Psychologisch verschlungener Plot mit dem Schlüsselmotiv der Höhenangst - der "Vertigo". Subtil und zwingend inszeniert, unter anderem durch den Einsatz atemberaubender Kamerafahrten in Abwärtsbewegung und eine kunstvolle Verschränkung der zentralen Motive, erschuf Hitchcock eine dichte Atmosphäre von irritierender Instabilität, die dem Film nachträglich das Prädikat eines der besten Hollywood-Filme aller Zeiten einbrachte. Mit Kim Novak und James Stewart in den Hauptrollen. Der Detektiv Scottie Ferguson scheidet aus dem Polizeidienst aus, nachdem er bei einer Verfolgungsjagd beinahe von einem Hausdach gestürzt wäre. Weil er seine Höhenangst nicht überwinden kann, nimmt er den Auftrag eines alten Schulfreunds an, dessen depressive Frau Madeleine zu beschatten. Scottie folgt Madeleine durch das Straßenlabyrinth San Franciscos und verliebt sich in die Frau, die von der Zwangsvorstellung heimgesucht wird, wie ihre Urgroßmutter Selbstmord zu begehen. Als Madeleine auf einen Kirchturm steigt und sich in den Tod stürzt, kann Scottie ihr wegen seiner Höhenangst nicht folgen. Voller Schuldgefühle vegetiert er dahin, bis er zufällig Judy trifft, die der Verstorbenen zum Verwechseln ähnlich sieht. In seiner Obsession bringt er sie dazu, sich Schritt für Schritt in die tote Madeleine zu verwandeln, bis sie ihr aufs Haar gleicht "Vertigo" ist einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Film Alfred Hitchcocks. Für seinen Regisseur hatte der Film biografischen Wert, heute ist er Kult. "Vertigo" wurde 1959 in den Kategorien Bestes Szenenbild und Bester Ton für den Oscar nominiert und im gleichen Jahr für den Regie-Preis der Directors Guild of America. Kameramann Robert Burks erhielt 1960 den katalanischen Sant Jordi Award für die beste Kamera bei einem auswärtigen Film. Seine Arbeit trug maßgeblich zum berühmten "Vertigo-Effekt" bei, der ebenso prägend ist wie der psychologisch komplexe Plot. Für den Perfektionisten Hitchcock war "Vertigo" eine Enttäuschung. Weder Publikum noch Kritik reagierten euphorisch, als der Film 1958 in die Kinos kam. Heute gilt "Vertigo" als Hitchcocks bester Film und als sein persönlichstes Werk. Sein Motivreichtum, die Komplexität seines obsessiven Helden, seine melancholisch-traumwandlerische Atmosphäre und nicht zuletzt seine visuelle Eindrücklichkeit machten ihn immer wieder zur Inspirationsquelle für die unterschiedlichsten Filmemacher - ob Chris Marker ("Am Rande des Rollfelds", 1962) oder Paul Verhoeven ("Basic Instinct", 1992). Anders als in der Romanvorlage löst Hitchcock für die Zuschauer den Krimiplot des Films relativ früh auf. Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt von kriminalistischen Aspekten auf das emotionale Drama. "Vertigo brauchte seine Zeit, bis das Publikum das im Dunkeln Schwelgende des Films zu würdigen wusste." (David Ansen, Newsweek vom 20. Oktober 1996)...
(BR Fernsehen)
"Vertigo - Aus dem Reich der Toten" ist einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Film Alfred Hitchcocks. Für seinen Regisseur hatte der Film biografischen Wert, heute ist er Kult. "Vertigo - Aus dem Reich der Toten" wurde 1959 in den Kategorien Bestes Szenenbild und Bester Ton für den Oscar nominiert und im gleichen Jahr für den Regiepreis der Directors Guild of America. Kameramann Robert Burks erhielt 1960 den katalanischen Sant Jordi Award für die beste Kamera bei einem auswärtigen Film. Seine Arbeit trug maßgeblich zum berühmten "Vertigo-Effekt" bei, der ebenso prägend ist wie der psychologisch komplexe Plot. Der Film beruht auf Pierre Boileaus und Thomas Narcejacs gleichnamigem Roman "Vertigo - Aus dem Reich der Toten" (1954).
(arte)
Länge: ca. 128 min.
Deutscher Kinostart: 03.02.1959
Original-Kinostart: 28.05.1958 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Sir Alfred Hitchcock
- Drehbuch: Alex Coppel, Pierre Boileau, Thomas Narcejac, Alec Coppel, Samuel A. Taylor
- Produktion: Sir Alfred Hitchcock, Phillip Feiner, Robert Heiser, Frank Caffey, Andrew J. Durkus, C.O. Erickson, Curtis Mick, Don Robb, Alfred J. Hitchcock Productions
- Produktionsfirma: Paramount Pictures
- Musik: Bernard Herrmann, Muir Mathieson
- Kamera: Robert Burks, Henry Bumstead, Hal Pereira
- Schnitt: George Tomasini
- Szenenbild: Sam Comer, Frank R. McKelvy
- Maske: Nellie Manley
- Regieassistenz: Daniel McCauley, Ralph Axness, Cy Brooskin, Charles C. Coleman, Herbert Coleman, John P. Fulton, Edward Haldeman, Clem Jones, Frank Kies, Edward Morey Jr.
- Spezialeffekte: John P. Fulton
- Stunts: Polly Burson