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Bericht: Verhandlungen über "Deutschland 86" zwischen UFA und Amazon?

von Bernd Krannich in News national
(17.08.2016, 10.25 Uhr)
Fortsetzung von "Deutschland 83" schon lange in den Startlöchern
Logo der UFA Fiction
Bericht: Verhandlungen über "Deutschland 86" zwischen UFA und Amazon?/Logo der UFA Fiction

Schon länger hängt die Zukunft der Fortsetzung von  "Deutschland 83" in der Schwebe. Das im Auftrag von RTL hergestellte Prestigeprodukt sollte nach dem Willen seiner Schöpfer - UFA Fiction sowie dem Ehepaar Anna Winger und Jörg Winger als Autoren - mit "Deutschland 86" und "Deutschland 89" fortgesetzt werden. Die beiden Folge-Serien hätten die Abenteuer des Protagonisten Martin Rauch (Jonas Nay) bis zum Mauerfall fortgezeichnet. Dafür steht nach früheren Berichten wohl auch vieles bei UFA schon in den Startlöchern. Zwischenzeitlich geisterte durch die Medien, dass bis April 2016 eine Entscheidung getroffen würde.

Doch auch vier Monate später hat RTL keinen Startschuss erteilt. DWDL berichtet nun, dass ein Wechsel des Franchise zu einem Streaming-Dienst möglich sei: Es gäbe fortgeschrittene Gespräche mit Amazon Prime Video als Geldgeber. Nach welchem Modell die Produktion dabei weitergehen würde, wurde noch nicht bekannt - also ob als Co-Produktion, die dann vermutlich bei Amazon Prime Video ihre Deutschlandpremiere hätte und dann später noch bei RTL oder einem anderen Sender der Gruppe ausgewertet würde. Oder eben exklusiv bei Amazon. Vielleicht sogar derart hergestellt, dass auch die US-Zentrale und der britische Ableger sie übernehmen könnten. Offizielle Bestätigungen dieser Gespräche gibt es aber noch nicht.

RTL hatte sich damals für eine ungewöhnliche Strategie bezüglich der Veröffentlichung von "Deutschland 83" entschieden. So hatte der Sender augenscheinlich zugestimmt, dass die Serie im Sommer zuerst im Ausland - dem US-Sender SundanceTV - gezeigt würde (wunschliste.de berichtete), während man mit der deutschen Ausstrahlung bis zum traditionell zuschauerstärkeren Spätherbst wartete. Die US-Ausstrahlung sorgte für gute internationale Presse, die auch im deutschen Blätterwald resonierte.

Die Ernüchterung kam dann bei der deutschen Ausstrahlung in der Form von Einschaltquoten, die dem Status als Prestigeprojekt nicht gerecht wurden (wunschliste.de berichtete). Insgesamt 3,19 Millionen Zuschauer bei 9,9 Prozent Marktanteil erreichte die erste Folge - die letzte Folge sahen hingegen nur noch 1,63 Millionen (Marktanteil 5,3 Prozent).

Schnell hagelte es auch Einschätzungen von Besserwissern, die die Hintergründe des schnell postulierten "Scheiterns" durchschaut haben wollten. Eine Fraktion gab RTL vollumfänglich die Schuld. Behäbige Werbung ("Der US-Trailer war viel besser"), fehlende Präsenz in den sozialen Netzwerken und ein wenig ansprechender Webauftritt des Formats seien Schuld. Eine andere Fraktion nahm die Fernsehkritiker in die Schuld und argumentierte, dass dort die Serie "gutgeredet" worden sei - sie sei zwar "ordentlich", aber eben auch nicht "überragend" und die mauen Zuschauerzahlen daher folgerichtig. Und eine dritte Fraktion wusste, "bei RTL kann sowas ja gar nicht laufen".

Klar ist, dass "Deutschland 83" für RTL kein "durchschlagender" Erfolg war - sonst wäre sicherlich bereits eine zweite Staffel bestellt worden. Unklar ist, wie schlecht die Serie für den Sender wirklich lief. In Werben & Verkaufen erklärte RTL Programmgeschäftsführer Frank Hoffmann, dass die Serie für die RTL-Gruppe ein besonderer Erfolg sei und man viel mehr Menschen erreicht habe, als man erwartet hätte - nur halt leider nicht in Deutschland. Hoffmann spielt damit auf die Tatsache an, dass neben dem Sundance Channel etwa auch Channel 4 in Großbritannien und der VoD-Dienst Hulu in den USA die Serie eingekauft hatten.

