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TV-Kritik/Review: The Flash
(27.10.2014)
Der neue "Flash" kommt übrigens mit Ansage: In der letzten Staffel "Arrow" ließen die Produzenten Greg Barlanti, Andrew Kreisberg und Geoff Johns (die auch das Spin-Off entwickelten) den Blitz-Boy schon zwei Folgen lang mitmischen - jedoch noch vor seiner Blitz-Boy-Werdung. Seine Wiederauferstehung ist der neuen Serie vorbehalten. In der Pilotepisode kommt denn auch alles zusammen: Vergangenheitserläuterungen, Vorausdeutungen, Figureneinführung, Spezialeffekte, ein Gastauftritt von Arrow, ein erster "Gegner der Woche". Das ist viel Stoff, aber der pilotfilmversierte Regisseur David Nutter kriegt das einigermaßen gut zusammen.
"The Flash" heißt mit Klarnamen Barry Allen und arbeitet als (natürlich) genialischer, aber (natürlich) verschusselter Forensiker bei der Polizei von Central City. Barry wird als sozial gehemmter bis ungeschickter Nerd eingeführt - man kann da getrost Tobey Maguire als Peter Parker in Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie als Vorbild herauslesen. Darsteller Grant Gustin verkörpert auch einen ähnlichen Typ: blendend aussehend (Einstellungsvoraussetzung bei The CW), aber auch schlaksig, ungelenk.
Vielleicht liegt's am Trauma seiner Kindheit? Damals musste der kleine Barry mitansehen, wie seine Mutter im Wohnzimmer von Energieblitzen umschwirrt und dann getötet wurde. War da nicht der Umriss eines Mannes im Elektrogewusel zu erkennen? Niemand glaubt Barry, stattdessen wurde sein Vater damals als Mörder verurteilt. Noch jetzt, da Barry Anfang zwanzig ist, sitzt er im Knast. Schon klar: kein moderner Superheld ohne Psychoknacks. Wir kommen darauf zurück.Denn zunächst muss noch der Seifenopernaspekt von "The Flash" geklärt werden. Nach dem traumatischen Vorfall in seiner Kindheit wuchs Barry beim rechtschaffenen Detective Joe West (

Koma? Genau. Kommen wir zu den wirklich wichtigen Dingen in "The Flash" - dem Superheldenzeug. Wie Comic-Leser und "Arrow"-Zuschauer schon wissen, fällt Barry Allen in ein Koma. Schuld daran ist die Explosion eines hypermodernen Teilchenbeschleunigers der Firma S.T.A.R. Labs: Infolgedessen schwappen die bunten Chemikalien in Barrys Privatlabor aus ihren Gefäßen heraus, dann streckt ein Blitz den Forensiker nieder. Eine Mischung mit Folgen: Er erwacht Monate später im fußballstadiongroßen Hauptquartier der S.T.A.R. Labs, offenbar haben ihn der seit der Explosion in Ungnade gefallene Firmenchef Harrison Wells (Tom Cavanagh) und seine beiden Assistenten Caitlin Snow (Danielle Panabaker, "The Crazies") und Cisco Ramon (Carlos Valdes) gesund gepflegt.
Dann geht "The Flash" schnell ans Eingemachte: Barry erkennt seine pfeilschnelle Spezialbegabung als Roter Blitz, schreit kurz "Awesome!", und dann hängt er eigentlich auch schon gleich mittendrin im ersten Fall. Was Barry zu tun hat, wird schnell klar: einerseits Fälle lösen, sprich: im feschen, bordeauxroten Retro-Suit die Stadt retten, andererseits versuchen, den Tod der Mutter aufzuklären und die Unschuld des Vaters zu beweisen. "The Flash" kann für die Bereitstellung stets neuer Fälle zum Glück auf einen schönen erzählerischen Kniff zurückgreifen: Bei der Explosion des Teilchenbeschleunigers ist nicht nur Barry selbst zum "Meta-Human" geworden. Viele andere hat es ebenso erwischt, und die meisten scheinen ihre Fähigkeiten nicht allgemeinheitsförderlich einsetzen zu wollen. In den ersten Episoden kämpft der Flash zwar gegen eher maue Gegner - den Weather Wizard, der als grimmiger Typ im Dauernebel daherkommt, und gegen den sich selbst vervielfältigenden Multiplex -, da das DC-Reservoir an potenziellen Schurken groß genug ist, muss man die Hoffnung nicht gleich aufgeben, dass es noch zu spannenderen Aufeinandertreffen kommen kann.
Hoffnung auf komplexere Handlungsbögen bereitet neben dem unaufgeklärten Muttermord vor allem die Wells-Figur: Cavanagh (
Erzählt wird das alles im üblichen CW-Stil mit nicht allzu intelligenten Dialogen, dafür aber schönen Menschen und glitzernden Oberflächen. Die Effekte sind solide, wenn auch nicht übermäßig aufregend. Das Beziehungstrio Barry-Iris-Joe deckt sich beinahe mit dem von Oliver-Laurel-Quentin in "Arrow", und um das Publikum der Mutterserie direkt ins Spin-Off mitzunehmen, hat Stephen Amell als Arrow auch einen Cameo-Auftritt in der neuen Serie: Barry besucht ihn in Starling City, um ihm von seinen neuen Fähigkeiten zu berichten. In einem etwas albernen Kunstgriff entpuppt sich Barrys Off-Erzählung an dieser Stelle als an den Arrow gerichtet. Naja.
Obwohl weite Teile des künstlerischen Teams (Kostüm, Musik) von "Arrow" übernommen wurden, unterscheidet sich das Spin-Off dann doch im Tonfall: "The Flash" kommt leichter, verspielter daher. Das hat Vorteile, weil es weniger pseudo-gewichtige Grüblereien gibt als in "Arrow", aber auch den Nachteil, dass das Comichafte mitunter ins bloß Karikierende abschmiert - zum Beispiel in Form der Iris-Darstellerin Patton, die die undankbare Aufgabe hat, schlagfertig gemeinte, aber eher nervende als witzige "totally... kind of like..."-Dialoge über die Rampe bringen zu müssen. Oder in Form des lollylutschenden, Skater-Dude-Attitüden kultivierenden Jung-Tüftlers Cisco. Wie überhaupt der CW-Zwang, alle Rollen möglichst jung und sexy zu besetzen, besonders albern wirkt, wenn sowohl Polizeireviere als auch avantgardistische Physiklabore fast nur noch von gerade dem Teenageralter entwachsenen Models bevölkert werden. Vielleicht aber sind das auch nur die erfreulichen Folgen der Bologna-Reform.
Nichts für ungut: Insgesamt hat dieser "Flash" das Potenzial dazu, dauerhaft für routinierte, leichtgängige Unterhaltung zu sorgen. Problematisch ist allerdings, dass der kurze Auftritt von "Quicksilver", seinem flitzenden "Marvel"-Gegenstück, im jüngsten "X-Men"-Film einfach um Längen aufregender war.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten zwei Folgen der Serie.
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: Warner Bros. Television
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