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TV-Moderator Max Schautzer ("Pleiten, Pech und Pannen", "Immer wieder sonntags") gestorben

von Glenn Riedmeier in Vermischtes
(29.01.2025, 19.23 Uhr)
Legendärer Showmaster wurde 84 Jahre alt
Max Schautzer (1940 - 2025)
ARD/Uwe Ernst
TV-Moderator Max Schautzer ("Pleiten, Pech und Pannen", "Immer wieder sonntags") gestorben/ARD/Uwe Ernst

Er hob einst den TV-Klassiker  "Pleiten, Pech und Pannen" aus der Taufe. Darüber hinaus schrieb er mit Sendungen wie dem  "ARD Wunschkonzert", der Show zur ARD-Fernsehlotterie  "Die Goldene Eins", der Quizshow  "Alles oder Nichts" und als erster Moderator der Vormittagsshow  "Immer wieder sonntags" Fernsehgeschichte: Max Schautzer. Am heutigen Nachmittag (29. Januar) ist der Fernsehmoderator nach einem Bericht der BILD in einem Kölner Krankenhaus im Alter von 84 Jahren verstorben.

Gegenüber der BILD teilte eine nicht namentlich genannte, enge Freundin mit: Max war zuletzt eher in sich gekehrt, hat kaum noch gesprochen. Er war immer auf vielen Promi-Events eingeladen. Aber immer, wenn es lustig wurde, ging er nach Hause, wollte lieber für sich sein. Er konnte das nicht ertragen. Seit Anfang Januar sei er in einem Krankenhaus in Köln gewesen. Er war nicht krank, aber uns allen fiel auf, dass er immer weniger geredet hat. Er wollte einfach nicht mehr, ist friedlich in der Klinik eingeschlafen. Seine Ehefrau Gundel, mit der er 53 Jahre verheiratet war, ist bereits am 26. Dezember 2021 im Alter von 76 Jahren verstorben. Ihren Tod konnte Max Schautzer nie überwinden.

Max Schautzer wurde am 14. August 1940 im österreichischen Klagenfurt geboren. Er absolvierte die Matura (entspricht dem deutschen Abitur) und studierte zwischen 1959 und 1962 Wirtschaftswissenschaften, brach das Studium allerdings ab. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Wien und Köln begann er seine Medienkarriere 1965 im Hörfunk beim WDR, wo er zunächst als Ansager im Studio und als Conferencier öffentlicher Rundfunkveranstaltungen im Einsatz war. Wenig später wurde er von Hans Rosenthal als Reporter für dessen Hörfunk-Sendereihe "Spaß muss sein" engagiert, die deutschlandweit ausgestrahlt wurde. Auch am Aufbau des deutschsprachigen Programms von RTL Luxemburg war Max Schautzer an der Seite von Frank Elstner beteiligt.

Werner Höfer holte Max Schautzer 1967 schließlich zum Fernsehen, wo er zunächst als Moderator und Sprecher von Informations- und Nachrichtensendungen arbeitete. Zwischen 1971 und 1975 war Schautzer Mitarbeiter der  "Sportschau". Ab Mitte der 1970er Jahre kam seine Karriere immer mehr in Fahrt. So war er Gastmoderator der legendären ARD-Musikshow  "Musik aus Studio B" und präsentierte 1976 den  Deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. 1979 kommentierte er außerdem das ESC-Finale für den ORF und 1991 für die ARD. 1978 übernahm Schautzer die Moderation der ARD-Quizshow  "Allein gegen Alle" und folgte auf Wolfgang Spier, der nach den ersten vier Ausgaben ausgetauscht wurde. Das Spielkonzept wurde bereits seit 1963 von Hans Rosenthal im Hörfunk erprobt. Max Schautzer war in der Radioversion Außenreporter und wurde von Rosenthal für die TV-Adaption vorgeschlagen - mit Erfolg: Er verdoppelte die Quoten seines Vorgängers und präsentierte die Show bis 1982. Von 1981 bis 1988 moderierte er mit "Alles oder Nichts" eine weitere Quizshow im Ersten - ein Klassiker, der bereits in den 1950er Jahren auf Sendung ging. Zusammen mit Carolin Reiber präsentierte er 1980 bis 1982  "Die schönsten Melodien der Welt" im ZDF und von 1984 bis 1992 mit Dagmar Berghoff mehrmals pro Jahr die abendfüllende Musikshow "ARD Wunschkonzert" - neben unzähligen Eventshows für die ARD und den ORF.

