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TV-Kritik/Review: Grimm

Märchen-Monster und ihre Jäger in Portlands Wäldern - von Ralf Döbele
(03.11.2011)

Tante Marie wurde bei einem Angriff schwer verletzt
Tante Marie wurde bei einem Angriff schwer verletzt

 "Grimm" weckt bereits visuell Erinnerungen an andere, inzwischen klassische, Genreserien. In Nicks grau-grüner und nasser Welt vor verlässlich-grauem Himmel dürften sich Fans von  "Akte X",  "Millennium" oder  "Supernatural" recht schnell zu Hause fühlen. Daneben ist "Grimm" vor allem eins: handwerklich äußerst gut gemacht. Sowohl die Spezialeffekte können überzeugen, welche die Monster zum Leben erwecken, als auch die teilweise in wunderschönen Farben beleuchteten, nächtlichen Settings der Konfrontationen zwischen Nick und seinen neuen Feinden.

David Giuntoli ist als Hauptdarsteller sicher eine gute Wahl und gibt der Figur des Nick Burkhardt ein düsteres Charisma, ohne das dieser auf dem Papier eher blass aussieht. Das Gleiche gilt auch für seinen Polizei-Partner Hank, den Russell Hornsby jedoch leider nicht wirklich zu retten vermag. Er und Giuntoli harmonieren nicht gut genug, um ihm einen derartig großen Anteil an der Handlung zu geben. Zumal sich die Frage stellt, wie lang sich Hank wird dumm stellen müssen, bis er irgendwann merkt, dass Nick die Fälle mit Quellen klärt, die außerhalb des Polizeialltags liegen.

Polizist Hank ermittelt in seltsamen Mordfällen, doch verstehen kann er die Ereignisse nicht
Polizist Hank ermittelt in seltsamen Mordfällen, doch verstehen kann er die Ereignisse nicht

Einen viel interessanteren, permanenten Ermittlungspartner würde dagegen der sich im Ruhestand befindende Wolf Eddie Munroe abgeben. Silas Weir Mitchell bringt den dringend benötigten Humor in den Ablauf des Piloten. Die Szenen, in denen er gemeinsam mit Nick in die neue Monsterwelt eindringt, sind mit Abstand die besten der Folge - und das nicht nur, weil sich beide dafür in einen äußerst süßen, weißen VW Käfer quetschen müssen. Auch Kate Burton gibt die Tante Marie mit spielerischer Leichtigkeit eine Aura des Unheimlichen und bringt sogar noch den umständlichsten Expositionstext ("Du bist ein Grimm!") mit bemerkenswerter Lockerheit an den Zuschauer. Trotz der schweren Verletzungen, die ihre Figur im Pilot erleiden musste, bleibt zu hoffen, dass sie nicht allzu bald das Zeitliche segnet. Schließlich hat auch die am Ende angedeutete Storyline um Nicks Vorgesetzten Captain Renard (Sasha Roiz) großes Potential, ein interessantes, episodenübergreifendes Element zu werden.
Das Team von "Grimm"
Das Team von "Grimm"

Verzichten könnte "Grimm" dagegen wohl auf Nicks Verlobte Juliette. Abgesehen davon, dass Bitsie Tulloch bislang kaum zeigen konnte, was in ihr steckt, wohnt ihrer Figur selbst die Gefahr anheim, praktisch sofort überflüssig zu werden. Kann Nick Juliette tatsächlich in seine neue Monsterwelt mitnehmen oder will er sie davor schützen? Unangenehme Erinnerungen an Catherine Black (Megan Gallagher) aus "Millennium" werden wach. Die Frau von Profiler Frank Black (Lance Henriksen) diente damals unterm Strich nur dazu, das Eigenheim als Ausgleich zur Dunkelheit des Arbeitsalltags warm und gemütlich zu halten. Wie sich recht schnell herausstellte, reichte dies kaum als Rechtfertigung für die Existenz der Figur. Sollte Juliette Teil des "Grimm"-Universums bleiben, stehen die Autoren vor der Herausforderung, sie besser zu behandeln und sie erfolgreich in die Haupthandlung einzubinden.

"Grimm" ist bereits jetzt sehr gut darin, seinen eigenen Horror und die von Märchenmonstern bevölkerte Welt zu verkaufen. Gelingt es den Machern im Laufe der ersten Staffel die Konstellation ihrer Figuren noch etwas sinnvoller zu gestalten und genug Abwechslung in die "Monster der Woche" zu bringen, könnte die gemeinsame Jagd in den Wäldern um Portland noch richtig Spaß machen.

Meine Wertung: 3.5/5

© Alle Bilder: NBC

 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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