Ein verwitweter Vater von sieben Kindern, der des Kämpfens müde ist, wird nach dem Mord an einem Sohn als Milizenanführer in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verwickelt. Mel Gibson als ebenso unbeugsamer wie gnadenloser Kämpfer in einem typischen action- und pathosreichen Roland-Emmerich-Kriegsspektakel, das es mit der historischen Genauigkeit allerdings nicht immer ganz genau nimmt. Der verwitwete Benjamin Martin lebt 1776 mit seinen sieben Kindern auf einer Plantage in South Carolina. Im zweiten Jahr des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs versucht er, seine Familie durch die schlimme Zeit zu bringen und die eigene Vergangenheit als grausamer Kämpfer des Franzosen- und Indianerkriegs zu vergessen. Benjamin Martin möchte vom Töten nichts mehr wissen, kann aber nicht verhindern, dass sein Staat sich für die Mobilmachung gegen die Engländer entscheidet. Auch sein ältester Sohn Gabriel schließt sich ohne seine Zustimmung der Kontinentalarmee an. Zwei Jahre später finden Kämpfe nahe der Plantage statt. Gabriel muss eine wichtige Nachricht überbringen und sucht verletzt seine früheres Zuhause auf. Als Engländer vorbeikommen, entdecken sie die Botschaft. Ihr Befehlshaber William Tavington befiehlt, Gabriel als Spion öffentlich zu hängen, die verwundeten gegnerischen Soldaten zu erschießen und die Farm zu zerstören. Als Martins zweitältester Sohn eingreifen will, wird er von Tavington erschossen. Martin gelingt es im letzten Moment, Gabriel zu befreien. Von nun an engagiert er sich mit aller Kraft im Kampf gegen die Engländer, rekrutiert selbst Milizionäre und führt eine Art Guerillakrieg gegen die englische Krone. Unterstützung bekommt er durch Jean Villeneuve, einen französischen Offizier, dessen Familie von den Engländern getötet wurde. Nach vielen Kämpfen können Martins Milizionäre Tavington und seine Soldaten in einer finalen Schlacht in eine Falle locken. Martin scheint im direkten Aufeinandertreffen mit Tavington zu unterliegen. Doch sein Kampfgeist ist ungebrochen. Roland Emmerich hatte Mitte der 1990er-Jahre mit Filmen wie "Stargate", "Independence Day" und "Godzilla" schon sein Faible für actionreiche patriotische Großproduktionen bewiesen, als er im Jahr 2000 für Columbia Pictures das Historienspektakel "Der Patriot" inszenierte. Dabei ist der Titel Programm - trotz des realen historischen Hintergrunds nutzten Emmerich und sein Drehbuchautor Robert Rodat manche erzählerische Freiheit, um mit einem klassischen Freund-Feind-Schema die Zuschauer zu überwältigen. Nicht nur britische Historiker waren überhaupt nicht "amused". Ein perfekter Rahmen also für einen Kämpfertypen wie Mel Gibson, der von weiteren namhaften Stars wie Joely Richardson, Heath Ledger, Chris Cooper und Jason Isaacs umgeben ist.
(3sat)
"Opulenter Kriegsfilm, der geschickt die historischen Ereignisse mit dem Familiendrama verknüpft, in den Mittelpunkt aber den inneren Konflikt der Hauptfigur stellt. Die patriotischen Töne und der Appell an den Gemeinsinn sind unüberhörbar, halten sich aber ebenso wie die Spezialeffekte und die Schlachtengemälde in vergleichsweise engem Rahmen." (Lexikon des Internationalen Films) Der 1955 in Stuttgart geborene Roland Emmerich ist zweifellos einer der erfolgreichsten Regisseure Hollywoods. Der von ihm inszenierte Sci-Fi-Actionfilm "Independence Day" zählt zu den größten Welterfolgen der 90er Jahre und machte seinen Hauptdarsteller Will Smith über Nacht zum Star. Zu Emmerichs weiteren Kinohits zählen Blockbuster wie "Godzilla", "The Day After Tomorrow" oder "2012". Seine neueste Regiearbeit, der Thriller "White House Down", soll im September 2013 in den Kinos starten. Die Hauptrolle in "Der Patriot" übernahm Mel Gibson, der im Jahr 2000 auf dem Höhepunkt seiner Karriere stand. In der Rolle seines Filmsohns Gabriel überzeugt der im Januar 2008 verstorbene Heath Ledger ("Brokeback Mountain", "The Dark Knight"). Der britische Colonel Travington wird von Jason Isaacs ("Harry Potter"-Filmreihe") gespielt. Die Filmmusik, die 2001 für einen Oscar nominiert wurde, stammt von Steven Spielbergs Hauskomponisten John Williams.
(Nitro)
Länge: ca. 175 min.
Deutscher Kinostart: 03.08.2000
Original-Kinostart: 28.06.2000 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Roland Emmerich
- Drehbuch: Robert Rodat
- Produktion: Gary Levinsohn, Mark Gordon, Dean Devlin, Roland Emmerich, Ute Emmerich, William Fay, Dionne McNeff, Michael Dahan, Jim Dyer, James K. Jensen, Mary Weisgerber Meyer, Mutual Film Company, Centropolis Entertainment, Company Medien KG, H2L Media Group
- Produktionsfirma: Columbia Pictures, Global Entertainment Productions GmbH
- Musik: John Williams
- Kamera: Caleb Deschanel, Barry Chusid
- Schnitt: David Brenner, Christopher Holmes, Julie Monroe
- Szenenbild: Barry Chusid
- Maske: Wendy Bell, Rhonda Bareford, Anita Brabec, Barney Burman, Julie Callihan, Kim Collea, Darwin Hensley, Thomas Nellen, Bryan Reynolds, Kristin Ryals, Leigh Ann Yandle, Patty York, Linda Boykin-Williams, Rick Pour
- Kostüme: Deborah Lynn Scott
- Regieassistenz: Robert C. Albertell, Paul F. Bernard, Chris Brighton, Peter J. Dowd Jr., Greg Hale, Michael G. Jefferson, Bill Purple, Michael Risoli, Kim H. Winther, Lars P. Winther, Peter Winther
- Ton: David Acord, Christopher Assells, Karen Baker Landers, David Baldwin, Jeffree Bloomer
- Spezialeffekte: Oscar G. Castillo, Aly Fong, Xye
- Stunts: Stanton Barrett, Michael Hansen, Josh Kemble, Shawn Robinson
- Distribution: Deutsche Columbia TriStar Filmproduktion, Columbia TriStar, 9Gem
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