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TV-Kritik/Review: "Der Upir": Nur ein bisschen witzige Vampircomedy mit Yardım und Schamoni

(16.10.2024/ursprünglich erschienen am 17.09.2024)

Dieser Text wurde ursprünglich zum Streaming-Start von "Der Upir" veröffentlicht. Am 16. Oktober wird die Serie nun ab 23.35 Uhr bei ProSieben im Free-TV ausgestrahlt.
Eigentlich lief es bei Eddie (Fahri Yardım) doch gut. Finanziell sogar so gut, dass er plant, eine Villa für sich und seine Freundin Julie (Aenne Schwarz) zu kaufen. Als er sich zu einem Besichtigungstermin mit einer Maklerin trifft, läuft jedoch alles aus dem Ruder. Die alte Villa entpuppt sich als verrottetes Gemäuer mit morbider Ausstrahlung. Nachdem die Maklerin im Keller die Tür zu einem nicht im Grundriss eingezeichneten Raum entdeckt hat, kommt sie nicht wieder heraus. Hinter der Tür bietet sich Eddie ein Bild des Schreckens: Ein Mann säuft Frau Solbach buchstäblich aus. Danach stürzt er sich auch auf Eddie und beißt ihn. Dann erklärt er ihm, er sei ein Vampir und Eddie jetzt sein Upir - er müsse ihm 30 Tage lang dienen. Wenn er das nicht zu seiner Zufriedenheit mache, werde er selbst zum Vampir.
Zunächst glaubt der Besitzer und Betreiber mehrerer Berliner Burger-Imbisse dem verwahrlosten Mann im altmodischen Pelzmantel, der sich als Igor vorstellt (Rocko Schamoni), natürlich kein Wort. Auch nicht, dass der ihn mittels eines in Eddies Haut eingebrannten Zeichens jederzeit zu sich zurückrufen könne. Offensichtlich ist der Typ doch einfach ein psychopathischer Mörder. Doch schon bald wird Eddie klar, dass er tatsächlich einem Vampir zum Opfer gefallen ist: Er ist auf Handyfotos nicht zu sehen, beginnt unkontrolliert zu schweben und etwas zieht ihn wirklich zu Igor zurück, wenn er versucht, sich ohne Erlaubnis von ihm zu entfernen. Fortan versucht Eddie, in seinem sozialen Umfeld den Schein der Normalität aufrechtzuerhalten, während er gleichzeitig den Forderungen des launischen Vampirs gerecht werden muss. Denn nur, wenn der nach 30 Tagen mit seinem Diener zufrieden ist, macht er Eddie wieder zu einem normalen Menschen.

Nun hat der Durchschnittstyp also den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Igor am Hals (sorry für das Wortspiel), der das vergangene Jahrhundert in dem Kellerraum eingeschlossen war und sich über so einiges im modernen Berlin wundert. Erschwerend hinzu kommt noch Eddies Bekannter Andi (den österreichischen Comedian David Scheid kennt das ORF-Publikum aus
Danach macht Eddie noch Bekanntschaft mit Igors früherem Clan. Der hat allerdings längst eine neue Führerin gewählt. Nur wenn Igor eine Reihe von Aufgaben erfüllt, sind Friedhelm (Jörn Hentschel) und die anderen Vampire bereit, ihn wieder als Chef anzuerkennen. Gleich die erste Aufgabe, bei der Eddie natürlich assistieren muss, ist mit einer Menge Blut und Gore verbunden. "Der Upir" ist also sicher keine Serie für Zartbesaitete. Da wird schon mal mit allerlei Leichenteilen hantiert und vor diversen Körperflüssigkeiten können die Zusehenden sich nie sicher fühlen. Auch der Humor bewegt sich des Öfteren unterhalb der Gürtellinie und jenseits aller Geschmacksgrenzen. Dabei mag es noch lustig sein, dass Kalle (Arnd Klawitter), ein Vampir aus Igors Ex-Clan, in einer völlig verwahrlosten Wohnung lebt, in der das verstopfte Klo noch das kleinste Problem darstellt. Wenn Eddie im heimischen Badezimmer plötzlich der Blutdurst überfällt und er sich über einen benutzten Tampon seiner Freundin aus dem Mülleimer hermacht, sorgt das aber doch eher für Ekelgefühle als für Lacher.

Während die Pointen mal besser und mal schlechter sitzen, kann die Serie mit ihren Darstellern durchaus punkten. Fahri Yardim variiert seine Standardrolle als netter, leicht chaotischer Kerl von nebenan, mit der er vor allem aus
Handwerklich ist "Der Upir" eine typische deutsche Serienproduktion. Allzu groß dürfte das Budget nicht gewesen sein, so beschränken sich die Spezialeffekte trotz des Fantasy-/Horrorthemas auf Kleinigkeiten wie den manchmal gegen seinen Willen an einem Supermarktregal hochfliegenden Eddie. Das sieht insgesamt nicht spektakulärer aus als bei
Das Erzähltempo stimmt, allerdings legt das Drehbuch mehr Wert auf die Aneinanderreihung von Gags als auf eine stringente Handlung oder gar das Ausloten der inneren Situation seines tragischen (Anti-)Helden Eddie. Auch Konterpart Igor bleibt trotz seines flamboyanten Auftretens eher blass, obwohl das für einen Vampir bekanntlich keine zwingende Charaktereigenschaft ist. Dem Genre etwas Neues hinzufügen kann die Serie leider nicht. So ist die Joyn-Produktion nicht mehr als eine der zahlreich auf den Markt kommenden Streamingserien, die man gut zwischendurch gucken kann, die aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "Der Upir".
Die achtteilige Staffel startet am Mittwoch, den 18. September auf Joyn.
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