Anthony Quinn in dem monumentalen Bibel-Klassiker als "Barabbas": Der Mörder wird begnadigt und Jesus an seiner statt gekreuzigt. Barabbas kehrt zurück in sein gottloses Leben und erkämpft sich nach langen Jahren als Gladiator die Freiheit. Doch dann lässt Kaiser Nero Rom in Flammen aufgehen und Barabbas Leben steht am Scheideweg. Als der Mörder und Dieb Barabbas von dem Pöbel Jerusalems freigesprochen wird und Jesus an seiner statt von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt wird, kehrt er zu seiner Geliebten Rahel zurück. Diese ist jedoch durch die Verurteilung Jesu abweisend zu ihm. Barabbas wird Zeuge der Kreuzigung und kurz darauf wird Rahel bei einer Zusammenkunft mit den Jüngern Jesu von den Römern verhaftet und gesteinigt. Außer sich vor Wut ermordet Barabbas einen der römischen Soldaten. Als Strafe für seine Tat wird er von Pontius Pilatus nach Sizilien verbannt, wo Barabbas an den Sträfling Sahak gekettet in den Schwefelminen arbeiten muss. Eine Explosion überleben die beiden Männer knapp und werden nach Rom gebracht, wo sie zu Gladiatoren ausgebildet werden. Sahak, ein gläubiger Christ, versucht Barabbas den Glauben an Jesus zu vermitteln. Doch die beiden Männer werden vom Eifer des römischen Kaisers Nero erfasst, der die Christen fürchtet und brutal verfolgen lässt. Barabbas Leben steht am Scheideweg. Regisseur Richard Fleischer ("20.000 Meilen unter dem Meer") inszenierte mit "Barabbas" einen bildgewaltigen Monumentalfilm über die Geschichte des Mannes, der an Jesu Stelle leben durfte. Für die Hauptrolle konnte er den Charakterdarsteller und Oscarpreisträger Anthony Quinn gewinnen. Eindrucksvoll und unbeirrt interpretiert er die Rolle des biblischen Schurken Barabbas, dessen verschlungene Lebenspfade ihn letztendlich doch zu Gott führen.
(BR Fernsehen)
Der Monumentalfilm basiert auf dem Roman "Barabbas" des schwedischen Schriftstellers Pär Lagerkvist, der für dieses Werk 1951 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Über den historischen Barabbas ist wenig bekannt. Zwar erwähnen alle vier Evangelisten seine Begnadigung, doch sein weiterer Werdegang ist unbekannt. Lagerkvist nutzte diese Freiheit und schrieb die Geschichte fort. Wie die Romanvorlage thematisiert der Film Barabbas' existentialistische Auseinandersetzung mit sich selbst, seinem Gott und den Normen der Gesellschaft. Regisseur Richard Fleischer - für den Dokumentarfilm "Design for Death" 1948 mit dem Oscar ausgezeichnet - setzte dieses Thema in monumentaler Weise um. Die Massenszene in der Gladiatorenarena gilt als eine der aufwendigsten in der Filmgeschichte. Nicht weniger beeindruckend sind Fleischers Spiele mit Belichtung und Kameraeinstellungen. Neben dieser formalen Qualität besticht "Barabbas" durch die Leistung der Darsteller. Um den zweifachen Oscar-Preisträger Anthony Quinn gruppierte Fleischer ein ganzes Ensemble internationaler Filmstars, wie etwa Arthur Kennedy ("Verdammt sind sie alle", 1958), Vittorio Gassman ("Der Duft der Frauen", 1974) und Silvana Mangano ("Teorema - Geometrie der Liebe", 1968).
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 132 min.
Deutscher Kinostart: 21.09.1962
Original-Kinostart: 23.12.1961 (I)
FSK 12
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Gerhard Geisler (Barabbas), Eva Pflug (Rahel), Klaus Miedel (Pontius Pilatus), Wolfgang Lukschy (Simon Petrus), Gert Günther Hoffmann (Sahak), Arnold Marquis (Torvald), Horst Niendorf (Lucius), Friedrich Schoenfelder (Rufius), Lola Luigi (Julia), Friedrich Joloff (Lazarus), Curt Ackermann (Nero)
- Regie: Richard Fleischer
- Drehbuch: Christopher Fry, Nigel Balchin, Diego Fabbri, Ivo Perilli, Salvatore Quasimodo, Pär Lagerkvist
- Buchvorlage: Pär Lagerkvist
- Produktion: Dino De Laurentiis
- Musik: Mario Nascimbene
- Kamera: Aldo Tonti
- Schnitt: Alberto Gallitti, Raymond Poulton