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TV-Kritik/Review: Revolution
(15.10.2012)
Wir alle wissen: im Dezember geht die Welt unter. Im US-Fernsehen hat sie in den letzten Jahren allerdings schon einige Male ins Gras beißen müssen. In
Eigentlich sind die Voraussetzungen für diesen jüngsten Untergang auch gar nicht schlecht. Schließlich kreierte der verantwortliche Autor Eric Kripke mit
Der nordamerikanische Kontinent wird beherrscht von brutalen Milizen, die Waffen horten und die Verteilung der Lebensmittel kontrollieren. So steht auch die 'Monroe Republic' unter der eisernen Kontrolle der Miliz ihres Namensgebers Sebastian Monroe (David Lyons). In ihr dient Captain Tom Neville (Giancarlo Esposito), der für den Tod von Ben Matheson (Tim Guinee) verantwortlich ist. Matheson hatte den Blackout vorausgesehen und in letzter Sekunde lebenswichtige Informationen auf einem USB-Stick abgespeichert. Befindet sich darauf Wissen, mit dem der Strom wieder aktiviert werden könnte? Nach Bens Tod und der Verschleppung seines Sohnes Danny (Graham Rogers) durch die Miliz, bleibt seiner Schwester Charlie (Tracy Spiridakos) keine Wahl. Sie beschließt sich auf die Suche nach dem einzigen überlebenden Verwandten zu machen, ihrem Onkel Miles (Billy Burke). Dafür muss sie ihr bäuerlich bewirtschaftetes und abgelegenes Wohngebiet verlassen und die gefährliche Reise nach Chicago antreten. Dass Miles von der Monroe-Miliz als Verräter gejagt wird, macht die Gefahr für Charlie und ihre Begleiter nur noch größer.
Es mag wie der offensichtlichste Witz aller Zeiten klingen, aber revolutionär ist an "Revolution" beim besten Willen nichts. Weder die Prämisse, noch der Look oder die Hauptfiguren. Stattdessen leidet der gewählte Stil in praktisch jeder Facette an einer Überdosis Weichzeichner. Eingeführt werden zwei Zeitebenen: der unmittelbare Zeitraum nach dem Blackout, in der Ben und seine Frau Rachel, gespielt von Elizabeth Mitchell (
Miles und Charlie streifen bei ihrer Suche nach Danny durch die immergrünen, verwachsenen Landschaften dieser Post-Apokalypse. Sie kommt weder besonders kreativ noch optisch einladend daher. Bauernhöfe, verwucherte Stadtschluchten, Kerzen und Schwerter als wirkungsvollste Waffen gegen die Miliz stehen für einen sehr kleinen kreativen Nenner, auf den Kripke und Abrams das Ganze reduziert haben. Sie gehen in ihrer Umsetzung davon aus, dass sich die Menschheit einfach nur zurück entwickelt, doch vollkommen neuartige Erfindungen, provoziert durch den Blackout, sucht man vergebens.
Darin liegt der fatalistische Kern von "Revolution". Nimmt man dem bequemen Konsumwesten sein elektronisches Spielzeug weg, erwachen die nur milde überdeckten wilden Instinkte wieder. Dieser allzu simplen These folgt die Serie voller Inbrunst, wabert aber ohne soliden Unterbau vor sich hin. Erst im Laufe der ersten Staffel werden wir erfahren, wie die USA tatsächlich zerbröckelt sind und die Milizen die Macht ergriffen haben. Bis dahin lässt sich die Prämisse von "Revolution" nur ertragen, wenn man jeden Glauben an die Kreativität, den Überlebenswillen und den Erfindungsreichtum der Menschheit vollkommen unterdrückt.
Natürlich kann man sich auch mit den gezeigten Expeditionen ins grüne Niemandsland und die dazu gehörenden Schwertgefechte ablenken. Und mit der Serienmythologie, die in den ersten drei Episoden durchaus einige Überraschungen zu bieten hat. Doch vergessen Kripke und Abrams dabei die wichtigste Regel einer jeden übergreifenden Storyline. Sie ist überhaupt nichts wert, wird sie nicht von hervorragenden Charakteren und deren Schauspielern getragen. Denn Mythologien sind anstrengend, sie erfordern die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. So kommt es früher oder später zu Ermüdungserscheinungen, die durch die Liebe der Zuschauer für eine Dana Scully, einen Jack Shepard oder einen Dean Winchester aufgefangen werden können.
Der Vergleich mit "Supernatural" lässt sich nicht umgehen. Nicht nur weil beide Formate mit Eric Kripke ihren Erschaffer teilen, sondern weil in beiden das Thema Familie im Vordergrund steht. Von ihrer ersten Szene an waren Sam und Dean Winchester zwei Brüder, eine Familie, die gegen den Rest der Welt ins Felde zieht. Derartige Chemie und Verbundenheit erwartet man auch bei den Mathesons und ihren Mitstreitern. Aber dafür sind die Figuren in "Revolution" zu schwammig gezeichnet, zu schlecht besetzt. Billy Burke scheint unterfordert, füllt Miles nicht vollkommen aus. Überzeugender sind die Antogonisten: der nach wie vor brillante
Doch Charlie, Danny und Co. wirken im Angesicht eines angeblichen Lebens voller Entbehrungen und Kämpfe einfach nur wie verwöhnte Hollywood-Kids, deren Frisuren und hautenge Klamotten genauso perfekt sitzen wie ihre Sonnenbräune. All dies trägt genau wie die anderen Mängel dazu bei, dass man die in "Revolution" gezeigte Welt letztendlich nicht ernst nehmen kann. Sie bröckelt an allen Ecken und Enden, wird nie ein Ganzes, in das man gerne Woche für Woche eintaucht. Oder anders gesagt: man kauft's ihnen einfach nicht ab! Auch nicht bei Kerzenlicht.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Folgen von "Revolution".
© Alle Bilder: NBC
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