Andreas von der Meden im Alter von 74 Jahren verstorben

Der Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher Andreas von der Meden ist tot. Bekannt wurde der geborene Hamburger vor allem mit seiner Stimme: So synchronisierte er beispielsweise David Hasselhoff sowie lange Jahre Kermit, den Frosch. Hörspielfans bleibt er vor allem mit seinen Rollen als Chauffeur Morton und Erzfeind Skinny Norris in "Die drei Fragezeichen" in Erinnerung. Von der Meden wurde 74 Jahre alt, das genaue Todesdatum ist unbekannt. Bereits am gestrigen Donnerstag veröffentlichte das Hörspiellabel Europa, für das er häufig tätig war, einen kurzen Nachruf auf Facebook:

Andreas von der Meden kam am 10. Januar 1943 in Hamburg zur Welt und stand bereits im zarten Alter von fünf Jahren 1948 als Kinderdarsteller am Thalia Theater in Hamburg auf der Bühne. Ein Jahr später ergatterte er in "Der Bagnosträfling" (Regie: Gustav Fröhlich) seine erste Filmrolle. Nach einer Schauspielausbildung absolvierte er Engagements am Luzerner Theater und am Schauspielhaus Zürich und war auch immer mal wieder in Fernsehfilmen und -serien wie  "Der Andere" (1959) und  "Hamburg Transit" (1971-1974) zu sehen.

Ebenfalls im Kindesalter, genauer gesagt mit neun Jahren, stand von der Meden erstmals in einem Synchronstudio und lieh Jon Whiteley in "Ein Kind war Zeuge" seine Stimme. In den folgenden Jahrzehnten war er in zahlreichen Filmen und Fernsehserien sowie Puppen- und Zeichentrickproduktionen zu hören. Ab 1973 sprach er Kermit, den Frosch in der  "Sesamstraße" und übernahm diese Rolle von Horst Gentzen nach dessen Tod 1985 bis 2002 dauerhaft auch für sämtliche  "Muppet"-Produktionen. In der  Edgar-Wallace-Persiflage "Der WiXXer" parodierte er diese Figur als 'Frosch mit der Maske'.

Am bekanntesten dürfte von der Meden jedoch für seine Synchronisation des US-Schauspielers David Hasselhoff sein, den er sowohl in der Serie (und der Hörspieladaption zu)  "Knight Rider" als auch in  "Baywatch" sprach. Für letztgenannte Serie sowie weitere Fernsehproduktionen wie die Videosynchronisation von  "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" zeichnete er zudem als Dialogregisseur und Dialogbuchautor der deutschsprachigen Fassungen verantwortlich.

Im Hörspielbereich war er bereits seit Anfang der 1970er Jahre für Europa tätig und übernahm beispielsweise Rollen in "Die Hexe Schrumpeldei" (1973 und 1979) und in der Erstauflage von "Hui Buh". In "Die drei Fragezeichen" hörte man ihn ab 1979 jahrelang als Chauffeur Morton, der Justus, Peter und Bob in einem goldenen Rolls-Royce von Fall zu Fall kutschierte, sowie Erzfeind Skinny Norris, der den Protagonisten das Leben schwer machte. Darüber hinaus lieh er Trap Jaw in "Masters of the Universe" (1980er Jahre) und Onkel Quentin in "Fünf Freunde" (2000er Jahre) seine Stimme. Weitere Gastrollen übernahm er in "Ein Fall für TKKG" und "Asterix" und stand im Oktober 2004 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der "Drei Fragezeichen" im Rahmen ihres Live-Hörspiels in der Color Line Arena in Hamburg auf der Bühne.

Neben seinen Schauspiel- und Synchronarbeiten war von der Meden auch Jazz-Musiker und spielte bereits als Zwölfjähriger als Schlagzeuger bei den "Oimel Jazz Youngsters" aus Hamburg. Als Banjo- und Gitarrensolist war er Mitglied mehrerer norddeutscher Jazzbands und gehörte ab 1969 zur "Old Merry Tale Jazzband", einer der bekanntesten Dixieland-Bands Deutschlands.

Andreas von der Meden hinterlässt seine Ehefrau Brigitte Böttrich und seinen Bruder Tonio von der Meden, beide ebenfalls als Schauspieler und Synchronsprecher aktiv.