Zu Max Schautzers größtem Erfolg wurde die Show "Pleiten, Pech und Pannen", die er nicht nur moderierte, sondern auch konzipiert hatte. 1986, in einer Zeit, in der Pannenclips und Failcompilations noch nicht allgegenwärtig waren, präsentierte Schautzer in der ARD-Primetimeshow Missgeschicke, die Amateurfilmer mit der Videokamera eingefangen und eingeschickt hatten. Am Ende jeder Ausgabe wurde "Deutschlands lustigster Videofilm" vom Studiopublikum gewählt und mit dem "Goldenen Raben" sowie einem Geldpreis prämiert. Die Show wurde bis 2003 produziert.

1989 gründete Schautzer seine eigene Produktionsfirma M.S. Showtime GmbH. Im gleichen Jahr übernahm er die Moderation von "Die Goldene Eins" - die Show zur ARD-Fernsehlotterie, die zuvor den Titel  "Ein Platz an der Sonne" getragen hatte. Bis 1996 moderierte er die Mischung aus Spiel, Musik, prominenten Gästen und der monatlichen Lotto-Ziehung. 1991 und 1992 präsentierte er in den ARD-Dritten außerdem  "Sonderbar - Die Leute-Tiere-Dinge-Show". 1995 wurde Schautzer erster Moderator der ARD-Vormittagsshow "Immer wieder sonntags". Bis 2004 blieb er der Sendung erhalten, bis er aufgrund seines fortgeschrittenen Alters von der ARD entlassen wurde. Diesen aus seiner Sicht diskriminierenden Vorgang nahm Schautzer zum Anlass, sich fortan verstärkt für Senioren zu engagieren und ein Buch zum Thema Jugendwahn zu schreiben. Mehrere Jahre lang plante Schautzer auch einen eigenen Fernsehsender für "Menschen in der zweiten Lebenshälfte". 2008 sollte telebono auf Sendung gehen, doch aufgrund von Finanzierungs- und Verbreitungsproblemen kam es nicht dazu und die Lizenz für ein bundesweites Vollprogramm wurde wieder zurückgegeben.

Nachdem Schautzer im Fernsehen deutlich seltener engagiert wurde, stand er ab 2003 verstärkt auf der Theaterbühne und spielte beispielsweise in den Komödien "Scherenschnitt" und "Der Mörder sind Sie" mit. Er tourte durch Deutschland, Luxemburg und die Schweiz. 2006 und 2007 spielte er in "Sonny Boy" in Stuttgart mit, von 2012 bis 2013 stand er in Dresden in "Meine Braut, sein Vater und ich" auf der Bühne, 2016 ging er mit dem Ensemble von "Schick mir keine Blumen" auf Tour. 2017 bis 2021 war er mit Horst Janson und Christian Wolff mit dem Stück "Kerle im Herbst" unterwegs.

Parallel war Schautzer in seinen späteren Jahren immer wieder als Hörspielsprecher tätig, so beispielsweise in der Reihe "Gruselkabinett" oder als Erzähler in "Die Schöne und das Biest". 2020 veröffentlichte er seine Autobiografie "mal Gentleman - mal coole Sau: Eine Bilanz in Erinnerungen und Anekdoten". Im Fernsehen war Max Schautzer noch bis vor wenigen Wochen immer wieder mal zu sehen. So war er noch im Oktober 2024 Kandidat in der ARD-Quizshow  "Wer weiß denn sowas?" und am 7. Dezember nahm er an der alljährlichen Spendengala  "Ein Herz für Kinder" teil.



