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TV-Kritik/Review: Rizzoli & Isles
(17.08.2010)
Okay, revolutionäres darf man von neuen Cop-Shows momentan sicher kaum noch erwarten. Dafür müsste sich das Genre erst einmal eine längere Pause gönnen, was bei der immer noch hohen, weltweiten Popularität jener Serien kaum möglich scheint. Letztendlich lässt sich die Qualität eines neuen Kabel-Thrillers sicher an zwei Dingen messen: den Hauptfiguren und der Art und Weise, wie die Fälle präsentiert werden. Bei der Beurteilung sollte man also getreu nach der alten Regel vorgehen: "Es gibt keine neue Geschichten, nur neue Wege sie zu erzählen." Leider fällt die Pilotfolge von
Jede der Hauptfiguren hat in dieser Hinsicht ein besonders Problem. Jane Rizzoli ist zornig. Andauernd. Es ist kaum überraschend, Angie Harmon derart aufgedreht zu erleben, sie so aggressiv zu sehen. Schließlich zeichnete sich auch ihre

Maura Isles ist sicherlich die interessantere Hälfte des Duos, das aber in der Pilotfolge kaum als solches auftritt. Isles hat viel zu wenig Zeit auf dem Bildschirm um sie wirklich gut kennenzulernen. Zu lange verweilt die Folge bei Rizzoli und der Jagd nach dem Chirurgen. Dabei ist Isles die Ungewöhnlichere der beiden, mit ihrem geschniegelten Haus, den ausgefallenen Klamotten, dem stets stylischen Auftreten, selbst an den Tatorten und der Riesenschildkröte, der sich Jane nur mit Erdbeere als Futter zu nähern wagt. Letztendlich ist all dies um Längen interessanter als die Jagd nach dem Möchtegern-Hannibal, der als Serienkiller genauso gut bei "Criminal Minds", "CSI" oder "Criminal Intent" ein passendes Zuhause gefunden hätte. Janet Tamaro fokussiert ihren gesamten Piloten auf die austauschbaren Komponenten von "Rizzoli & Isles" und nicht auf die Besonderheiten. Genau dies wird ihr letztendlich zum Verhängnis. Die Betonung liegt auf dem, was die neue TNT-Serie wie alle anderen Thriller-Serien erscheinen lässt und nicht auf dem, was es aus der gewaltigen Schar von Konkurrenten herausheben könnte.
Gleichzeitig wird die Jagd nach dem Chirurgen auf äußerst langweilige Art und Weise erzählt. Brutalität und atmosphärisch gelungene Aufnahmen alleine erzeugen keine Spannung. Sie werden nicht effektiv genug genutzt um die Lücken im Drehbuch zu schließen. Die sind hier einfach viel zu groß - vor allem auch durch die auffallende Abwesenheit von Rizzoli und Isles' Freundschaft im Zentrum und der absolut ausgeleierten und vorhersehbaren Storyline um den irritierenden und dennoch attraktiven FBI-Agenten, mit dem man natürlich erst einmal nicht klar kommt. An weiteren Klischees spart die Episode erstaunlich wenig. Einige tauchen überraschend auf, wie der genannte Anti-Feminismus-Rückschritt, andere sind von Anfang an absehbar. Dass Jane am Ende der Episode (natürlich) vom Chirurgen und seinem Protegé entführt wird und erneut ihrer größten Angst ins Auge blicken muss, ist ebenso klar, wie das anschließende und äußerst schnelle Verdrängen des schrecklichen Erlebnisses mit Isles' Hilfe.

Es ist fast schon bizarr, dass es "Rizzoli & Isles" gelingt sowohl seinen beiden Hauptfiguren im Piloten einen solchen Bärendienst zu erweisen, als auch die Nebenfiguren praktisch zu ignorieren. Lorraine Bracco bleibt als italienische Übermutter einfach nur schrill, und abseits von kurzer Besorgnis und blutiger Basketball-Nase hat Janes Bruder noch keinerlei Funktion. Genauso wenig hat Bruce McGill es verdient, dass Vince als älterer Kollege von Jane vollkommen auf Fresssucht und Frauenfeindlichkeit als Haupteigenschaften reduziert wird. Unterm Strich steht Janet Tamaro und ihrem Autorenteam eine gewaltige Aufgabe ins Haus um "Rizzoli & Isles" zu sanieren. Den Quoten haben diese massiven, qualitativen Mängel bislang jedenfalls nicht geschadet. TNT hat "Rizzoli & Isles" bereits für eine zweite Staffel verlängert, die im Sommer 2011 starten wird.
Trotzdem steht mehr als je zuvor fest, dass irgendetwas in der Chefetage bei TNT aus den Fugen geraten sein muss. Einst war der Sender ein wichtiger Grundpfeiler für den revolutionären Durchbruch anspruchsvoller Dramen im US-Kabelfernsehen. Doch seit nunmehr fast drei Jahren produziert TNT eine Serie nach der anderen, deren Pilotfolgen stets auf Klischees aufbauen, darstellerisches Talent verschwenden und sich wie Schnellschüsse anfühlen. Die Liste an Beispielen ist inzwischen bedrohlich lang:
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