Louis Mazzinis Mutter ist eine Aristokratin, die nach einer "nicht standesgemäßen" Heirat von ihrer Familie verstoßen wurde. Als die adeligen Angehörigen nach dem Tod seiner Mutter ihr sogar die Beisetzung in der Familiengruft verwehren, beschließt der Sohn, das zu rächen: Er fasst den Plan, der Armut zu entkommen und selbst Oberhaupt des herzoglichen Familienclans zu werden. Um an den Titel zu gelangen, muss Louis jedoch acht Erbberechtigte, die vor ihm an der Reihe sind, aus dem Weg räumen. Louis Mazzini ist der Sohn einer englischen Adligen, die von ihren blaublütigen Verwandten in die Armut verstoßen wurde, weil sie mit einem italienischen Tenor durchbrannte. Als Herzog d'Ascoyne Louis' Mutter selbst nach ihrem tragischen Unfalltod die Bestattung in der Familiengruft verweigert, schwört der Sohn, sich an seiner versnobten Sippe zu rächen und selbst Herzog zu werden. Bis dahin ist es aber ein beschwerlicher Weg, denn acht erbberechtigte Aristokraten stehen zwischen Louis und dem ersehnten Titel. Zwei der Kandidaten, ein vertrottelter Admiral und ein liebenswürdiger Bankier, sterben eines natürlichen Todes. In fünf anderen Fällen hilft Louis mit Sprengstoff, Gift, Pfeil und Bogen sowie einer Jagdflinte so gekonnt nach, dass alle annehmen, es handele sich jeweils um bedauerliche Unfälle. Fast an seinem Ziel, heiratet Louis die bezaubernde Edith, die attraktive Witwe eines seiner Opfer. Doch als seine langjährige Geliebte Sibella erfährt, dass sie ausgebootet wurde, bezichtigt sie Louis des Mordes an ihrem Gatten Lionel, der Selbstmord beging. So wird der Serienmörder Louis ironischerweise zum Tode verurteilt für eine Tat, die er gar nicht begangen hat. Der von dem ehemaligen Hitchcock-Cutter Robert Hammer inszenierte "Adel verpflichtet" zählt zu den absoluten Klassikern der britischen Komödie. Die pointierten Dialoge und der unterkühlte, pechschwarze Humor überzeugen von der ersten Szene an. Mit der grandiosen Darstellung der gesamten Riege der adligen Opfer - immerhin acht verschiedene Rollen einschließlich einer Frauenrolle - gelang Sir Alec Guinness eine eindrucksvolle Schauspielerleistung. Alle diese Figuren, Offiziere, Geschäftsmänner, kirchliche Würdenträger, ein heimlicher Trinker und eine Suffragette, erweckt der grandiose Mime mit einer Vielzahl von Schrullen zum Leben und karikiert ihre Standesdünkel mit liebenswürdigem Spott. Der Schauspieler selbst erläuterte seine Technik: "Ich versuche, an meine Figuren zu glauben und sie zu leben. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, Personen darzustellen, die vom Schauspieler selbst völlig verschieden sind: Er muss versuchen, seine eigene Persönlichkeit zu vergessen, und stattdessen zu glauben, dass er wirklich die Figur ist, die er darstellt. Wenn ich mich bei der Frage ertappe, wie die Rolle wohl auf das Publikum wirkt, weiß ich, dass etwas nicht stimmt."...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 101 min.
Internationaler Kinostart: 13.06.1949
Deutscher Kinostart: 08.01.1957
Original-Kinostart: 23.06.1949 (GB)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Robert Hamer
- Drehbuch: Robert Hamer, John Dighton
- Produktion: Michael Balcon, Michael Relph, Leigh Aman, Hal Mason, Ealing Studios
- Produktionsauftrag: ARD
- Musik: Ernest Irving
- Kamera: Douglas Slocombe, William Kellner
- Schnitt: Peter Tanner
- Maske: Barbara Barnard
- Regieassistenz: Norman Priggen, John Hewlett, David W. Orton
- Ton: Stephen Dalby
- Spezialeffekte: Geoffrey Dickinson