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Leserkommentare

  • Schreiberling schrieb am 07.02.2025, 19.40 Uhr:
    In dem Alter, kein Verlust! Aber er war ohne Zweifel eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Als dieses noch Format hatte!
  • renes_welt schrieb am 01.02.2025, 18.11 Uhr:
    Leider sind solche Ikonen des Fernsehens heute nicht mehr auf der Mattscheibe. Ich fand, dass er immer so eine Mischung aus Seriösität und Schalk im Nacken hatte. Ich erinnere mich gerne an Sendungen mit ihm, und kann nur hoffen, dass die ARD ein paar seiner Sendungen nochmal ins Programm holt. Solche Menschen behalte ich gerne in guter Erinnerung
  • Markussovic schrieb via tvforen.de am 31.01.2025, 07.24 Uhr:
    Sehr schade um diesen höchst sympathischen und so bescheidenen Mann! Seine Präsentation von "Pleiten, Pech und Pannen" war wohltuend anders als die heutigen Pannenshows, weder reisserisch noch mit dümmlichen Kommentaren versehen, sondern einfach nur charmant präsentiert. Ich erinnere mich auch gerne an seine Interviews mit diversen Gästen aus den kurzen Clips.
    An "Alles oder Nichts" kann ich mich leider nur noch sehr dunkel erinnern, es war aber definitiv eine Show die auch bei uns zu Hause gern geschaut wurde.
    R.I.P. Max!
  • cassiel schrieb am 30.01.2025, 16.12 Uhr:
    Es ist immer wieder traurig wenn ein Mensch den Verlust seines Partners nicht überwinden kann und ihm bald darauf folgt. Andererseits zeigt es auch wie sehr wir Menschen hochsoziale Lebewesen sind, die allein als Individuum gar nicht existieren (können) und deren unsichtbare Bindungen zu Artgenossen im wahrsten Sinne des Wortes existenziell sind.
  • Ondina schrieb via tvforen.de am 30.01.2025, 15.40 Uhr:
    Erinnere mich noch an "Pleiten, Pech und Pannen und Alles oder nichts" . Einer der der ohne Skandale und Negativ Schlagzeilen aus kam und mir in bester Erinnerung bleiben wird.
    R.I.P. Max Schautzer
  • tiefra schrieb via tvforen.de am 30.01.2025, 19.15 Uhr:
    Auch bei Radio Luxemburg (dank Frank Elstners) machte er eine tolle Radio Sendung MAX MIX am Sonntag um 10 Uhr am Anfang der 80er Jahre.
    R.I P. Max Gut !
  • Hans-Jürg schrieb am 30.01.2025, 14.50 Uhr:
    Erst Host Janson und jetzt Max Schauzer. Leider sterben die Grössen meiner Kindheit aus.
  • laura moewe schrieb via tvforen.de am 30.01.2025, 14.22 Uhr:
    Ich fand ihn immer sehr sympathisch. R.I.P.
  • snorkfrollein schrieb via tvforen.de am 30.01.2025, 11.08 Uhr:
    Ich fand es immer schade, dass er bei den Würdigungen der großen Showmaster nie Erwähnung findet. Ich mochte seine bescheidene, höfliche Art sehr. "Alles oder nichts" gehörte in meiner Kindheit zum Familien-Pflicht-Termin.
  • Marcus Cyron schrieb am 30.01.2025, 07.18 Uhr:
    Bitte mal eine Legende um Schauzer erzählen. Oder nicht mit solchen Begriffen herum schmeißen.
  • Marcus Cyron schrieb am 30.01.2025, 12.29 Uhr:
    "legendär"
  • Sunnygirl2013 schrieb am 30.01.2025, 09.12 Uhr:
    Was für Begriffe?
  • Sunnygirl2013 schrieb am 29.01.2025, 20.57 Uhr:
    Noch son großer, bekannter der Fernsehgeschichte (nach Horst Janson) den ich schon seit früher Kindheit kenne, in den letzten Tagen verstorben...
    Die letzte Ausgabe wo er bei "Wer weiß denn sowas" dabei war hab ich leider nicht gesehen... 😓
    R.i.P. Max
  • BigApple schrieb am 30.01.2025, 15.43 Uhr:
    @Sunnygirl2013: 
    Schautzer war 5 mal bei WWDS, zuletzt am 22. Okt. 2024 (Sendung Nr. 1179)
    Gewonnen hat der andere (bei Hoecker): Hans-Jürgen Bäumler.
  • Sunnygirl2013 schrieb am 30.01.2025, 09.12 Uhr:
    Klar, kann natürlich sein.
  • hitparadenfan schrieb am 30.01.2025, 01.47 Uhr:
    Ich schätze die wird irgendwann in dritten Programmen wiederholt wenn es in der ARD in die Sommerpause geht.
  • Beitrag entfernt
    Beitrag vom Autor entfernt.
  • virago schrieb am 29.01.2025, 19.46 Uhr:
    Dir kann es wohl nicht schnell gehen.
    Alles braucht im TV seine Zeit. - Morgen ist auch noch ein Tag.
  • Donnie_XYZ schrieb via tvforen.de am 29.01.2025, 17.44 Uhr:
    Der Österreicher Max Schautzer starb heute in einem Kölner Krankenhaus im Alter von 84 Jahren.
    Er bleibt mit seinen zahlreichen Shows in bester Erinnerung.
    Ruhe in Frieden!
  • U-56 schrieb via tvforen.de am 30.01.2025, 14.42 Uhr:
    Donnie_XYZ schrieb:
    Er begann seine Karriere 1965 als Sprecher,
    Moderator, Autor und Reporter beim WDR-Hörfunk in
    Köln.

