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Prosit, "Musikladen"!

Manfred Sexauer und Uschi Nerke moderierten erstmals vor 40 Jahren - von Ralf Döbele
(14.12.2012)

Momente aus 12 Jahren Fernsehkult (v.l.n.r): Manfred Mann's Earth Band, The Jacksons, Telly Savalas (samt Cognacglas) und Frankie Goes To Hollywood
Momente aus 12 Jahren Fernsehkult (v.l.n.r): Manfred Mann's Earth Band, The Jacksons, Telly Savalas (samt Cognacglas) und Frankie Goes To Hollywood

Als die 1980er Jahre begannen, ließ der Erfolg des  "Musikladens" beim Publikum allmählich nach, genau wie die Disco-Welle selbst. Inhaltliche und optische Veränderungen sollten die Sendung relevant halten. So kam die neue Studiodeko mit sehr viel Industrial Chiq daher, mit Metallgerüsten, weißen Kacheln und abstrakten Neon-Stäben. Uschi Nerke hatte sich bereits 1978 von der Sendung verabschiedet. Nur für kurze Zeit waren an Manfred Sexauers Seite dann noch Auwa Thiemann (1979 - 1980) und Christine Röthig (1984) zu sehen. Ansonsten führte Sexauer allein durch die restlichen Ausgaben des "Musikladens", war sich aber auch für kleine Hilfstätigkeiten nie zu schade. Im Dezember 1980 brachte er Telly Savalas, der zu seinem Song bereits eine Zigarette angesteckt hatte, auch noch einen kleinen Cognac-Schwenker auf die Bühne - wenn schon, denn schon!

Das MTV-Zeitalter stand vor der Tür und so wurden ab Mai 1980, über ein Jahr, bevor der Musikkanal in den USA seinen Sendebetrieb aufnahm, im "Musikladen" auch einzelne Musikvideos ausgestrahlt. Diese Besonderheit ermöglichte es vielen Zuschauern überhaupt erst, die Clips ihrer Lieblingskünstler sehen zu können. Dennoch ließ sich der Abwärtstrend beim Zuschauerinteresse nicht aufhalten. Umso bemerkenswerter, dass Radio Bremen und Das Erste trotzdem noch bis zum Dezember 1984 an der Sendung festhielten. Eine Zeit des "Musikladens", die noch zahlreiche Highlights bereit hielt, wie Auftritte von Bonnie Tyler, Spandau Ballet, Culture Club, Phil Collins oder Depeche Mode.

Doch am 29. November 1984 war nach dem Video "Do They Know It’s Christmas?" von Band Aid endgültig Schluss. 1985 starteten dann im Ersten die  "Musikladen Eurotops", die aber mit der chaotisch-gemütlichen Sendung praktisch nichts mehr zu tun hatten. Zwar führte Mike Leckebusch noch immer Regie, doch beschränkten sich die Moderatoren um Carlo von Tiedemann auf das Zeigen von Musikvideos, auf Interviews und Gewinnspiele. Die "Eurotops" wurden 1992 eingestellt, seitdem geistern oftmals nur sporadische Wiederholungen alter "Musikladen"-Sendungen durch die Dritten Programme und die Digitalkanäle der ARD.

Im vergangenen Jahrzehnt kamen auch zahlreiche Einzel-DVDs auf den Markt, zu denen "Best ofs" gehörten, aber auch Ausgaben des "Musikladen extra". Der war von 1974 bis 1979 auf Sendung und hatte sich jeweils nur einem Künstler gewidmet. Präsentiert wurden diese Sendungen von Uschi Nerke und Sabine Wienand. Schließlich leuchtete 2010 der DVD-Himmel auf und schenkte den "Musikladen"-Fans drei prall gefüllte Boxen. Genau wie beim  "Beat-Club" enthielt "The Story of Musikladen" sämtliche Folgen der Sendung. Doch so schnell diese wunderschönen Boxen auf den Markt gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden, sowohl aus dem ARD-Shop, als auch aus diversen Großstadt-Kaufhäusern. Woran mag es gelegen haben? Vermutlich an Problemen mit den Musikrechten.

Immerhin gibt es seit Mitte November ein sehr schön gestaltetes Trostpflaster von Sony Music: die Box "Das Beste aus dem Musikladen". Sicher konnten es die Verantwortlichen bei der Song-Auswahl nicht allen "Musikladen"-Fans recht machen. Dennoch tragen die DVDs der großen Bandbreite von Stilrichtungen in der Sendung gekonnt Rechnung und bieten zahlreiche Highlights. Und wenn die Bezeichnung "Vol. 1" auf der Box nicht auf "More, More, More" hoffen lässt, was denn dann?

Ralf Döbele/wunschliste.de
Bild: © Sony Music Entertainment DVD (Soulfood DE)


 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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