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TV-Kritik/Review: "The City & The City": Fesselnde Mischung aus Crime Noir und Alternativer Realität
(14.12.2018)
Die Stadt an und für sich ist ein Thema, das Serienmacher immer wieder fasziniert. Man denke nur an Serientitel wie
Den kryptischen Titel und das dahinterstehende Setting zu erklären, ist gar nicht so einfach. Die Handlung von Roman und Serie spielt in zwei verfeindeten Großstädten, Besźel und UL Qoma, die beide im gleichen geografischen Raum existieren. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie Ost- und West-Berlin vor dem Fall der Mauer - mit dem Unterschied, dass hier nicht die eine Stadt den Ostteil und die andere den Westteil des Stadtgebiets einnimmt, sondern im gesamten Gebiet Straßen der einen und der anderen Stadt teils direkt nebeneinander verlaufen. Oder die eine Seite derselben Straße zu Besźel, die andere zu UL Qoma gehört, wobei die Straße in beiden Städten dann verschiedene Namen trägt. (Der Vergleich zu Jerusalem liegt vielleicht noch näher, wird dieses doch nicht nur von zwei Völkern/Staaten als deren jeweilige Hauptstadt betrachtet, sondern liegen dort auch jüdische und arabische Wohngebiete teils direkt nebeneinander.) Bewohnern der einen Stadt ist es nicht nur streng verboten, mit denen der anderen zu kommunizieren, sondern auch, die jeweils andere Stadt überhaupt bewusst wahrzunehmen. Sie werden von klein auf erzogen, die "anderen" Menschen, Gebäude und sonstigen Einrichtungen zu ignorieren, was zu einer Art verzerrter Wahrnehmung führt. Das kleinste Überschreiten der ja im Grunde nur imaginierten Grenze führt zum sofortigen Eingreifen einer mysteriösen Organisation namens "Breach" (im Deutschen "Ahndung") - einer Art Staat im Staate, der sich an keine Gesetze halten muss -, wonach die Betreffenden meist nie wieder gesehen werden.
Die nicht gerade einfache Visualisierung dieser Vorgaben des Romans für die filmische Adaption gelingt den Machern um Regisseur Tom Shankland (Vor diesem komplexen Hintergrund beginnt nun eine zunächst recht konventionelle Krimihandlung: Nachdem in Besźel die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, die allerdings aus UL Qoma stammt, nimmt Inspektor Tyador Borlú (Ex-
Nachdem die Handlung in der Auftaktepisode nur schleppend in Gang kommt (was vielleicht auch an der Notwendigkeit liegt, den Zuschauern die komplizierten Hintergründe des Lebens in den Zwillingsstädten zu vermitteln), entfaltet sich in der zweiten Folge eine ebenso komplexe wie faszinierende Welt aus Geschichte (die Ermordete war angehende Historikerin), Politik und Soziologie der fiktiven Städte, bei denen immer wieder interessante Parallelen zu unserer Realität aufblitzen. So ist es dann auch sicher kein Zufall, dass die Rolle der Quissima Dhatt, der Kriminalbeamtin aus UL Qoma, die Borlú zugewiesen wird, als er seine Ermittlungen auf die verfeindete Stadt ausweitet, mit der Deutschen Maria Schrader besetzt wurde. Die kennt man schließlich auch international als Stasi-Agentin aus
Man sollte also etwas Geduld mitbringen, wenn man sich auf diese Miniserie einlassen möchte. Leider kann dann auch die Auflösung sowohl des Mordfalls als auch des spurlosen Verschwindens Katrynias die aufgebauten Erwartungen nicht erfüllen. Ohne die Romanvorlage zu kennen, muss man bilanzieren, dass aus der faszinierenden Grundidee mehr rauszuholen gewesen wäre. Wer allerdings eine grundsätzliche Liebe zu Film Noir und Science-Fiction/Alternate Reality hat und vor einer Mordermittlung als Aufhänger für eine weit vielschichtigere Geschichte nicht zurückschreckt, sollte "The City & The City" dennoch eine Chance geben.
Dieser Text basiert auf Sichtung der kompletten Miniserie.
Marcus Kirzynowski
Alle Bilder: MG RTL D / © Mammoth Screen for BBC Two
Bei RTL Crime wird "The City & The City" ab Freitag, dem 14. Dezember um 20.15 Uhr ausgestrahlt und steht dann bei TV NOW zum Streaming bereit (TV Wunschliste berichtete).
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