Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Das deutsche Fernsehjahr 2020 im Rückblick (Teil 2): "Lindenstraße"-Abschied, "Tatort"-Jubiläum und "Verbotene Liebe"-Comeback

Die Pochers starten bei RTL durch

Oliver Pocher und seine Frau Amira
Oliver Pocher und seine Frau Amira TVNOW/Stefan Gregorowius

Einer, für den 2020 definitiv ein erfolgreiches Jahr war, ist Oliver Pocher. Nachdem der Entertainer im vergangenen Jahr mit seinen humorvollen Tanzeinlagen bei  "Let's Dance" bleibenden Eindruck hinterlassen hat, schloss er mit RTL einen zweijährigen Exklusivvertrag ab. Der Sender versprach Pocher eine Spielwiese und Formate, die ihm auf den Leib geschneidert sind. Genauso kam es auch - und Pocher erlebt derzeit seinen zweiten Karrierefrühling.

Los ging es am 1. März mit  "Pocher vs. Wendler" - in einer großen Live-Show am Sonntagabend fand der mediale Hickhack zwischen Oliver Pocher und Michael Wendler seinen Höhepunkt. Satte 4,22 Millionen verfolgten den Schlagabtausch. In der Sendung wurde auch Olivers Ehefrau Amira Pocher erstmals einer großen Öffentlichkeit bekannt und aufgrund ihrer Schlagfertigkeit zum heimlichen Star der Show. Als das Paar im März an Corona erkrankte, nutzten die beiden die Quarantäne-Zeit, indem sie sich fast täglich live bei Instagram zu Wort meldeten und mit zugeschalteten Promis quatschten. Dies kam so gut an, dass darauf basierend ein eigener Podcast gestartet wurde. "Die Pochers hier!" erscheint seit April wöchentlich bei Audio Now - im Sommer wurde der Podcast sogar mehrfach live vor Publikum in Autokinos aufgezeichnet.

TVNOW/Stefan Gregorowius

Im Mai verkündete RTL schließlich, dass Oliver Pocher eine neue Late-Night-Show erhält. Ursprünglich waren von  "Pocher - gefährlich ehrlich!" vorsichtige vier Folgen geplant, doch dann wurde die Sendung spontan und quasi ohne Pause bis Dezember fortgesetzt. Als Sidekick ist Amira Pocher an Bord. Das Paar verbindet nicht nur der Sinn für Humor, sondern auch ihre Haltung und das Anliegen, Dinge beim Namen zu nennen. Während andere Late-Night-Shows in eine ausgedehnte Sommerpause gingen, sendeten die Pochers von Mai bis Dezember fast ununterbrochen weiter, so dass bereits 36 Ausgaben liefen.

Inhaltlich variiert die Qualität der Show. Eine wichtige Rolle spielt das Geschehen in den sozialen Netzwerken. Schon zuvor kommentierte Pocher in seiner "Bildschirmkontrolle" die Auswüchse bei Instagram, führte gewissenlose Influencer vor und deckte überteuerte, nichtsnutzige Produkte auf. Im Sommer setzten Amira und Oliver Pocher ein starkes Zeichen gegen Rassismus, indem sie 8 Minuten und 46 Sekunden live in der Sendung schwiegen, um dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd und der damit initiierten Protestbewegung #BlackLivesMatter zu gedenken.

RTL/Screenshot

In gewisser Weise schrieben sie auch Fernsehgeschichte, als sie am Tag des Michael-Wendler-Super-GAUs eine Stunde früher als geplant improvisiert auf Sendung gingen und 90 Minuten lang live mit Wendlers Manager Markus Krampe und den Zuschauern darüber spekulierten, was in den auf Abwegen geratenen Schlagersänger gefahren ist. Solche Momente machen nicht nur die Stärken dieses Formats aus, sondern zeigen wieder einmal, was Live-Fernsehen im Gegensatz zu voraufgezeichneten Sendungen kann. Einige Wochen lang mutierte "Pocher - gefährlich ehrlich!" jedoch bedauerlicherweise in großen Teilen zu einer Nachlese der RTL-Realityshows  "Das Sommerhaus der Stars" und  "Temptation Island V.I.P.". Viel zu viel Sendezeit wurde darauf verwendet, sich mit den unbedeutenden Geschehnissen dort zu befassen und mit ausgeschiedenen Teilnehmern zu sprechen.

