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"Der Alte" wird 100: Rolf Schimpf hat runden Geburtstag
Keiner war länger
Größere Bekanntheit erlangte der gebürtige Berliner und Sohn eines Marineoffiziers erst in seiner zweiten Lebenshälfte. Eigentlich wollte Schimpf Arzt werden, doch er bekam keinen Studienplatz. Nach einer kaufmännischen Ausbildung absolvierte er in Stuttgart eine Schauspielausbildung. Danach stand er an verschiedenen Theatern auf der Bühne, unter anderem am Stadttheater Luzern, am Stadttheater Bern, am Württembergischen Staatstheater Stuttgart und an den Hamburger Kammerspielen auf.
Im Fernsehen spielte er zunächst Episoden- und Gastrollen in Serien wieZwei Jahre später übernahm Rolf Schimpf dann die Titelrolle im ZDF-Krimiklassiker "Der Alte". Er folgte auf Siegfried Lowitz, der zuvor 100 Folgen lang als Chef der Münchener Mordkommission II ermittelt hatte. Als Kommissar Leo Kress blieb Rolf Schimpf der Reihe von Erfolgsproduzent Helmut Ringelmann deutlich länger erhalten als sein Vorgänger: Zwischen 1986 und 2007 ermittelte er in satten 222 Folgen. 2009 absolvierte er dann noch einen Gastauftritt in der Folge "Taximörder".
Kommissar Leo Kress war ein Team-Player, der als erste Amtshandlung seinen früheren Kollegen Henry Johnson (Charles M. Huber) nach München holte. Ab Folge 108 unterstützte dann auch Markus Böttcher als Werner Riedmann von der Spurensicherung das Team. Weiterhin mit von der Partie war Michael Ande als Kriminalhauptkommissar Gerd Heymann, der als einziger Nebendarsteller den ersten vier "Alten" bis 2016 zur Seite stand.
Als Erfolgsgeheimnis schilderte Rolf Schimpf einmal im Interview mit der Welt, dass man immer versucht habe, den kriminalistischen Alltag darszustellen. Es gibt zu viele Krimiserien, die mit Schießereien und Gewalt und explodierenden Autos arbeiten - und 'Der Alte' ist eine der wenigen, die das nicht macht.
2010 ging Rolf Schimpf nach über 120 Filmen und TV-Produktionen in den Schauspielruhestand. Seine zweite Ehefrau, die Schauspielerin Ilse Zielstorff, verstarb bereits 2015 im Alter von 79 Jahren. Mit ihr lebte er in der Münchner Seniorenresidenz Augustinum.
Aus finanziellen Gründen musste Rolf Schimpf jedoch im November 2023 mit 99 Jahren sein langjähriges Seniorenheim verlassen und in ein günstigeres Heim umziehen. Laut Bunte zahlte er monatlich rund 5700 Euro (inklusive der Pflegeleistungen), doch dann waren seine Ersparnisse aufgebraucht, weshalb er sich den Platz im Augustinum nicht mehr leisten konnte. Sein gesundheitlicher Zustand hat sich verschlechtert. Inzwischen leidet auch er an Demenz. Er wird in seinem neuen Zuhause gut gepflegt. Er hört und sieht sehr schlecht, ist dement und pflegebedürftig
, teilte sein ärztlicher Betreuer der Bild mit.
Ich hätte nie gedacht, dass ich 100 Jahre alt werde
, so Schimpf gegenüber der Bild, die ihn anlässlich seines Geburtstags in seinem Zimmer im Seniorenheim besuchte. Es ist nicht komisch, so alt zu werden. Man vergisst so viel und die Menschen, die einem am wichtigsten waren, sind alle schon gestorben.
Zum Abschied sagte er: Ich wollte immer allen Menschen ein Freund sein. Danke, dass Ihr hier wart. Adé.
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Leserkommentare
Fettus Maximus schrieb am 16.11.2024, 22.34 Uhr:
Die besten Wünsche.User 1444810 schrieb am 16.11.2024, 10.59 Uhr:
In Münchner Seniorenheimen wird man alt. Eine Bekannte ist in einem Caritas-Heim 2 Monate vor ihrem 110. Geburtstag verstorben. Bis zuletzt brauchte sie nicht einmal einen Stock.WesleyC schrieb via tvforen.de am 14.11.2024, 15.51 Uhr:
Dann hier auch noch mal: Alles Gute!!!
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