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TV-Kritik/Review: Brooklyn Nine-Nine
(11.11.2013)
Volltreffer: Das erste Zusammentreffen von Detective Jake Peralta mit Ray Holt, dem neuen Captain seines New Yorker Polizeipräsidiums, gehört zu jenen schauspielerischen Kollisionen, nach denen sofort klar ist, dass nicht mehr viel schiefgehen kann in dem Film oder der Serie, in der sich solcherlei ereignet. Hier, in
Wie gesagt: Mit diesen beiden im Duett kann man nicht gegen die Wand fahren. Umso schöner also, dass es
Samberg spielt Peralta, den Jungspund des Polizeibezirks, einen genialischen Kindskopf mit hoher Aufklärungsquote. Unter dem bisherigen, nun in Rente gegangenen Polizeihauptmann konnte er tun, was er wollte, und das war meistens Quatsch: Melonen mit dem Taser beschießen zum Beispiel. Mit der beflissenen und ungemein ehrgeizigen Kollegin Amy Santiago wettet er darum, wer pro Jahr die meisten Fälle löst - die schöne Frau im Blazer wird gespielt von Melissa Fumero, die ein derart punktgenaues und vor allem subtiles komödiantisches Timing drauf hat, dass man sich fragen muss, warum sie ihr Schauspielerinnendasein zuvor so viele Jahre in der altersschwachen Seifenoper
Und dann kommt also in der von Phil Lord und Chris Miller (
In den ersten Episoden schnurrt "Brooklyn Nine-Nine" als reine Typenkomödie ab, will sagen: Handlung gibt es wenig. Sicher, es wird nebenher Jagd auf Kokaindealer und mörderische Schinkenverkäufer gemacht, und mit dem im Polizeiapparat dienstlich noch höher als Holt gestellten Vater eines jugendlichen Graffiti-Delinquenten, der Penisse auf Polizeiautos sprayt, tritt ein möglicher Gegenspieler für spätere Folgen auf den Plan, doch im Wesentlichen werden in diesem frühen Stadium der 13-teiligen Staffel das Ensemble und seine Kernkonflikte etabliert sowie der Tonfall justiert, der die Episoden in Zukunft prägen soll - was ausgezeichnet gelingt. Der Cast harmoniert, als würde er schon lange nichts anderes tun, als in dieser Zusammensetzung zu spielen, und die dezent krimiparodistische Ironie, die durch die Szenen weht, bereitet große Freude: So spielt der Soundtrack liebevoll mit den legendär funkigen Krimi-Scores von Isaac Hayes ("Shaft") bis Henry Mancini (
Im Zentrum steht bisher jedoch der Antagonismus Peralta/Holt. Und der ist zum Glück kein feindseliger. Auch wenn der neue Chef den aufsässigen Detective zu Pünktlichkeit und Krawatte zwingt, ihm als Aufpasser nicht von der Seite rückt oder ihn zu Papierkram im Bürokämmerlein verdonnert, so ist die Beziehung doch von gegenseitigem Respekt geprägt. Zudem machen Schur und Goor nicht den Fehler, Holt über sein Schwulsein zu definieren (auch wenn die Aktenordner im Chefbüro liebevoll in Regenbogenfarben sortiert sind!). Captain Holt ist vielmehr ein mächtiger, souveräner, schwarzer Mann, der nebenbei auch schwul ist - was Peralta eingangs perplex macht, dann aber kein Thema mehr für ihn ist.
Die Gag-Dichte von "Brooklyn Nine-Nine" ist noch nicht so hoch wie in "Parks + Rec", doch die in den ersten Episoden entworfenen Beziehungen der Figuren untereinander haben das Potenzial für mehr als nur eine Staffel in diesem Polizeibezirk. Egal ob Boyle und Diaz, Peralta und Santiago, die diversen skurrilen, bisher nur kurz anskizzierten Nebenfiguren, oder Gina, die in der dritten Episode gegen ihren Willen zu Holts persönlicher Assistentin gekürt wird: Es gibt viel Grund zur Vorfreude auf das, was da noch kommen mag. Gut möglich, dass FOX hier im Comedyserien-Sektor das gelungen ist, was seine zentrale Casting-Entscheidung auf jeden Fall jetzt schon ist: ein Volltreffer.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Folgen von "Brooklyn Nine-Nine".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: FOX
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Leserkommentare
Nick799 schrieb am 03.01.2014, 01.37 Uhr:
Das ist eine Comedyserie, und über andere Berufsgruppen wurden auch schon Comedys gedreht.
Comedy bedeutet auch das das ein oder andere einfach mal sehr albern oder an den haaren herbeigezogen wird.
Wenn du den Berufsstand Polizei hier nicht gewürdigt siehst, dann musst du Southland oder Rookie Blu schauen.
Aber dein Kommentar entbehrt bei einer Comedyserie jeglicher Lokig.Andi111 schrieb am 11.11.2013, 15.10 Uhr:
Ich kann diese positive Einschätzung nicht teilen. Ich finden die Gags flach und albern, die Figuren schrecklich klischeehaft und es auch unhöflich über einen so wichtigen Job wie den der Polizei flache Witze zu reißen. Einen Charakter wie Captain Holt hätte man sich in einer ernsthaften Serie gewünscht (musste zwangsläufig an John Cooper von Southland denken), bei allen anderen fragt man sich: Wie konnten die überhaupt bei der Polizei genommen werden?
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