Liegt das Zögern alleine an den deutschen Einschaltquoten? Welchen Einfluss hat die hämische Presse, dass RTL sich das nicht noch mal für mutmaßlich geringen Gewinn finanziell antun möchte? Welche Überlegungen haben aber auch andererseits dazu geführt, dass RTL bisher eben auch keine - öffentliche - Absage an eine zweite Staffel erteilt hat? Wo etwa in der RTL-Gruppe hätte man eine zweite Staffel abseits des Hauptsenders ausstrahlen können? Und nachdem die Planungen der Autoren für eine Mini-Serien-Trilogie bekannt wurden, hängt für die Außendarstellung vermutlich auch mit an einer Entscheidung über eine zweite Staffel, dass man jetzt im Grunde vor der Wahl steht, entweder gleich "Deutschland 86" und "Deutschland 89" zu beauftragen - oder eben gar nichts.

Selbst von der Seitenlinie aus waren gewisse Missstimmungen zwischen RTL und UFA bezüglich "Deutschland 83" nicht zu übersehen. Das begann mit dem Fauxpas von UFA, auf der eigenen Webseite noch vor dem Deutschlandstart der Serie darauf hinzuweisen, dass die Serie in den USA käuflich bei iTunes erwerbbar sei - ein Hinweis, der laut DWDL schnell wieder verschwand.

Daneben wandte sich die UFA an ihre Facebook-Nutzer, um diese nach deren Meinung zu den Hintergründen der schwachen Quoten zu befragen. Unter dem Titel "DEUTSCHLAND 83 & die Quote: Unsere Serie, eure Meinung" veröffentlichte man die Ergebnisse: "Die Mehrheit der Kommentator_Innen ist der Meinung, dass weniger ein inhaltliches Problem, als ein komplexes Zusammenspiel von Gründen dafür verantwortlich sein könnte. Anbei einige Gründe, die am häufigsten genannt wurden: Imageproblem des Senders, unzureichende Ausrichtung auf ein nichtlineares Nutzungsverhalten des Zuschauers, die Quotenerhebung im Allgemeinen, fehlendes/falsches Onlinemarketing oder zu konservative PR. Ein 'DWDL'-Artikel schien dabei den Zuschauern und Usern besonders aus der Seele zu sprechen. In diesem wird der Umgang von RTL mit der eigenen Serie auf breiter Front kritisiert. Eine Meinung, die viele Unterstützer fand. Trotz aller Kritik sollte an dieser Stelle aber nicht vergessen werden, dass erst RTL 'Deutschland 83' in der jetzigen Form ermöglichte."

Auch, wenn die UFA-Aktion darauf verweist, dass deutsche Zuschauer (wegen eigener Erinnerungen aus der Zeit) vielleicht kritischer auf erzählerische Freiheiten der Darstellung geschichtlicher Abläufe reagieren, erscheint gerade der letzte Satz des Zitats gegenüber des Umgangs mit dem Projekt sehr kritisch und wirft die Frage auf: "Warum sollte sich RTL das nochmal antun?"


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Leserkommentare

  • tgu23 schrieb am 22.08.2016, 08.50 Uhr:
    Tja, ich fand die Serie ganz gut. Habe mich aber auch gefragt, wie das weiter gehen könnte. Im Prinzip bräuchten in den Fortsetzungen auch gar nicht die gleichen Charactere auftauchen müssen.
    Bei "Deutschland 89" ist klar, das geht es um den Mauerfall, aber "Deutschland 86"? Evt. könnte es da um die Reaktorkatastrophe in Tchernobyl gehen, und wie das ganze in der DDR aufgenommen wurde.
  • linkin_park schrieb via tvforen.de am 17.08.2016, 10.37 Uhr:
    Hoffentlich lässt RTL die Finger von dem Projekt und übergibt es amazon.
    Habe zwar auf RTL die erste Folge gesehen - war auch ganz interessant - aber
    1. liefen 2 oder 3 Folgen im Paket
    2. fing die Sendung erst um 21:15 oder noch später an und damit das Paket erst gegen Mitternacht zu Ende
    3. lief irgendwo anders parallel was anderes, das ich lieber sehen wollte
    Auf DVD habe ich sie dann doch nachgeholt, fand ich ganz passabel. Außer der obligatorisch miese Ton bei deutschen Produktionen - manche Dialoge waren so schlecht abgemischt, die hätten auch Suaheli reden können....
    Die Frage bleibt allerdings, was denn groß mit dem Hauptcharakter weitererzählt werden soll, schließlich ist seine Tarnung ja zum Ende aufgeflogen.