Originalpremiere: 14.11.1968
FSK 6
Kyril Lakota, Erzbischof von Lemberg, wird nach 20 Jahren politischer Gefangenschaft aus einem sibirischen Arbeitslager entlassen und darf in den Vatikanstaat ausreisen. Als später ein neuer Papst gewählt werden muss, fällt die Wahl überraschend auf ihn. Kyril bringt seine Menschlichkeit in das höchste Kirchenamt ein und bewährt sich in einer schwierigen Situation als Mittler zwischen China und der Sowjetunion, indem er durch einen beispielhaften Entschluss zur Erhaltung des Weltfriedens beiträgt. Kyril Lakota, Erzbischof von Lemberg, ist als politischer Häftling durch viele Niederungen des Lebens gegangen, als er nach 20 Jahren aus einem Arbeitslager in Sibirien freikommt. Sein Glaube ist durch die Torturen jedoch nur gefestigt worden. Als Kyril im Vatikan eintrifft, ernennt ihn der Papst zum Kardinal. Seine Kollegen, die Kardinäle Rinaldi und Leone, lernen ihn schätzen. Er selbst fühlt sich zu dem jungen Theologen David Telemond hingezogen. Dieser Priester vertritt in Anlehnung an Teilhard de Chardin Auffassungen, die ihn mit den römischen Kirchenbehörden in Konflikt gebracht haben. Als der Papst stirbt, geht Kyril aus dem Konklave überraschend als Nachfolger hervor. Die erste große Bewährungsprobe des neuen Papstes kommt, als er sich entschließt, in einer dramatischen politischen Situation als Vermittler nach Moskau zu reisen, wo er mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten Kamenev und dem chinesischen Parteivorsitzenden Peng zusammentrifft. In China herrscht eine schwere Hungersnot; die daraus resultierenden Spannungen drohen, einen neuen Weltkrieg auszulösen. Kyril gelingt es, eine Zuspitzung des Konflikts zu verhindern. Michael Andersons prächtige Verfilmung des Erfolgsromans von Morris L. West beeindruckt nicht zuletzt durch Anthony Quinns schauspielerische Leistung, der die fiktive Figur dieses modernen Papstes glaubwürdig verkörpert. An seiner Seite spielt ein eindrucksvolles Darstellerensemble, darunter Laurence Olivier, John Gielgud, Oskar Werner, Vittorio De Sica, David Janssen und Leo McKern. Der Film war 1969 für zwei Oscars nominiert: Alex North für die beste Filmmusik und George W. Davis und Edward C. Carfagno für die beste Ausstattung. Regisseur Anderson inszenierte mit "Papst Johanna" bereits drei Jahre später erneut eine Papstgeschichte, dieses Mal allerdings handelte es sich um eine "Päpstin".
(BR Fernsehen)