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TV-Kritik/Review: Graves
(31.10.2016)
Politserien wie
Dem Zuschauer wird Richard Graves als zynischer und ruppiger Ex-Präsident vorgestellt, der weder etwas auf Etikette noch auf die Meinung anderer Leute gibt - bis in der Zeitung ein Artikel mit dem Titel "Richard Graves: Worst President in US History" erscheint. Nach einer ausführlichen nächtlichen Google Recherche bezüglich der Bewertung seiner Amtszeit fällt Richard auf einmal auf, dass er eine Menge Fehlentscheidungen getroffen hat. Diese Erkenntnis ist der Aufhänger für die gesamte folgende Handlung der Serie, aber leider kein bisschen glaubwürdig. Richard Graves Zeit im Weißen Haus liegt mittlerweile 20 Jahre in der Vergangenheit und es erscheint wenig realistisch, dass ihm erst nach all dieser Zeit von plötzlich klar wird, dass er in seiner Amtszeit den falschen Prioritäten gefolgt ist. Da dies aber die Ausgangssituation der Serie ist, zieht sich ein bitterer Beigeschmack durch die gesamte Auftaktfolge.
Um dem alten grummeligen Richard einen komödiantischen Gegenpart in zu verschaffen, wird nun sein junger, idealistischer Assistent Isaiah (Astin) präsentiert, der dem Präsidenten a.D. just in seiner Sinnkrise begegnet. Der vergöttert aus fadenscheinigen Gründen schon sein ganzes Leben die Familie Graves und hört damit auch nicht auf, als Richard ihn mit wenig kreativen Methoden wie einen Schuhabtreter behandelt.
Dann wäre da noch die Tochter der Graves, Olivia (Heléne Yorke,
Wäre Richard Graves noch in seinen vierzigern, würde man das ganze Gebaren wohl einer typischen "Midlife Crisis" zuschreiben, so denkt man eher an altersbedingte geistige Verwirrtheit. Nicht genug, dass er die gesamte Inneneinrichtung der "Richard Graves Library" mit einem Golfschläger zertrümmert. Um seine ehemalige, katastrophale Immigrationspolitik wieder gut zu machen, lädt er sämtliche Immigranten ohne Aufenthaltsgenehmigung auf sein Anwesen ein.
Das hört sich auf den ersten Blick alles sehr lustig an, ist es aber leider nicht, es ist eher zum Fremdschämen und das liegt vor allem am Drehbuch. Die Figuren wirken allesamt überzeichnet, wie ein Haufen Karikaturen. Das rührt auch daher, dass die Produzenten stellenweise versuchen, die als Comedy deklarierte Serie mit ernstzunehmenden politischen Themen zu würzen. Dabei hätte "Graves" als Comedy um einiges besser funktionieren können, wenn man sich nur darauf konzentriert hätte. Stattdessen wirkt die Serie nun weder dramatisch, noch komisch, sondern einfach nur lächerlich und unrealistisch.
Im Endeffekt bleibt "Graves" zwar ein hochkarätiges Ensemble, bei dem sich vor allem Nick Nolte als zynischer Ex-Präsident und Sela Ward als perfekt gekünstelte Präsidentengattin schauspielerisch hervortun, allerdings wird die Leistung der Darsteller oftmals sofort von witzlosen Dialogen oder absurden Situationen überschattet. Indem "Graves" nicht der Comedy-Schiene treu bleibt, sondern permanent versucht wird, der Serie eine gewisse Dramatik und Seriosität unterzujubeln, wird leider genau das Gegenteil erreicht. Es sind zwar storymäßig gute und interessante Ansätze vorhanden, die in ihrer Ausführung jedoch recht plump wirken. "Graves" ist eine dieser Serien, die mit einer guten Idee und überzeugenden Schauspielern angefangen hat, aber mit dem Drehbuch und der Ausführung nicht das eigentliche Potenzial des Stoffes ausschöpfen konnte.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie.
Jana Bärenwaldt
© Alle Bilder: EPIX
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