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TV-Kritik/Review: The Last Kingdom
(02.11.2015)
Zur Hälfte der ersten Folge von
"The Last Kingdom", auf der Grundlage von Bernard Cornwell Romanreihe "The Saxon Stories" geschrieben und von den
Inhaltlich geht die Cornwell-Verfilmung fast als Sequel der sehenswerten History-Channel-Hitserie
"The Last Kingdom" schafft sich vor diesem historischen Hintergrund einen auf Anhieb sympathischen Protagonisten: Uthred von Bebbanburg, Sohn des angelsächsischen Königs von Northumbrien. Nur zwei Sequenzen aus unterschiedlichen Lebensaltern benötigt der Pilotfilm, um Uthred als würdige Hauptfigur zu etablieren. Als eine Wikingerarmee unter Earl Ragnar (Peter Gantzler aus Lars von Triers "The Boss Of It All") den König von Northumbria (
In der Pilotfolge zeigen sich Autor Stephen Butchard und Regisseur Nick Murphy als Meister der Sympathielenkung: Erscheinen die Wikinger zu Beginn noch als Invasoren, die im angelsächsischen Umfeld des kleinen Uthred, seines Vaters und des freundlich-schusseligen Priesters ein blutiges Massaker anrichten, dreht sich der Wind, als sich der Dänenstamm für Uthred als neue, deutlich liebevollere Familie erweist - in deren Schoß er vor den mordlüsternen Nachstellungen Aelfrics sicher zu sein scheint. Doch mit dem weisen Ravn einerseits und dem brutalen Umgang mit Gefangenen andererseits präsentiert sich auch dieses Umfeld als ambivalent. Als Erwachsener ist Uthred schließlich von beiden Kulturen gleichermaßen geprägt - was eine ideale Ausgangsbasis ist, um von Loyalitäts- und Identitätskonflikten zu erzählen.
In dieser Hinsicht macht gleich die zweite, fast noch temporeicher erzählte Folge Lust auf mehr. Dreymon und Cox erweisen sich als ungemein sympathisches, spielerisch prächtig aufgelegtes Duo, das von erfrischend unorthodoxen Dialogen ebenso profitiert wie von der ungewöhnlichen Figurenkonstellation: Wann schon dürfen Protagonist und Protagonistin einer Abenteuergeschichte schon gemeinsam Actionsequenzen absolvieren und nach getaner Schwertkampfschnetzelei am Lagerfeuer koitieren? Auch der Rest der Episode hat es in sich: König Edmund von East Anglia etwa (Jason Flemyng,
Ja, es gibt auch Plattheiten in "The Last Kingdom". So werden Aelfric und Sven ein wenig zu eindimensional als Schurken hingestellt, und der künftige King Alfred träumt so pathetisch vom geeinten England, dass man der BBC fast patriotische Wallungen unterstellen muss. Ansonsten aber überwiegt deutlich das Erfreuliche: Vom Vorspann, der mit monochromen, buchstäblich in Flammen aufgehenden Tuschezeichnungen glänzt, über den Score von John Lunn, der den üblichen Eso-Ethno-Albion-Folk geschickt mit modernen elektronischen Elementen bricht, von den sparsam eingesetzten Kampfszenen (den zeittypischen "shield walls") über das starke, britisch-skandinavische Ensemble bis zur Ausstattung, die nie nur dekorativer Selbstzweck ist, und den schicken, fast nie kitschigen Landschaftspanoramen haben die Verantwortlichen hier viel richtig gemacht - so viel sogar, dass selbst grellere Effekte nicht allzu unpassend wirken: Earl Ragnars letzter Auftritt als flammende Wutwaffe schafft es, nicht etwa albern daherzukommen, sondern als ein großer Moment in Erinnerung zu bleiben.
Es bleibt nun abzuwarten, ob "The Last Kingdom" dem "Vikings"-Erfolg nacheifern kann. Um der sprühenden Fabulierlust Herr zu werden, die schon die ersten Folgen beweisen, scheint die auf acht Folgen begrenzte erste Staffel aber beinahe zu kurz zu sein.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Folgen von "The Last Kingdom".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: Joss Barratt/Carnival Films
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