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TV-Kritik/Review: Law & Order: Los Angeles
(27.10.2010)
Der erste Schock erwartet treue
All dies ist allerdings weitaus weniger gravierend als die großen, inhaltlichen Schwächen, welche die ersten beiden Episoden zu einer langatmigen, steifen und recht uninteressanten Qual für Fans und Gelegenheitszuschauer machen. Die Ansätze dessen, was man von einer "Law & Order"-Serie erwartet sind da, doch fast nichts scheint richtig zu funktionieren. Die zahlreichen Schauplatzwechsel, die vertrackten, schnell in verschiedene Richtungen zeigende Spuren, der schnelle, punktierte Dialog und die großen, moralischen Fragen, die schließlich im Gerichtssaal aufgeworfen werden - diese Eckpunkte wirken hier blutleer, gewollt und nicht gekonnt. Dabei drängt sich die offensichtlichste aller Fragen auf: Warum ist das nach 20 Jahren bitte so schwer? Selbst

Der Eindruck eines unüberlegten Schnellschusses verstärkt sich noch durch teils unbefriedigende Leistungen einiger Hauptdarsteller. Regina Hall als Evelyn Price und auch Megan Boone alias Lauren Stanton schaffen es nicht den Assistentinnen der Staatanswälte glaubhaft Leben einzuhauchen. Beide wirken unglaublich blass im Vergleich zu so manchen Vorgängerinnen in der Originalserie, allen voran Alana de la Garza, die zuletzt vier Jahre lang diese Rolle ausfüllte. Terrence Howard ist bei seinem ersten Auftritt als Staatsanwalt Joe Dekker fast schon katastrophal. Nie wirkt er wirklich überzeugend, zu oft wandert er am Rand aufgesetzter, emotionaler Abgründe und scheint bei seinen Befragungen und Plädoyers gar mit den Tränen zu kämpfen - etwas, was sicher nicht nur dem Schauspieler selbst, sondern vor allem auch mangelhafter Regie angelastet werden kann, ist es doch vollkommen untypisch für das Franchise.
Besser sieht es bei Alfred Molina aus, auch wenn er im mit Hollywood-Klischees beladenen Piloten nun wirklich keine Steilvorlage erhält. Molina besitzt ausreichend Präsenz als Persönlichkeit um DDA Morales zu einer fast schon überlebensgroßen Instanz werden zu lassen, wie man sie in einem "Law & Order"- Gerichtssaal zu Recht erwartet. Seine Auftritte sind zunächst das Positivste an
Nicht so recht funktioniert dagegen die Nebenhandlung um Rex Winters Ehefrau, die früher ebenfalls als Detective tätig war und womöglich zur unrechtmäßigen Verurteilung einer Verdächtigen beigetragen hat. Sowohl auf persönlicher, als auch juristischer Ebene ist die Behandlung dieser Thematik in der zweiten Episode vollkommen unbefriedigend, was zudem kein gutes Licht auf Rex Winters als Figur wirft. Skeet Ulrich und Teri Polo harmonieren als Paar kaum. So wird die eigentlich interessante Facette einer der Hauptfiguren, nämlich dass Winters mit seiner ehemaligen Cop-Partnerin verheiratet ist, trivial ausgeschlachtet. Da kleine Hinweise auf das Privatleben der Figuren in "Law & Order"-Serien besonders rar und gerade deshalb hin und wieder so wichtig sind, ist dies um so ärgerlicher.
Nicht weniger erstaunlich als das Versagen von "Law & Order: Los Angeles" in den erste beiden Episoden, ist aber der anschließende Aufstieg aus jenem Tal der Tränen. Episode drei und vier überzeugen durch schnellere Plots, bessere Dialoge, vielseitigeren Einsatz von Drehorten in und um L.A., sowie besser gehandhabte Einblicke in den persönlichen Background von Staatsanwalt Morales. Der Mord an einem Profi-Surfer, sowie der Tod zweier Kinder bei der Explosion eines selbstgebauten Meth-Labors dienen als Ausgangspunkt für die Behandlung zweier Fälle, die aktuelle Problematiken des kalifornischen Lebensalltags in den Mittelpunkt stellen. So wird der andere Handlungsort für die neue "Law & Order"-Serie doch noch urplötzlich relevant und, viel wichtiger, auch interessant!
Und ein kleines Wunder: Ab der dritten Folge findet sich am Anfang wieder der gewohnte Sprechertext, der uns wie in den vergangenen 20 Jahren versichert, dass das "Rechtssystem zwei wichtige voneinander unabhängige Behörden" kennt. Er wurde von der Originalserie übernommen. Führten Zuschauerproteste zu der Rückkehr dieses Ankerpunktes? Oder musste Dick Wolf selbst nach den ersten Episoden realisieren, dass anders nicht unbedingt besser ist? Vielleicht führte diese Erkenntnis auch zur Rückkehr von Chefautor René Balcer und dazu, dass die weiteren Episoden bislang allesamt von Autoren stammen, die seit Jahren für das Franchise tätig sind, die Formel also in- und auswendig kennen. Darf Neuling Blake Masters, der den tristen Piloten verfasste, mit seiner Version von "LOLA" damit bereits jetzt als gescheitert gelten?
Gelingt es dem Produktionsteam an den positiven Trends in der dritten und vierten Episode festzuhalten, dann hat "Law &Order: Los Angeles" eine Chance. Gut tun würde dem Format sicher ein Wechsel in der Besetzung bei den Staatsanwältinnen. Falls sich Alfred Molina als permanenter DDA verpflichten lassen würde, wäre "LOLA" zusätzlich geholfen. Die mangelhafte Qualität der ersten Folgen spiegelt sich jedenfalls bereits jetzt in den Einschaltquoten, die nach den ersten beiden Wochen erneut auf den niedrigen Level der Originalserie fielen. NBC ist nun also wieder genau dort, wo es voller Veränderungsdrang nicht mehr sein wollte.
Der Fehlstart von "LOLA" erfolgt in einer äußerst kritischen Zeit für das Franchise. Nach der Originalserie wird auch
Autor: Ralf Döbele
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