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TV-Kritik/Review: Mob City
(16.12.2013)
Zu Beginn erinnert die neue TNT-Eventserie
Innerhalb des inzwischen recht breiten Spektrums US-amerikanischer Kabelsender, die ihre eigenen Serien produzieren, ist TNT bisher der, den man nur schwer einordnen kann. Während die Konkurrenten meist klare Profile aufgebaut haben, von HBO mit seinen ungefilterten Serien voller Sex und Gewalt bis zu eher seichten Familien- und Frauensendern wie Lifetime oder ABC Family, ist die Machart der TNT-Serien höchst unterschiedlich. Da gibt es einerseits die Neuauflage des Soap-Urgesteins
Filmisch ist Darabonts Serie eine einzige große Hommage an den Film Noir, all dessen bekannte Elemente werden ausgiebig zitiert: die regennassen Straßen, die Leuchtreklamen, die sich in den Pfützen spiegeln, die blinkenden Hotelschilder, deren Licht immer in die Zimmer fällt, die stets tief ins Gesicht gezogenen Hüte, das ständige Rauchen, die ebenso elegante wie unnahbare Femme Fatale (Alexa Davalos), die allen Männern den Kopf verdreht. Das ist alles wunderschön in Szene gesetzt, so dass man teilweise in den Sog der Bilder gerät. Dazu kommt ein ebenso stilvoller Soundtrack mit Saxofon-Score (von Mark Isham, "Black Dahlia"), mitreißenden Jazzsongs, die Sängerinnen in Nachtclubs performen, und Originalaufnahmen von Frank Sinatra, dessen optimistische Texte in krassem Widerspruch zu den Szenen stehen, die von den Songs untermalt werden. Da singt er etwa, dass jedermann sein Glück machen könne, während Mobster einen in Ungnade Gefallenen mit Maschinenpistolen durchlöchern und anschließend mit Beton übergießen.
Was bei all den Schau- (und Hör-) Werten auf der Strecke bleibt, ist die Geschichte. Die ist nicht nur wenig originell, sondern auch seltsam zerfasert. Das Figurenensemble ist für eine Miniserie viel zu groß, viele werden nur unzureichend eingeführt. Statt Menschen aus Fleisch und Blut sieht man hier eher Schablonen, die jeweils nur eine einzige Funktion erfüllen: der skrupellose Killer, der egozentrische Mob-Boss, die "Damsel in Distress". Auch das kann man natürlich als Hommage an die Schwarze Serie verstehen, der diese Stereotypen entspringen und in der die Handlung meist auch nicht im Mittelpunkt stand (worum ging es noch mal in "Tote schlafen fest"?). Aber Bernthal ist halt kein Bogart und wenn man heute ein Genre so ausgiebig zitiert, sollte man doch wenigstens etwas Neues hinzufügen. Man wünscht sich zunehmend, Darabont würde mal mit den Regeln spielen oder sie bewusst brechen. Da das nie geschieht, erstarrt alles in ehrfurchtsvoller Vorbildtreue. Immer wieder gibt es zwar perfekt inszenierte Szenen wie eine Schießerei auf einem Kinderkarussel, auf Dauer stellt sich aber doch eher Langeweile ein. Das "nächste große Ding", wie von TNT erhofft, ist die Serie sicher nicht.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten vier Folgen von "Mob City".
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