Originalpremiere: 1993
24.02.1994
FSK 12
In Philadelphia soll ein junger Anwalt gerade Partner in seiner Kanzlei werden, als er an Aids erkrankt und entlassen wird. Daraufhin verklagt er seinen Arbeitgeber wegen Diskriminierung. Denn seine Entlassung wurde mit einem vorgetäuschten geschäftlichen Vergehen begründet, während er vermutet, aufgrund seiner zuvor verschwiegenen Homosexualität untragbar geworden zu sein. Gleichzeitig wird es sehr schwierig für ihn, einen geeigneten Anwalt zu finden. Andrew Beckett (Tom Hanks) ist ein ehrgeiziger junger Anwalt in einer renommierten Kanzlei in Philadelphia. Einer großen Karriere steht eigentlich nichts mehr im Wege, doch Beckett hat ein Geheimnis: Er ist homosexuell und HIV-positiv. Als sich die ersten sichtbaren Zeichen einer Aids-Erkrankung zeigen, wird Beckett wegen eines angeblichen geschäftlichen Vergehens entlassen. Beckett vermutet, aufgrund seiner als moralisch anrüchig betrachteten Krankheit diskriminiert zu werden, und verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber auf Entschädigung. Doch die Suche nach einem Anwalt, der ihn in einem Zivilprozess vertreten könnte, erweist sich als schwieriger als gedacht. Becketts letzte Hoffnung ist der erfolgreiche und durch Fernsehwerbung ziemlich bekannte Anwalt Joe Miller (Denzel Washington). Der verheiratete und gerade Vater gewordene Miller jedoch lehnt zuerst ab, da er nichts mit Homosexuellen zu tun haben möchte und außerdem die Gefahr einer Ansteckung fürchtet. Als er jedoch selbst zufällig Zeuge wird, wie Beckett in der Bibliothek der juristischen Fakultät brutal ausgegrenzt wird, beginnt er, seinen Standpunkt zu überdenken. In einem allmählichen Prozess muss er erkennen, was eine Aids-Erkrankung für den Betroffenen bedeutet und wie tief er selbst in einen Wust von Vorurteilen verstrickt war. Als Anwalt des immer schwerer erkrankenden Beckett wird der homophobe Miller zum glühenden Kämpfer gegen Schwulen-Diskriminierung. Er mutiert vor Gericht vom Saulus zum Paulus. Jonathan Demmes ("Das Schweigen der Lämmer", "Der Manchurian Kandidat") sehr emotionales Drama war die erste große Hollywood-Produktion, die sich mit Starbesetzung dem Thema Aids widmete. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits über 200 000 US-Amerikaner an der Immunschwächekrankheit gestorben. Tom Hanks brachte seine Darstellung 1994 seinen ersten Oscar als Bester Hauptdarsteller ein. In einer damals eher untypischen Rolle, für die er sich 35 Pfund runtergehungert hatte, um das Leiden seines Helden glaubhaft verkörpern zu können.
(ZDF)
"Philadelphia" war der erste amerikanische Mainstreamfilm, der sich mit den medizinischen, politischen und sozialen Aspekten von Aids auseinandersetzt. Er beschäftigt sich auch mit dem Thema Homosexualität und deren Akzeptanz in der Gesellschaft. Der Film wurde ein Publikumserfolg und bescherte Tom Hanks seinen ersten Oscar. Regisseur Jonathan Demme, dessen bekanntestes Werk wohl der vielfach oscarprämierte Thriller "Das Schweigen der Lämmer" ist, brachte zuletzt 2008 "Rachels Hochzeit" mit Anne Hathaway in der Hauptrolle in die Kinos.
(arte)
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