Karl Malden im Alter von 97 Jahren gestorben

Deutsche Zuschauer kannten und liebten ihn vor allem als alter Polizeiveteran Mike Stone. Fünf Jahre lang ermittelte der Hollywood- und broadwayerfahrene Karl Malden in dieser Rolle fürs Fernsehen auf den  "Straßen von San Francisco". Am heutigen Mittwoch ist Malden im Alter von 97 Jahren verstorben. Seine Tochter Mila Doerner bestätigte gegenüber den Medien eine natürliche Todesursache.

Karl Malden wurde am 22. März 1912 als Mladen Sekulovich in Chicago als Sohn eines serbischen Vaters und einer tschechischen Mutter geboren. Der Vater liebte das Theater und inszenierte zahlreiche Stücke, in denen Malden bereits als Teenager als Bösewicht auftrat. Die Knollennase, die später zu seinem Markenzeichen wurde, kam im Übrigen ebenfalls aus dieser Zeit. Zweimal brach Malden beim Sport als Jugendlicher seine Nase. Ihm war klar, dass er so wohl nie zum großen Hauptdarsteller werden würde, wollte sich aber dennoch nicht von seinen Karriereambitionen abbringen lassen.

Malden diente später als Soldat im Zweiten Weltkrieg und nach seiner Rückkehr in die Staaten machte er sich langsam einen Namen durch eine Reihe von bemerkenswerten Auftritten in Filmen und im Theater. 1951 erhielt er einen Oscar für die Rolle des Mitch in der inzwischen legendären Filmversion von "Endstation Sehnsucht" an der Seite von Vivien Leigh und Marlon Brando. Zuvor hatte er den selben Part bereits am Broadway verkörpert. Malden arbeitete 1954 erneut mit Brando in "Die Faust im Nacken". Für die Rolle des Father Berry erhielt er eine weitere Oscarnominierung. Andere bekannte Filme mit Malden sind "Baby Doll - Begehre nicht des anderen Weib", "Das war der Wilde Westen", "Der Gefangene von Alcatraz"und "Patton".

Nach Jahren in Nebenrollen erhielt Karl Malden dann 1972 die Hauptrolle in der ABC-Serie "Die Straßen von San Francisco", die ab 1974 auch im ZDF lief. Fünf Jahre lang lief die Serie, vier Mal war Malden in dieser Zeit für den Emmy nominiert. An der Seite von Michael Douglas und später Richard Hatch war er als Lt. Stone der ruhige, erfahrene Witwer mit großer Erfahrung im Polizeialltag.

In den USA wurde Malden in den 70er und 80er Jahren zudem auch durch seine Werbespots für American Express Reiseschecks bekannt. Der von ihm gesprochene Satz "Don't leave home without them" (dt.: "Verlassen Sie nie das Haus ohne sie") begegnete Malden noch Jahre danach immer wieder. "Nach 50 Jahren im Geschäft ist das immer noch der Satz, mit dem mir die Menschen am meisten begegnen", so Malden in einem Interview 1989. "Was soll ich dazu sagen? Manchmal ist es frustrierend, aber American Express war sehr gut zu mir. Es gab mir Unabhängigkeit und so muss ich heute nicht mehr jede Rolle annehmen, die mir über den Weg läuft."

Zuletzt war Karl Malden auf dem Bildschirm im Jahr 2000 zu sehen. In einer Episode der Dramaserie  "The West Wing" spielte er einen Geistlichen, der Präsident Bartlet (Martin Sheen) in einer schweren Stunde zur Seite steht. Im Privatleben war Malden 70 Jahre mit der Schauspielerin Mona Greenberg verheiratet - in einer der längsten Ehen Hollywoods.