Im afrikanischen Dschungel wachsen der Riesengorilla Joe und das kleine Mädchen Jill gemeinsam auf. Jill begleitet Joe nach L.A. Doch der Umzug in einen Zoo erweist sich als schwerer Fehler. Joe kann sich nicht an das Leben in Gefangenschaft gewöhnen. Ein Wilderer, der auf Rache sinnt, wird zur zusätzlichen Bedrohung. Disneys "King Kong"-Variante ist ein aufwendiger Familienfilm mit Starbesetzung und einem täuschend echten Gorilla. Im Dschungel Zentralafrikas: Als kleines Mädchen verliert Jill (Mika Boorem; als Erwachsene: Charlize Theron) bei einer rücksichtslosen Attacke durch die Wilderer Strasser (Rade Serbedzija) und Garth (Peter Firth) ihre Mutter (Linda Purl), eine engagierte Biologin und Naturschützerin. Jill hatte sich gemeinsam mit dem Affen Joe, einem Riesengorilla, der zu der Zeit noch klein war, im Unterholz versteckt. Auch Joe machte der brutale Überfall auf die Gorilla-Herde zum Waisen. Durch das Schicksal zusammengeschweißt, werden der Gorilla und das Mädchen die dicksten Freunde. Zwölf Jahre später. Die zu Füßen der Pangani-Berge lebenden Eingeborenen glauben, dass ein gewaltiger Gorilla in den Bergen lebt. Um zu ergründen, was an der Legende dran ist, macht sich der US-Biologe Gregg O'Hara (Bill Paxton) auf den Weg nach Afrika. Tatsächlich findet er Joe, aber auch seine blonde Freundin Jill. Da Wilderer nach wie vor eine große Gefahr für die vom Aussterben bedrohten Riesengorillas darstellen, lässt Jill sich schließlich von Gregg überreden, Joe im Zoo von Los Angeles in Sicherheit zu bringen. Doch Joe ist die Freiheit gewöhnt, und die Situation in den beengten Verhältnissen des Zoos eskaliert völlig, nachdem Joe - von Strasser und Garth provoziert - eine Party mit Sponsoren gesprengt hat und in Ketten gelegt wird. Als Strasser Jill aus dem Weg räumen will, um endlich Joes habhaft zu werden, befreit sich der Affe. Auf den Straßen von Los Angeles kommt es zum großen Showdown. "Diese melancholischen Augen. Aus tiefen Höhlen schweifen sie voll unergründlicher Schwermut in die Ferne, als hätten sie schon alles Leid dieser Welt gesehen, oder zumindest alle Folgen von 'Ronny's Popshow'. Wenn er so mit den Augen rollt oder betrübt schnaufend den Kopf schief hält, möchte man ihn am liebsten knuddeln, was aber gar nicht so einfach ist, es sei denn, man hätte eine Leiter zur Hand." Cinema Filmbesprechung "Mein großer Freund Joe" ist ein Remake von "Panik um King Kong" (1949). Natürlich tauchte King Kong in dem Film gar nicht auf, aber man wollte wohl den Bekanntheitsgrad des großen Kollegen für den deutlich kleineren "Mighty Joe" nützen. Mit dem technischen Fortschritt, den teilweise der Computer erlaubt, ist es selbstverständlich eine Verlockung, tricktechnisch herausfordernde Stoffe neu zu verfilmen - "Der Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson drehte nach seiner weltweit erfolgreichen Trilogie ein - etwas weniger erfolgreiches - Remake von "King Kong und die weiße Frau" mit Naomi Watts als Objekt der Begierde für den großen Gorilla. Hier ist - die ebenfalls blonde - Oscar-Preisträgerin Charlize Theron die Freundin des großen Affen. Außerdem sind Story und Umsetzung von "Mein großer Freund Joe" - mit Walt Disney als Produzenten - auf ein Familienpublikum zugeschnitten. Gedreht wurde nicht in Afrika, sondern auf der Hawaii-Insel Oahu, die auch schon als Kulisse für "Jurassic Park" diente, und in Los Angeles. Ausstatter Michael Corenblith erklärt den Drehort: "Hawaii machte einfach mehr Sinn für uns. Die Beschaffenheit der Landschaft, die Farben und sogar die Pflanzenwelt, alles war den Verhältnissen in Afrika sehr ähnlich. In Kualoa Valley fand ich die perfekte Grundausstattung vor. Ich konnte ohne besondere Eingriffe Architektur einbringen und Landschaft gestalten. Das Setting wirkte realitätsnah und zugleich überhöht. Der Schauplatz war so etwas wie ein Destillat von Zentralafrika." Joe, tragischer Held des Films, entstand in einer Mischung aus elektronisch gesteuertem Modell, Computer-Grafik, Puppen- und Schauspiel. Für Teile der Aufnahmen steckte der Schauspieler John Alexander in einem Affenkostüm, das aber nur 40 Prozent der tatsächlichen Größe von Joe hatte. Der mehrfach Oscar-prämierte Maskenbildner Rick Baker, der auch an "Gorillas im Nebel" arbeitete, baute außerdem eine künstliche, hydraulische Apparatur für Joe. Dank technischer Raffinesse ist es am Ende aber die so erzeugte Echtheit, Natürlichkeit und Lebendigkeit, mit der Joe das Herz der Zuschauer erobert und bewegt. Und ein weiterer Oscar-Preisträger steuerte den stimmungsvollen Soundtrack bei: James Horner ("Titanic").
(ZDF)
Länge: ca. 114 min.
Offizieller Kinostart: 01.07.1999
Kinostart international: 25.12.1998
FSK 12
Neuverfilmung von: Panik um King Kong (USA, 1949)
Cast & Crew
- Regie: Ron Underwood
- Drehbuch: Mark Rosenthal, Lawrence Konner
- Produktion: Ted Hartley, Tom Jacobson, Gail Katz, Michael Fottrell, Mark Lisson, Jackie Rubin, Gary Stutman, Ralph Winter, Zane Weiner, Sara E. White
- Musik: James Horner
- Kamera: Donald Peterman, Oliver Wood, Charles Daboub Jr., Tom Southwell, Dan Webster
- Schnitt: Paul Hirsch
- Szenenbild: Merideth Boswell, Greg Wolfson
- Maske: Richard Arguijo
- Regieassistenz: George Bamber, Frank Capra, Jim Chory, Christian Clarke, David Hallinan, Robin Jorden, Terry Leonard, Matthew B. Locey, Justin Moritt, Todd Y. Murata, Nicholas Wolfert
- Stunts: Bobby Aldridge