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"'Die Erbschaft' ist die Arthouse-Version einer Familienserie" - Hauptdarstellerin Trine Dyrholm im Interview


Sie sind eine sehr erfolgreiche Filmschauspielerin, aber haben trotzdem entschieden, diese Serienhauptrolle anzunehmen. Vor einiger Zeit sagte Ihr dänischer Kollege Jens Albinus (der sowohl die Hauptrolle in der Serie  "Der Adler " spielte wie in anspruchsvollen Kinofilmen, etwa Lars von Triers  "Die Idioten") in einem Interview mit dem deutschen Radiosender WDR5, dass für ihn alle Fernsehserien aus westlichen Ländern im Wesentlichen den gleichen visuellen Stil hätten, während im Arthouse-Kino noch individuellere oder künstlerischere Arbeiten möglich seien. Wie sehen Sie diese Unterschiede zwischen Kino und TV?
Ich glaube, dass es auch im Fernsehen sehr unterschiedliche künstlerische Stimmen gibt. Gerade ist eine sehr interessante Zeit mit einer neuen Generation von Regisseuren, die gleichermaßen fürs Kino wie fürs Fernsehen arbeiten wollen. Man kann natürlich immer sagen, dass alles irgendwie gleich aussieht, aber das trifft doch höchstens für Krimiserien wie "Der Adler" zu, die eben nach einem bestimmten Muster mit Tätersuche und Auflösung ablaufen müssen. "Die Erbschaft" ist in meinen Augen eher die Arthouse-Version einer Familienserie.

Auch das dänische Kino hatte seit Mitte der 1990er Jahre und dem ersten Dogma 95-Film "Das Fest" - in dem Sie ja auch eine Rolle hatten - international einen sehr guten Lauf. Ich bin oft über die hohe Qualität der dänischen Filme überrascht, die bei uns ins Kino kommen, und frage mich, wie viele Filme mehr eigentlich in Dänemark produziert werden. Bekommen wir im Ausland nur die Spitze des Eisbergs zu sehen oder setzt das dänische Filmsystem mehr auf Qualität statt Quantität?
Wie haben auch eine Menge Filme, die nicht gut genug sind, um es ins Ausland zu schaffen, zum Beispiel Komödien: Manche sind gut, andere nicht. Aber es stimmt schon, dass wir für ein so kleines Land ziemlich viele Filme produzieren, vielleicht 20 bis 25 im Jahr. Wobei die Filme, die ich mit Thomas Vinterberg ("Die Kommune") oder Susanne Bier ("In einer besseren Welt",  "Love Is All You Need") gemacht habe, in Dänemark große Publikumshits waren, während sie im Ausland eher als Arthouse-Filme wahrgenommen wurden. Es gibt bei uns aber auch kleinere Filme, die auch in Dänemark Arthouse sind, wie meine Arbeit "A Soap" von 2006, der auf der Berlinale ausgezeichnet wurde. Das Arthouse-Kino hat gerade in ganz Europa einen schweren Stand, aber heute werden solche Filme oft in viele Länder verkauft statt im Herkunftsland große Erfolge zu werden. Das ist doch auch schön, wenn sie international ihr Publikum finden.

Sie standen neulich auch für einen deutschen Fernsehzweiteiler von Heinrich Breloer über Brecht vor der Kamera, der voraussichtlich dieses Jahr im Ersten zu sehen sein soll. Ja, ich habe Bertolt Brechts dänische Kollegin und Geliebte Ruth Berlau gespielt. Das ist keine große, aber eine schöne Rolle gewesen. Mein Deutsch ist leider nicht so gut wie das von Jens Albinus, aber es reicht, um deutschen Text zu lernen und auch ein bisschen zu sprechen. Ich habe auch eine Agentur in Deutschland, die mir geeignete Rollen vermittelt. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass die Produzenten meinen dänischen Akzent akzeptieren müssen, sonst funktioniert es nicht.

In Dänemark ging "Die Erbschaft" bereits im vergangenen Jahr mit der dritten Staffel zu Ende. War das ein logischer Punkt für das Ende der Geschichte oder wer hat diese Entscheidung getroffen?
Die Serienschöpferin Maya Ilsøe hatte von Anfang an drei Staffeln geplant. Es war eine gute Entscheidung, das nicht endlos auszuwalzen, weil die Figuren nicht mehr Staffeln hätten tragen können, jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Vielleicht gibt es ja in einigen Jahren mal eine Reunion (lacht).

Die zweite Staffel von "Die Erbschaft" ist ab dem 8. Februar als DVD-Box und digital erhältlich.

© Alle Bilder: Per Arnesen/DR1

 

Über den Autor

  • Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski ist Düsseldorfer Journalist und Serienfreund; wuchs mit "Ein Colt für alle Fälle", "Dallas" und "L.A. Law" auf; Traumarbeitgeber: Fisher & Sons, County General Notaufnahme; die Jobs auf dem Battlestar Galactica und im West Wing wären ihm hingegen zu stressig; Wunschwohnort: Cicely, Alaska. Schreibt über amerikanische und europäische TV-Serien sowie andere Kultur- und Medienthemen, u.a. für TV Wunschliste und sein eigenes Online-Magazin Fortsetzung.tv.

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Leserkommentare

  • Sentinel2003 schrieb am 11.08.2018, 14.10 Uhr:
    Joar, das Interview ist vom Februar...Staffel 3 lief ja inzwischen schon auf RTLPassion....sehr schade, daß es schon nach Staffel 3 endete!
  • Sentinel2003 schrieb am 07.02.2018, 21.41 Uhr:
    Ja, sehe ich auch so....mir hat Staffel 2 nicht so sehr gefallen, wie Staffel 2 und, leider hatte Staffel 2 auch nur 8 Folgen...
  • User 486962 schrieb am 07.02.2018, 21.18 Uhr:
    Die 2. Staffel lief doch auch schon auf RTL Passion (u.a. Sky)
    Insgesamt war die 2. Staffel deutlich schwächer als die 1. Staffel.