Das US-Provinznest Bethel, im Jahr 1969: Der Innenausstatter Elliot (Demetri Martin) will das heruntergekommene Motel seiner Eltern wieder in Schwung bringen. Spontan bietet er den Organisatoren eines Musikfestivals die Rinderweide eines Bekannten als alternativen Austragungsort an: Vielleicht steigen ja einige der Konzertbesucher im leerstehenden Motel seiner Eltern ab? Der junge Elliot ahnt nicht, dass das Woodstock-Festival mehrere hunderttausend Menschen anlocken wird. Elliot Teichberg will eigentlich in New York Karriere als Dekorateur machen. Als das Motel seiner etwas kauzigen Eltern jedoch zwangsversteigert werden soll, sieht er sich gezwungen, im Sommer 1969 in sein Heimatdorf Bethel zurückzukehren. In der Hoffnung, ein paar zahlende Besucher in das verschlafene Provinznest zu locken, organisiert Teichberg ein lokales Theaterfestival. Durch Zufall erfährt er, dass im Nachbarort Wallkill ein groß angekündigtes Open-Air-Konzert wegen Anwohnerprotesten untersagt wurde. Als Vorsitzender der lokalen Handelskammer besitzt Teichberg jedoch eine Lizenz zur Durchführung eines Kulturfestivals, die plötzlich Gold wert ist. So vermittelt er dem Woodstock-Veranstalter Michael Lang die Rinderweide seines Nachbarn Max Yasgur, nicht ahnend, dass er dadurch ein gigantisches Großereignis ermöglicht, das alle Erwartungen übertrifft, als mehrere Hunderttausend Musikfans und Hippies anreisen. Das Woodstock-Festival, auf dem 1969 mehrere hunderttausend Menschen drei Tage friedlich feierten, gilt als Meilenstein der Popgeschichte. Mit hintergründigem Humor schildert Regievirtuose Ang Lee das legendäre Großereignis aus der Sicht eines jungen Mitveranstalters, der inmitten des Hippie-Ansturms sein schwules Coming-out erlebt. Die wunderbare Komödie entstand nach dem autobiografischen Roman von Elliot Tiber. In Ang Lees Film erscheinen das Bühnenspektakel und seine legendären Musik-Acts, die Michael Wadleighs berühmte Woodstock-Dokumentation bestimmen, allerdings eher am Rande. Vielmehr konzentriert sich der Regisseur in dem mit Tausenden Statisten in Szene gesetzten Film auf den "Culture Clash" zwischen konservativer Landbevölkerung und großstädtischen Hippies sowie auf das Lebensgefühl der späten 1960er-Jahre, das mit lakonischem Humor auf die Schippe genommen wird. "Obwohl dem Publikum sämtliche Festivalhöhepunkte vorenthalten werden, fehlt einem beinahe nichts. 'Taking Woodstock' bezaubert durch seinen Reichtum an Charakteren, durch die Lebensfreude, die er nicht nur darstellt, sondern in beinahe jeder Einstellung transportiert. Und nicht zuletzt erzählt der Film in seiner Hauptfigur davon, dass, auch wenn die gesellschaftliche Revolution nicht stattfand, sie doch das Leben jedes Einzelnen veränderte." (Michael Kohler, Frankfurter Rundschau, 01.09.2009)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 03.09.2009
Original-Kinostart: 28.08.2009 (USA)
Internationaler Kinostart: 27.08.2009 (AUS)
Deutsche TV-Premiere: 19.05.2013 (Das Erste)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Ang Lee
- Drehbuch: James Schamus
- Produktion: Ang Lee, James Schamus, Celia D. Costas, Deb Dyer, Jennifer Lane, Focus Features
- Produktionsauftrag: DEGETO
- Musik: Danny Elfman
- Kamera: Eric Gautier, Peter Rogness
- Schnitt: Tim Squyres
- Szenenbild: Ellen Christiansen
- Maske: Joseph A. Campayno
- Regieassistenz: Chris Gibson, Michael Hausman, Tudor Jones, Maura Kelly, Peter Thorell, Jason Rody
- Ton: Courtney Bishop
- Spezialeffekte: Jack Kirshoff
- Stunts: Andy Armstrong
- Distribution: Tobis-Melodiefilm GmbH