Mit derben Streichen hält der zwölfjährige Ludwig sein bayerisches Heimatdorf Gamsting in Atem. Hochnäsige Preußen, frömmelnde Religionslehrer und seine ewig meckernde Tante Frieda treibt der Lausbub regelmäßig zur Verzweiflung. Gelegentlich zeigt der notorische Störenfried aber auch sein gutes Herz - etwa wenn er seine Cousine Cora mit dem schüchternen Jäger Franz Reiser verkuppelt. König Ludwig II. ehrt den nimmermüden Plagegeist schließlich mit einer hohen Auszeichnung - zumindest im Traum. Bayern, im Jahre 1886: Lateinschüler Ludwig, Sohn des dahingeschiedenen Forstmeisters Thoma, hat es faustdick hinter den Ohren. Mit verwegenen Einfällen setzt sich der zwölfjährige Lausbub gegen die unliebsame Welt der Erwachsenen zur Wehr. So wischt er einem hochnäsigen preußischen Geheimrat eins aus, indem er mit dessen Sohn Arthur "Schiffe versenken" mit scharfer Munition spielt. Seinen Schabernack treibt der Bengel auch mit dem frömmelnden Religionslehrer Falkenberg, genannt Pfarrer "Kindlein", und der ewig nörgelnden Tante Frieda. Nachdem er den Bogen überspannt hat, gibt die überforderte Mutter Thoma ihren Sohn in die Obhut des strengen Pädagogen Semmelmaier. Der Hauptmann a. D. hat schon so manchem schwer erziehbaren Jungen die Hammelbeine lang gezogen, doch mit Ludwig erlebt der Kinderschreck sein blaues Wunder. Am Ende erscheint Ludwig im Traum sein berühmter Namensvetter, König Ludwig II., um seinem vorbildlichen Untertan die bayerische Tapferkeitsmedaille für seinen unermüdlichen Kampf gegen Dünkel, Unduldsamkeit, Verlogenheit, Scheinheiligkeit und aufgeplusterte Autorität zu verleihen. Helmut Käutners warmherzige Satire "Lausbubengeschichten" zählt zu den großen Kinoerfolgen der frühen 1960er-Jahre und basiert auf den gleichnamigen Geschichten des bayerischen Heimatschriftstellers Ludwig Thoma. In seiner Komödie versammelte Käutner ("Große Freiheit Nr. 7", "Unter den Brücken") beinahe die komplette Garde führender deutscher Kino- und Volksschauspieler, darunter Beppo Brem, Carl Wery, Harald Juhnke, Michl Lang und Franz Muxeneder. Humoristisches Highlight ist der Auftritt von Elisabeth Flickenschildt als zickige Tante Frieda. In der Titelrolle überzeugt der damals zwölfjährige Hansi Kraus, der in allen vier Fortsetzungen auftrat und später als "Lümmel von der ersten Bank" große Popularität erlangte. Im Anschluss zeigt BR Fernsehen anlässlich des 150. Geburtstags von Ludwig Thoma zudem "Ludwig auf Freiersfüßen". "Helmut Käutner verlässt sich vor allem auf die sorgsam rekonstruierten altbayrischen Trachten und Milieus; satirische Spitzen bleiben gemütvoll." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 95 min.
Deutscher Kinostart: 15.10.1964
FSK 6
Film einer Reihe:
Cast & Crew
- Regie: Helmut Käutner
- Drehbuch: Kurt Heuser, Franz Seitz
- Produktion: Franz Achter, Jeanpierre Heizmann, Alex Hesse, Hans Terofal, Franz Seitz
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: Franz Seitz Filmproduktion
- Musik: Rolf A. Wilhelm
- Kamera: Heinz Pehlke, Helmut Bahr, Adi Gürtner
- Schnitt: Klaus Dudenhöfer
- Szenenbild: Wolf Englert
- Maske: Günther Frank, Ursula Mrukwa
- Kostüme: Ina Stein-Pehle
- Regieassistenz: Erica Balqué
- Ton: Walter Rühland