen ist denn in der Nähe eines Atomkraftwerks aufgewachsen?

Baran bo Odar: Wir sind beide aus einer Kleinstadt. Mein Vater hat in der Branche gearbeitet, dementsprechend war das schon immer Thema bei mir. In den Achtzigern war das nicht so cool, wenn der Vater in der Atomenergie ist, während andere die "Atomkraft, nein Danke"-Aufkleber haben. Da schlagen also zwei Herzen in mir, weil mein Vater das verteidigt und die anderen die Gegenargumente haben.

Jantje Friese: Generell steckt in "Dark" sehr viel Persönliches, in Szenen oder auch was Figuren passiert. Wir sind nicht durch die Zeit gereist, wir haben auch niemanden umgebracht, aber andere, kleine Details sind sehr, sehr privat.

Wann hat Netflix bei Ihnen angerufen?

Odar: Netflix war vor ein paar Jahren dabei, sich mit vielen Produzenten und Filmemachern in Deutschland zu unterhalten. Die Verantwortlichen waren Fans von "Who Am I" und unseren anderen Filmen. Tatsächlich wollten sie zuerst eine Serie aus "Who Am I" machen. Eine Faustregel von uns ist es aber, uns nie zu wiederholen, weil wir uns sehr schnell langweilen. Wir wollten uns nicht erneut in die Hackerwelt begeben, die gleichen Recherchen noch einmal machen... außerdem war da noch  "Mr. Robot".

Dann fragten sie nach einer anderen Idee und wir mussten an eine Serie denken, die wir damals für Channel 4 in Großbritannien entwickelt hatten, die auch bereits "Dark" hieß. Die ähnelte aber eher einer Krimiserie wie  "The Missing". Zeitgleich hatten wir zuvor an einer Kinotrilogie über Zeitreisen gearbeitet. Kreativ wird man erst, wenn man zwei Dinge kombiniert, die vermeintlich nicht zusammen passen. So kamen wir zur Kleinstadt-Familiensaga, in der ein Phänomen entsteht, das Zeitreisen möglich macht. So ist "Dark" entstanden und Netflix fand's gut.

Hatten Sie das internationale Publikum für "Dark" im Hinterkopf, als Sie dann das Drehbuch entwickelten?

Friese: Wir hatten diesen internationalen Ansatz auch bei anderen Sachen, die wir davor gemacht haben. Aber dass man jetzt spezifisch etwas macht, um die Japaner abzuholen, indem man weiß der Geier was macht, das gibt es bei uns überhaupt nicht. Wir haben nur immer grundsätzlich das Bedürfnis, über die Ländergrenzen hinweg zu erzählen. Wir glauben ganz fest daran, dass Geschichten, in denen es vor allem um menschliche Konflikte geht, überall funktionieren können, weil sich da jeder irgendwo einklinken kann.

Odar: Es gibt auch wirklich keinen Algorithmus für Erfolg in Film und Fernsehen. Wenn es die Formel gäbe, dann wäre für uns als Filmemacher alles easy. Ich glaube tatsächlich, dass der einzige Algorithmus, den es gibt, Qualität ist. Was Gutes schauen sich Menschen auch gerne an, egal, in welchem Land sie leben.

An "Dark" fällt auch auf, dass die Serie von realtiv frischen Gesichtern getragen wird und nicht einfach nur auf das bekannte deutsche Star-Ensemble gesetzt wurde.

Odar: Es war uns sehr wichtig, neue Gesichter zu haben. Das ist ja eigentlich der Trick bei einer Serie, dass die Leute sich auf eine Figur einlassen und ihr folgen, zwei, drei, zehn Staffeln lang. Dann glauben sie, die Figur ist da. Alle glauben, dass Bryan Cranston Heisenberg ist und auch so cool ist. Vielleicht ist er gar nicht so! Wenn man da Tom Cruise hingesetzt hätte, dann wäre es halt: Tom Cruise spielt jetzt jemanden. Diesen Effekt wollten wir vermeiden. Klar, wir hatten Jördis Triebel, die natürlich schon bekannter ist, aber jetzt auch nicht so wie Tom Cruise. Netflix hat auch ganz klar zu uns gesagt: "Nehmt einfach den besten Schauspieler für die Rolle!"

Friese: Die Show ist der Star! So funktionieren Serien. Das ist das, was letztendlich auch als wahnsinnig eigen, echt und authentisch empfunden wird.

Odar: Wir haben auch ganz viele Figuren über 40. Die meisten Kinofiguren sind immer 30, 35, was wir wahnsinnig langweilig finden. Das Spannende passiert doch am Anfang, in der Jugend, oder wenn man bereits seine Erfahrungen gemacht hat, man bereits verheiratet ist, Kinder hat. Die Konflikte kommen doch dann auch erst wirklich auf. Den gutaussehenden Fotografen, der auf die gutaussehende Geschäftsfrau trifft, ich kann das echt nicht mehr sehen.

Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Interview mit den Schauspielern Louis Hofmann & Lisa Vicari.

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Leserkommentare

  • User 1302091 schrieb am 30.11.2017, 10.23 Uhr:
    Habt ihr auch das Gefühl, dass zurzeit jeder über Politserien wie House of Cards oder Designated Survivor spricht?
    Auch an uns ist das nicht vorbeigegangen, weshalb wir das Phänomen Politserie etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen und genau dazu brauchen wir Eure Hilfe.
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