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Erstaunliche 15 Jahre ist es schon her seit dem Ende von
Holloway spielt Jim Ellis, der als Fahrer für ein Gangstersyndikat in Phoenix, Arizona, tätig ist - und das, seit er 16 war. Über die Verbrechen, in die er dadurch verwickelt ist, denkt er nicht groß nach. Mal fährt er Saxtons Schergen mitsamt Baseballschläger zu säumigen Kunden, mal gibt er den Fluchtfahrer, dann wieder transportiert er dubiose Ware durch die Gegend - eingangs etwa ein Spenderherz, das Saxton für seinen herzkranken Sohn Royce (Benjamin Charles Watson,
In einem zweiten Handlungsstrang kommt mit Nina Hayes die erste Schwarze FBI-Agentin nach Phoenix. Die ehrgeizige junge Frau mit dem imposanten Afro, die sich, frisch von der Akademie gekommen, den Posten durch beharrliches Dauerbewerben zuschanzen ließ, wird von Rachel Hilson gespielt. Die 29-Jährige, zuletzt in

Agent Hayes hat ein persönliches Motiv für ihr Vorhaben, das kriminelle Saxton-Imperium in die Knie zu zwingen. Nach und nach wird es im Verlauf der Staffel enthüllt, aber dass es, wie bei Jim, um ein familiäres Trauma geht, ist schon in der ersten Episode klar. Weshalb es auch nicht lange dauern kann, bis die beiden Hauptfiguren gemeinsame Sache machen: Genau genommen dauert es keine halbe Stunde. Dann nämlich weckt Hayes Jims Argwohn, als sie ihm ein Überwachungsvideo zeigt, welches nahelegt, dass sein Bruder nicht bei einem Unfall starb, sondern gezielt in die Luft gesprengt wurde, wahrscheinlich auf Saxtons Anordnung. Jim kann (oder will) das nicht glauben. Um die Unschuld seines Förderers zu beweisen, lässt er sich darauf ein, für Agent Hayes den inside man zu geben und für sie im Kreis der Ganoven Ermittlungen anzustellen.
Mit dieser unfreiwilligen Kooperation zwischen getaway driver Jim und der gegen alle Widerstände operierenden FBI-Agentin ist das Gerüst der Serie aufgebaut - und es ist überwiegend eine Freude, den beiden Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie diesen Rahmen füllen. Denn während die Ermittlung gegen Saxton zwar klar im Vordergrund steht, Jim widerwillig gegen seine Ersatzfamilie vorgeht und Hayes einer bis nach Washington reichenden Verschwörung - es ist die Nixon-Ära! - auf die Schliche kommt, sind es vor allem die kleineren Sequenzen und Mini-Fälle, mit denen jede Folge gespickt ist, die am meisten für gute Laune sorgen.
So erweist sich Josh Holloway nach wie vor als ein echter Charmebolzen, der in Lederjacke, offenem Hemd (mit Riesenkragen) durch die Gegend stiefelt, links die Frauen bezirzt, rechts die Gegner befrotzelt und glücklicherweise jederzeit um die etwas in die Jahre gekommene Anmutung derartiger Machofiguren weiß. Es ist diese bübisch grinsende Selbstironie, mit der Holloway seinen Jim Ellis zu einer ernsthaft sympathischen Figur macht. Und weil Jim ständig Missgeschicke widerfahren, er in absurde Fights gerät, ihm beim Leichenvergraben die Schaufel bricht und derlei Unbill mehr, kann Holloway auch ausgiebig sein Talent für Slapstick, Körperkomik und entwaffnende Mimik unter Beweis stellen. Allein der Moment, als er bei der Herztransplantation des Gangstersohnes plötzlich mithelfen soll und vom Chirurgen einfach mit "Duke" angeredet wird, ist pures Comedygold. Und wenn er immer wieder in Zeitlupe umherstolzieren darf, damit sein ikonisch-blondes Langhaar so schön herumwirbeln kann wie in einer Shampoowerbung, bleibt es gekonnt in der Schwebe, wie ernst diese Art der Inszenierung gemeint ist: Eitelkeit oder deren Dekonstruktion?

Duke - das erinnert nicht von ungefähr an
Während die Regisseure Steph Green und Darren Grant mit allen möglichen Zitaten operieren (einmal sogar, animiert, mit einer
Die Frühsiebziger-Atmo wird in entsprechenden Looks und Farben wahrscheinlich orange-braun-gelber heraufbeschworen, als das damals wirklich der Fall war; die sonnengüldene Umgebung im Wüstenstaat Arizona (und später Las Vegas) passt dazu hervorragend. Auf dem Soundtrack (das Titel-Thema schrieb Abrams persönlich) erklingen Soul-, Jazz- und Rock'n'Roll-Gassenhauer, von Pharoahe Monch über Gene Vincent bis Elvis Presley. Dessen blue suede shoes spielen in einer frühen Episode übrigens eine herrlich bescheuerte Rolle - wie auch diverse reale Personen in den Plot miteinbezogen werden, von Presleys dubiosem Manager Colonel Parker bis hin zur Regielegende Howard Hughes. Auf die Spitze getrieben wird das, wenn zunächst in einer Partyszene die damalige Jungschauspielerin Adrienne Barbeau (bekannt aus der Siebziger-Sitcom

Diese unbekümmerte Verspieltheit ist es, die vor allem für "Duster" einnimmt. Großer Tiefgang ist in dieser Erzählwelt, in der die Gangsterbosse "Sunglasses", "Greek Sal" oder "Mad Raúl" heißen, nicht zu erwarten; auch gibt es hier nichts, was das Krimi- oder Thriller- oder Heiße-Reifen-Genre um irgendwas erweitern würde, was man dort noch nie gesehen hat. Stattdessen shuffeln die Folgen das Bekannte einmal durch und erweitern sie um damals unbeleuchtet gebliebene Perspektiven. Nachdem J.J. Abrams nach dem "Lost"-Ende ja vor allem das
Funktionieren kann das alles aber nur, weil die Besetzung so gut passt. Neben Holloway und Hilson ist vor allem Keith David das Highlight der Show. Der Altstar, bekannt etwa aus den John-Carpenter-Klassikern
Auch der übrige Cast ist fantastisch: Mit dem Halbnavajo Awan Bitsui (Asivak Koostachin), der wie sie mit Diskriminierung konfrontiert ist, bildet Hilson ein wunderbares FBI-Odd-Couple; Saxtons Tochter Genesis (Sydney Elisabeth) bekommt beim argwöhnisch beäugten Aufstieg durch die Clan-Reihen ihre eigene Storyline; und mit Greg Grunberg hat Abrams aus seiner Hit-Serie
Acht Folgen mit diesem sehenswerten Personal lassen die Gewissheit reifen, dass mit "Duster" nichts revolutionär Neues entstanden ist, aber ein äußerst tragfähiges und allzeit unterhaltsames Seriengebilde. Weitere Episoden? Gerne!
Dieser Text basiert auf der Sichtung aller acht Episoden von "Duster".
Die zunächst achtteilige Serie "Duster" feiert am 15. Mai parallel in den USA bei Max und in Deutschland bei RTL+ Premiere. Die Episoden werden im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
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