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TV-Kritik/Review: Kevin Can Wait

Kevin James wird zum "King of Long Island" - von Bernd Krannich
(20.12.2016)

Wer hat hier wohl die Hosen an...?
Wer hat hier wohl die Hosen an...?


Willkommen liebe Fans von  "King of Queens". Der US-Sender CBS hat für euch eine neue Serie gemacht, die die allermeisten von euch zufriedenstellen dürfte. Kevin James spielt in  "Kevin Can Wait" die gleiche Figur, die er eigentlich immer spielt. Und weil er nach all seinen Erfolgen nun auch ein Filmstar ist, wurde die neue Serie ihm komplett auf den Leib geschrieben. Das bedeutet, dass die Frau an seiner Seite in der neuen Serie ein gutes Stück farbloser sein musste, als Carrie aus dem "King". Und auch "der Feind im eigenen Haus" wird als eine Figur dargestellt, die eigentlich niemand mögen kann. Außer halt die Serientochter von Kevin.

James spielt in "Kevin Can Wait" den ehemaligen uniformierten Polizisten Kevin, der seine 20 Jahre im Einsatz hinter sich hat. In den USA bedeutet das, dass er nun mit der maximal möglichen Rente in den Ruhestand gehen kann. Die meisten Cops versuchen in so einer Situation (wenn sie nicht auf dem Karrierepfad sind), sich einen einfachen Lebenstraum zu erfüllen (Bar, Boot) oder eine (ruhige) zweite "Karriere" zu starten (Bar, Nachtwächter, Autor, privater Sicherheitsdienst) - denn große Sprünge sind mit der Rente nicht gerade drin.

Das hält Kevin nicht ab, den Traum vom Unruhestand zu verfolgen, auch wenn er noch für zwei Kinder zu sorgen hat, während die Älteste schon studiert. Er plant, die Garage des Hauses als Wohnung unterzuvermieten und so das Familieneinkommen auf konstanter Höhe zu halten, zumal seine Ehefrau Donna (Erinn Hayes) weiterhin als Schulkrankenschwester arbeitet.

Zusammen mit Kevin sind auch seine langjährigen Freunde von der Polizei in den Ruhestand gegangen: Die kleine Truppe kennt sich seit der Ausbildung vor 20 Jahren. Während Kevin zahlreiche eher kindische Aktivitäten wie Armbrustschießen, Saufen, Bowling und Paintball plant, wird klar, dass seinen Kumpels allesamt auch das "wahre" Leben dazwischen kommt: Auf die Kinder aufpassen und dergleichen. Darüber hinaus muss Kevin feststellen, dass seine älteste Tochter Kendra (Taylor Spreitler aus  "Melissa & Joey") bereits seit einem Jahr einen festen Freund hat, den sie heiraten will - Chale (Ryan Cartwright aus  "Bones - Die Knochenjägerin" und  "Alphas"). Schlimmer noch für den von sich selbst enorm überzeugten Kevin, der sich für seine "brave Tochter" eine tolle Ausbildung (und ein abstinentes Leben) wünscht: Um Chale zu erlauben, seine Intelligenz in eine später mal vermögenbringende App umzusetzen, will sie nun die Uni schmeißen und zunächst als Kellnerin den Familienunterhalt verdienen.

Kevin beißt in den sauren Apfel und schiebt seinen Ruhestand auf: Kendra kann zurück in ihr altes Zimmer mit der jüngeren Schwester ziehen und ihr ungeliebter Verlobter kann in der Garage wohnen - solange sie weiter studiert. Und Kevin schiebt seinen "Unruhestand" noch ein Weilchen auf und sucht sich einstweilen einen neuen Job.

Soweit die Prämisse. Wie schon gesagt, Zuschauer, die Kevin James schon als "King of Queens" mochten, werden ihn nun vermutlich auch in der Rolle als "Unruheständler von Long Island" mögen. "Kevin" ist auf die gleiche kindische Art vergnügungssüchtig wie Doug Heffernan es gewesen ist, startet ebenfalls diverse Aktionen, um sich vor der Hausarbeit und anderen sozialen Verpflichtungen zu drücken während er Anstrengungen unternimmt, seiner Leidenschaft, dem Essen, zu frönen. Weil "Kevin" nun gänzlich der Star ist, bekommt er in Gestalt seiner alten Kollegen eine Entourage, mit der er immer wieder für Chaos sorgt.

Ehefrau Donna hingegen ist hier ein gutmütiges Arbeitstier, das es schon immer gewohnt war, neben den Pflichten für die Familie auch noch einen Job zu haben. Und obwohl Kevin jetzt mehr Zeit hat, macht sie das immer noch, ohne groß zu murren - und nimmt auch Kevin seine Eseleien nicht übel.

Kann einem Leid tun: Ryan Cartwright zurechtgemacht als Unsympath
Kann einem Leid tun: Ryan Cartwright zurechtgemacht als Unsympath

Auch der "Gegenspieler", dem sich Kevin überlegen fühlen darf, wurde "zu seinen Gunsten" modifiziert: Chale kommt aus besserem Haus, ist ein Geek der bisher noch nichts auf die Reihe gebracht hat und von dem man sich nach knapp einem Dutzend Folgen noch fragt, was Kendra an ihm findet, weil ihm keine liebenswerten Eigenschaften zugestanden werden. So sollen die Zuschauer damit zufrieden sein, dass Kevin ihn nach Belieben beleidigt und bei nächtlichen Begegnungen in der Küche das Essen vom Teller mopst. Ganz davon abgesehen, dass der Vater seine bereits verlobte Tochter anfangs noch mit einem cooleren Typen verkuppeln will und - wie in einer späteren Folge deutlich wird - die Tochter und ihren Verlobten nicht im selben Zimmer schlafen lässt.

Eigentlich ist "Kevin" mehr ein absolutistischer König, als Doug es je war. Tüpfelchen auf dem i ist die Rolle von Kevins Bruder (gespielt von James' realen Bruder Gary Valentine): Der ist ein Feuerwehrmann (Polizisten und Feuerwehrmänner sind in den USA klischeehaft verfeindet über den Streit darum, wer den Bürgern aufopferungsvoller dient) und darf ein bisschen den einfältigen Trottel geben.

Nachdem der Ärger über diese merkwürdigen Setzungen verflogen ist, bleibt mit "Kevin Can Wait" jedoch eine routinierte Sitcom, in der sich die Protagonisten zum kurzweiligen Spaß der Zuschauer zum Affen machen. Dabei profitiert die Serie davon, dass nicht nur James Sitcom-erfahren ist, sondern das ganze Ensemble gut harmoniert.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zehn Episoden der Serie.

Meine Wertung: 3/5


Bernd Krannich
© Alle Bilder: CBS


 

Über den Autor

Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von "The Americans" über "Arrow" bis "The Big Bang Theory". Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von TV Wunschliste.

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