    An seine Radiozeit kann ich mich auch noch erinnern. Ich habe noch eine Tonbandaufnahme von 1975. Als Moderator hatte Max Schautzer auf WDR 2 Mike Krüger zu Gast, der noch ganz am Anfang seiner Karriere stand. Es war eine unterhaltsame Plauderei, die von Mikes ersten Songs, die zwischendurch eingespielt wurden, bereichert wurde.
    Im Fernsehen habe ich Max Schautzer das letzte Mal bei "Wer weiß denn sowas?" gesehen. Laut fernsehserien.de lief die Folge am 22. Oktober 2024.
  • Donnie_XYZ schrieb via tvforen.de am 29.01.2025, 19.46 Uhr:
    Quelle: https://www.max-schautzer.de/
    Die Vita von Max Schautzer ist lang und komplex. Er begann seine Karriere 1965 als Sprecher, Moderator, Autor und Reporter beim WDR-Hörfunk in Köln. Bereits 1967 holte ihn Werner Höfer zum Fernsehen, wo er zunächst Informationssendungen im Dritten Programm moderierte und als Nachrichtensprecher arbeitete. Max Schautzer war von 1971-1975 Mitarbeiter der ARD-Sportschau, u.a. bei den Olympischen Spielen 1972 in München.
    Anfang in der TV-Unterhaltung: Musik aus Studio B
    Sein Talent als Moderator von Unterhaltungssendungen stellte Schautzer erstmals 1975 als Gastmoderator der Sendung „Musik aus Studio B“ unter Beweis und wurde von da an immer häufiger im Unterhaltungsbereich eingesetzt. Hans Rosenthal empfahl ihn für die Moderation der zunächst mäßig erfolgreichen Eurovisions-Spielshow „Allein gegen alle“, die unter seiner Leitung und konzeptionellen Umgestaltung sensationelle Einschaltquoten (bis zu 48%) erreichte. Auch die schwächelnde Quizshow „Alles oder Nichts“ gestaltete er um und machte sie nach Kritikermeinung mit seiner gewinnenden Art und neuen Ideen zum Publikumsrenner.
    Dauerbrenner der Unterhaltung
    Sendungen, die der „Feuerwehrmann der ARD“ oft selbst konzipierte bzw. mitgestaltete, gerieten zu Dauerbrennern der Unterhaltung: „Ein Platz an der Sonne“, „Goldene Eins“, „ARD-Wunschkonzert“, „Immer wieder sonntags“ und viele andere. Sein größter Publikumshit bei Jung und Alt war aber die Show „Pleiten, Pech & Pannen“, die Max Schautzer 1984 erfand und fast zwanzig Jahre in der ARD präsentierte.
    Theaterauftritte
    Nach dem Ende seiner Fernsehzeit startete Max Schautzer eine neue Karriere als Theaterschauspieler. Was in den 60er Jahren in Wien begann, setzte er 2003/2004 in der Komödie im Bayerischen Hof, München und auf Tournee (Deutschland, Luxemburg und Schweiz) fort.