Quoten: Starker "GNTM"-Auftakt, durchwachsener "ESC"-Vorentscheid

Die großen deutschen Fernsehsender fuhren am gestrigen Donnerstag schwere Geschütze auf. Im Ersten fand der Vorentscheid zum  "Eurovision Song Contest" statt. Die mehr als dreistündige Liveshow  "Unser Song 2017" wurde von 3,14 Millionen Zuschauern verfolgt, die für einen Gesamtmarktanteil von 10,8 Prozent sorgten. Damit befand sich der Vorentscheid auf dem Niveau von 2015, als 3,20 Millionen dabei waren. 2016 erlebte der "ESC"-Auftakt allerdings einen unerwarteten Auftrieb und wurde von 4,47 Millionen Menschen gesehen. Binnen Jahresfrist sind also wieder mehr als eine Million Zuschauer verloren gegangen.

Der Grund dafür ist angesichts des Konkurrenzprogramms schnell zu finden: Denn zeitgleich zu "Unser Song 2017" war bei ProSieben der Auftakt zu einer neuen Staffel von  "Germany's Next Topmodel" zu sehen. 2,63 Millionen Zuschauer schalteten bei der mittlerweile zwölften Staffel der Model-Castingshow ein. Davon waren 1,90 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und bescherten ProSieben einen starken Marktanteil von 17,7 Prozent.

Schwestersender Sat.1 kann ebenfalls zufrieden sein: Eine neue Folge von  "Criminal Minds" holte um 20.15 Uhr 2,73 Millionen Zuschauer sowie einen Zielgruppen-Marktanteil von 11,1 Prozent. Für eine Wiederholungsfolge der US-Crimeserie blieben im Anschluss noch 2,65 Millionen Menschen bei 10,9 Prozent dran. Nur  "Blindspot" konnte mit diesen Werten nicht mithalten und fiel auf 1,72 Millionen bei 8,3 Prozent herab.

RTL konnte sich zunächst auf  "Der Lehrer" verlassen. Bei einer neuen Folge der beliebten Dramedy waren 3,06 Millionen Zuschauer dabei, der Zielgruppen-Marktanteil betrug tolle 16,8 Prozent. Danach schickte der Kölner Sender die neue Comedyserie  "Triple Ex" an den Start. Blieben bei der ersten Folge noch 2,52 Millionen Menschen dran, waren bei der zweiten Episode im Anschluss nur noch 2,27 Millionen dabei. Mit Zielgruppen-Marktanteilen von 13,6 und 12,5 Prozent kann RTL zwar leben, doch an die herausragenden Quoten des Vorgängers  "Magda macht das schon!" kommt "Triple Ex" (noch) nicht heran. Zum Sorgenkind entwickelt sich hingegen am späten Abend  "Modern Family". Die erste von vier gezeigten Episoden der US-Sitcom verfolgten um 22.10 Uhr noch 1,24 Millionen Menschen bei mauen 8,7 Prozent. Die Reichweite sank kontinuierlich, bis um 23.30 Uhr gerade mal noch 480.000 Zuschauer bei viel zu schwachen 5,3 Prozent übrig waren.

Völlig frei von solchen Sorgen ist das ZDF, wo  "Der Bergdoktor" mal wieder die Konkurrenz in den Schatten stellte. Unglaubliche 7,07 Millionen Zuschauer sahen zur besten Sendezeit eine neue Folge der Heimatserie mit Hans Sigl und bescherten den Mainzer Sender mit 21,1 Prozent Gesamtmarktanteil. Auch das junge Publikum der 14- bis 49-Jährigen war stark vertreten und sorgte für ebenfalls tolle 9,3 Prozent in der Zielgruppe.