Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Wolfgang Stumph ist "Stubbe"
Wolfgang Stumph ist "Stubbe" ZDF/Sandra Hoever

TV Wunschliste: Es ist ja wirklich ungewöhnlich und etwas Besonderes, über eine so lange Zeit gemeinsam mit der eigenen Tochter in einer Serie zu spielen. War dieser Umstand am Anfang eher hinderlich oder förderlich?

Wolfgang Stumph: Für das Familienleben war es sehr förderlich, denn wir waren über die 20 Jahre "Stubbe" sehr miteinander verbunden und es gab auch sehr intensive Film-Szenen zwischen Christiane und Stubbe. Als Stephanie davon erfuhr, dass wir ein Kinder-Casting für die Rolle der Tochter veranstalten, wollte sie die Rolle unbedingt haben und hat sich dann auch im Casting durchgesetzt. Dadurch, dass Stephanie schon im Kindesalter künstlerisch tätig war.

Gab es Ratschläge oder Tipps, die Sie Ihrer Tochter für den Schauspielberuf mit auf den Weg gegeben haben?

Wolfgang Stumph: Ich habe sehr zeitig gelernt - mit aller studierten Pädagogik und Psychologie -, dass ich das mit den Ratschlägen sehr unauffällig angehen muss (lacht). Schon mit zwölf oder dreizehn Jahren sagte Stephanie am Set nicht mehr "Papa" zu mir, sondern "Wolfgang, das weiß ich!" (lacht). Das führte dazu, dass ich mich bald damit zurückhielt. Sie hat in den 20 Jahren Dreharbeit einen umfassenderen Eindruck davon bekommen, wie Schauspieler, Regisseure, Kameraleute und Produktion arbeiten. Ich als Vater war da gar nicht so sehr der Mittelpunkt. Je mehr sie erwachsen wurde, umso mehr wurden wir zu Kollegen auf Augenhöhe. Ich halte mich mit Kritik allgemein mehr zurück als Stephanie. Ich bin da unauffälliger und eher mit Lob und Motivation dabei, anstatt auch nur den Anschein zu erwecken, ich würde sie belehren.

Stephanie und Wolfgang Stumph in einer früheren Folge von "Stubbe"
Stephanie und Wolfgang Stumph in einer früheren Folge von "Stubbe" ZDF/Sandra Hoever

Was sind Eigenschaften, die Sie an Ihrer Tochter besonders schätzen oder bewundern?

Wolfgang Stumph: Ich bewundere junge Frauen, die sich in ihrem Leben behaupten und ihren Weg meistern. Stephanie ist eine dieser Frauen, die mit Geradlinigkeit immer das Beste erreichen möchten. Sie will emanzipierter sein, als es die Gesellschaft und vor allem Männer oft zulassen. Die asozialen Medien - Entschuldigung, ich meinte die sozialen Medien - verführen zu Narzissmus und so manche junge Frau lässt sich davon verbiegen. Im Gegensatz dazu bewundere ich Frauen wie Stephanie, die mit einem gesunden, emanzipierten Selbstvertrauen ihren Weg gehen und sich selbst reflektieren. Sie hat den Mut und das Selbstbewusstsein, auch mal gegen den Strich zu bürsten und Dinge auszuprobieren. Und wenn mal etwas nicht klappt, lässt sie sich nicht entmutigen, sondern lernt daraus.

Stephanie ist wirklich sehr vielseitig begabt und ich verfolge ihren Weg ebenfalls mit Begeisterung. Es ist allerdings auch entscheidend, dass ihr und anderen talentierten Frauen überhaupt Möglichkeiten gegeben werden, sich zu verwirklichen.

Wolfgang Stumph: Richtig, und was mich in dem Zusammenhang wirklich ärgert, ist, dass wir in der Gesellschaft zwar sehr viel über Gleichberechtigung reden, aber zu wenig handeln. Gerade in der Kunst- und Schauspielbranche müssen Frauen immer noch sehr darum kämpfen, um auf Augenhöhe mit den Männern zu kommen in der Honorierung ihrer Leistung.

MDR/DOKfilm/Thomas Koppehele

Sie waren stets ein politischer Mensch, auch in Ihren Rollen kam das zum Vorschein. Ob Stubbe, Struutz, Stankoweit oder Steinbach - viele Ihrer Rollen beginnen mit "St" wie Stumph.