Aus Quotensicht ist die Late-Night-Show starken Schwankungen ausgesetzt. Mit reichweitenschwachen Serien-Wiederholungen im Vorprogramm haben es die Pochers oft auch nicht leicht. Zumeist gelingt es ihnen, den Zielgruppen-Marktanteil im Anschluss am Donnerstagabend auf Werte zwischen 7,5 und 10 Prozent zu steigern. Zudem werden die Quoten oft im Nachhinein nach oben korrigiert, da sich viele Zuschauer die Sendung offenbar lieber on Demand anschauen als am späten Donnerstagabend.

Auch abgesehen von der Late-Night-Show sitzt Oliver Pocher bei RTL inzwischen fest im Sattel. So präsentiert er weiterhin  "5 gegen Jauch" und wirkte im Dezember in der neuen Spielshow  "Der König der Kindsköpfe" mit. Darüber hinaus war im Frühjahr das Dokuformat  "Pocher & Papa auf Reisen" zu sehen, das ebenfalls ein schöner Erfolg wurde.


Beitrag melden

  •  

Leserkommentare

  • User 1444810 schrieb am 02.01.2021, 12.16 Uhr:
    "Lindenstraße Abschied für immer?"
    Es gibt seit März eine Fortsetzung in Romanform. Hier die letzte Folge:
    https://frischikowski.com/2020/12/27/folge-1797-heiligabend/
  • User 1014669 schrieb am 28.12.2020, 22.24 Uhr:
    1. Die Gesetze des freien Marktes gelten beim Personal sehr wohl auch bei den ÖR!
    2. Nein, Quoten und Marktanteile sind nicht egal, sondern sie dienen als Hinweis, ob man u.U. am Zuschauer vorbei plant und programmiert.
    3. Gutes Programm, vor allem gute Information kostet Geld. Dafür braucht man nun mal die Gebühren. Wer 12 EUR für netflix ausgibt und nochmal 30 EUR für SKY, dem sollte ein gutes, unabhängiges ARD & ZDF nicht zu teuer sein; 17,50 EUR sind dafür wirklich nicht zu viel!
    4. Dass die ÖR auch einen Bildungsauftrag erfüllen müssen, sieht am besten an Ihren Allgemeinplätzen in den letzten Sätzen. Da gibt es noch viel zu tun!
    P.S: Die Bundeskanzlerin verdient ca. 39.000 p.Mo. - q.e.d.!
  • AndreasG81 schrieb am 28.12.2020, 23.21 Uhr:
    Ich habe nicht den Eindruck, dass die Einschaltquoten für die ÖRs als "Hinweise" aufgefasst werden, sondern sind mittlerweile der einzige Wert, der da zählt. Ich sehe das absolut nicht so, dass die ARD und ZDF eben weil sie gebührenfinanziert sind, in irgendeiner Form von den Quoten abhängig wären. Dann sollten sie sich den Privaten anpassen und sich über Werbung finanzieren. Das wäre ehrlicher. Wenn man sich in der Programmplanung nur an den Quoten orientiert, haben Sie eine Monokultur aus Krimi, Krankenhaus und Quiz und andere kulturelle Sparten haben keine Chance. Humor gibt es im Ersten nur noch Donnerstag im Nachtprogramm, sonst überhaupt nicht mehr. Was ist mit Theater, Musical, Lesungen etc.? Versteckt in den Dritten. Literatur? Einmal im Monat das literarische Quartett. Programmvielfalt und damit eben ein Teil der Umsetzung des Auftrags können Sie doch bei diesen Sendern mit der Lupe suchen.
  • mynameistv schrieb am 27.12.2020, 19.00 Uhr:
    Also...ich bin ehrlich gesagt glücklich über Streamingdienste. Wenn ich mal über die App geschaut habe, was im TV lief oder auf anderen Seiten Berichte las, dachte ich mir immer wieder: Was soll dieser Quatsch? Das ist kein Fernsehen...das ist Brei für die Masse!
  • User 1014669 schrieb am 27.12.2020, 13.29 Uhr:
    Die Gehälter ihrer Intendanten sind gemessen an dem, was in der freien Wirtschaft verdient wird lachhaft niedrig. Wenn Sie dort noch weiter reduzieren, bekommen Sie nur noch Leute, die sonst keiner haben will - aus gutem Grund keiner haben will!
    Die Milliarden gibt wohl eher SKY aus und nicht ARD der ZDF!
    Aber ansonsten gebe ich Ihnen Recht ;-)
  • AndreasG81 schrieb am 28.12.2020, 00.08 Uhr:
    Wie Sie richtig benennen, ist dies in der freien Wirtschaft so. Aber die Öffentlich-Rechtlichen sind nicht Teil eines freien Marktes. Im Gegensatz zu Sky, RTL etc. sind bzw. sollten sie nicht einschaltquotenabhängig und damit verbunden der Werbeindustrie agieren. Einschaltquoten müssten den ÖRs bei der Programmplanung schnurzpiepegal sein, sie rühmen sich aber noch damit, dass sie sich so am Mainstream anbiedern und nicht damit, dass sie mit Programmvielfalt glänzen. Dass man dafür auch noch zahlen muss, ist einfach widerlich. Sie haben einen öffentlich-rechtlichen Auftrag, der staatlich verankert ist, nicht umsonst müssen die Landesparlamente bei der Gebührenerhöhung zustimmen. Und wenn sich ein Parlament weigert, dann wird gleich die Nazi-Keule geschwungen oder die Leute mundtot gemacht, siehe Stahlknecht. Doch wenn ein WDR-Intendant mit über 33.000 Euro im Monat - die Zahl hat er selbst offen gemacht - mehr als doppelt so viel verdient wie unsere Bundeskanzlerin, dann sehe ich darin doch erhebliches Einsparpotential und doch ein ziemliches Defizit bei den finanziellen Machtverhältnissen in Bezug auf Politik und Medien.  
  • AndreasG81 schrieb am 26.12.2020, 20.49 Uhr:
    Dass sie mit SOKO München und der Lindenstraße ausgerechnet zwei der langlebigsten Serien im deutschen Fernsehen unter so fadenscheinigen Gründen (angeblich gesunkene Quoten/ Produktionskosten/ "Mal was Neues") absäbeln ist für die Zuschauer schon eine ziemliche Beleidigung und zeigt, wessen Geistes die Programmverantwortlichen hinterher laufen. So wollen sie sparen? Da sollen die Öffentlich-Rechtlichen lieber mal an die überproportionellen Gehälter ihrer Intendanten rangehen oder die Milliarden, die die Bundesliga jährlich verschlingt - ab zu den Privaten. Dass wir für die Corona-Abklatscher der Bundesliga noch Gebühren zahlen müssen, ist echt ne Frechheit. Ob nun Carmen Nebel, der Kriminalist, Um Himmels Willen etc. - offensichtlich denken die, alles was schon länger läuft, kann nicht mehr gut sein. Dabei schaffen sie ihre eigenen Marken ab. Das Erste ist jetzt schon eine identitätslose Hülle und das ZDF folgt dem nach. Sehr traurige Entwicklung.
  • LuckyVelden2000 schrieb am 26.12.2020, 19.05 Uhr:
    Lindenstraße Abschied für immer?