Wolfgang Stumph: Ja, Stankoweit, Stille, Stolze, Strutz, Struntz und viele andere. Es muss immer ein bisschen von meinem "Stumph-Sinn" dabei sein, damit es eine wirkliche "St"-Figur wird.

Was genau zeichnet Ihren Stumph-Sinn aus?

Wolfgang Stumph: Erstens geht es darum, dass etwas einen Sinn hat. Und zweitens soll das Wortspiel Stumph-Sinn verdeutlichen, dass es sich um meine Haltung und meine Sichtweise auf die Dinge des Lebens handelt, die ich mit meiner Art und mit meiner Lebensgeschichte im Rahmen meiner künstlerischen Arbeit verwirklichen wollte - egal, um welches Projekt es sich gehandelt hat. Das betrachte ich als Maßstab und Verantwortung. Erkenne ich mich selbst noch wieder? Bleibe ich mir treu? In jeder meiner 14 "St"-Figuren habe ich immer mein Bestes mit meiner klaren Haltung gegeben. Das ist meine Homestory, eine Langzeitstudie mit mir und meiner Zeit. So ticke ich, oder so könnte ich auch ticken. Aber ganz schön wird's eben nie (lacht).

Liegt es auch in Ihrer klaren Haltung begründet, dass Sie keine kommerzielle Werbung machen?

Wolfgang Stumph: Richtig, das wäre nicht in meinem Stumph-Sinn.

Wolfgang Stumph und Claudia Schmutzler in der Doku "Go Trabi Go Forever"
Wolfgang Stumph und Claudia Schmutzler in der Doku "Go Trabi Go Forever" MDR/DOKfilm/Thomas Koppehele

Der Durchbruch gelang Ihnen mit der Komödie  "Go Trabi Go", die auch heute noch Kultstatus besitzt. Können Sie sich die Popularität des Films erklären?

Wolfgang Stumph: Manches ist sicherlich Glück - und Glück entsteht oft durch Zufall. Für "Go Trabi Go" wurde ich besetzt, weil ich schon damals im Osten durch meine satirische Haltung populär war und meinen Stumph-Sinn auf der Kabarettbühne in der berühmt-berüchtigten und mutigen "Herkuleskeule" in Dresden eingebracht habe. Ich habe bei diesem Film um Mitsprache gebeten. Ich hätte meine Figur nicht als vorgegebenes Dogma gespielt, wenn ich nicht meinen Text im Drehbuch noch ändern und mich verwirklichen hätte dürfen. Ich habe meinen Stumph-Sinn eingebracht.

Vielen Dank für das interessante und aufschlussreiche Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

Das ZDF zeigt den 90-Minüter "Stubbe - Tödliche Hilfe" am Samstag, 30. Januar, um 20.15 Uhr. In der ZDFmediathek liegt der Film ab sofort auf Abruf bereit - und hier geht es zu unserem Interview mit Stephanie Stumph.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist seit Anfang 2013 als Journalist bei TV Wunschliste tätig und dort vorrangig für den nationalen Bereich zuständig. Er schreibt News rund um das aktuelle Fernsehgeschehen und verfasst Kritiken, vor allem zu relevanten Starts aus der TV-Unterhaltung. Darüber hinaus führt er Interviews mit bekannten TV-Persönlichkeiten. Unter anderem sprach er bereits mit Bastian Pastewka, Jürgen Domian, Stephanie Stumph, Fritz Egner, Jochen Bendel, Beatrice Egli, Collien Ulmen-Fernandes, Carolin Kebekus und Torsten Sträter. Des Weiteren verfasst er zu besonderen Anlässen wie Jubiläen von TV-Sendern oder -Formaten ausführliche Rückblicke und Specials - aus einem nostalgischen und zugleich kritisch-informierten Blickwinkel.

Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!" und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie "Big Brother" und "Die Verräter" hat er eine Ader - auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.

auch interessant

Beitrag melden

  •  

Leserkommentare

  • ostsee-robbe schrieb am 28.01.2021, 17.12 Uhr:
    Ich habe einen Wunsch:
    Noch einmal bitte alle Stubbe-Filme von vorn sehen.
    Mit dem Blick von heute wirdes sicherlich ein ganz anderes Bildergeben.