Anne arbeitet für ein großes Pariser Magazin und schreibt eine Reportage über Studentinnen, die sich prostituieren. Bei ihren Recherchen stößt sie auf Alicja und Charlotte. Auf der Suche nach einem besseren Leben ist Alicja aus Polen nach Paris gekommen. Auch Charlotte ist aus ihrer verhassten französischen Provinz mit Sozialbauten in die Großstadt gezogen. Die Journalistin Anne, die mit Elend und Verzweiflung gerechnet hat, entdeckt in Alicja eine verführerische, hochprozentige Mischung aus Antrieb und Ehrgeiz und in Charlotte die stille Entschlossenheit, ihrer Situation zu entfliehen, koste es, was es wolle. Beide Frauen sind glänzende Studentinnen. Für sie bestehen Klassenkampf und sozialer Ausgleich nicht aus politischen Diskursen, Fördermaßnahmen und kollektiven Interessen, sondern aus dem Tausch von Sex gegen Bargeld. Die Begegnungen mit ihren männlichen Kunden bestimmen ihren Tagesablauf und füllen ihre Bankkonten, verändern aber auch langsam ihre sozialen und familiären Beziehungen. Dieser Lebensstil, bei dem Erfolgsgier und Gewinnstreben an die Stelle von Jungfräulichkeit und Unschuld getreten sind, spiegelt sich auf seltsame Weise in Annes karrieristischer Welt. Obwohl Anne offensichtlich alles besitzt, was sich die beiden Studentinnen wünschen, wird ihr eigenes Leben durch die intensiven Interviews durcheinander geworfen. Anne ist alt genug, um Alicjas und Charlottes Mutter sein zu können, dennoch lässt sie sich von den beiden jungen Frauen mitreißen. Durch die neu gewonnene Perspektive stellt sie vor allen Dingen ihre Beziehung zu ihrem Mann und zu sich selbst in Frage. Wie lange kann Anne diese Art von Leben mit ihrem Mann und ihrer Familie aufrechterhalten und will sie das noch? Wie schon in ihrem zweiten Spielfilm "Leben in mir" fühlt die polnische Regisseurin Malgoska Szumowska in "Das bessere Leben" den Geschlechterverhältnissen radikal auf den Zahn.
(3sat)
"Das bessere Leben" war Emma Watsons Lieblingsfilm des Jahres 2011. Obwohl die Geschichte in Paris spielt, wurde überwiegend in Deutschland (Köln, Düsseldorf) gefilmt.
(Tele 5)
Länge: ca. 94 min.
Deutscher Kinostart: 29.03.2012
Internationaler Kinostart: 09.09.2011
Original-Kinostart: 01.02.2012 (F)
Deutsche TV-Premiere: 16.10.2014 (3sat)
FSK 16
gezeigt bei: FSK Sex (D, 2017)
Cast & Crew
- Regie: Malgoska Szumowska
- Drehbuch: Tine Byrckel, Malgoska Szumowska, Malgorzata Szumowska
- Produktion: Marianne Slot, Agnieszka Kurzydlo, Bettina Brokemper, Beata Ryczkowska, Reinhold Elschot, Daniel Blum, Malgoska Szumowska, Peter Aalbæk Jensen, Peter Garde, Slot Machine, Zentropa International Poland, Zentropa International Köln, Canal+ Polska, Shot _ Szumowski, Liberator Productions, Polish Film Institute, Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Deutsche Filmförderfonds, Procirep, Angoa-Agicoa, Haut, Court, Memento Films International, Potemkine, Kino Swiat, Cofinova 7, Soficinéma 6
- Produktionsfirma: ZDF, Media Programme of the European Community, ARTE, Cofinova 6
- Musik: Pawel Mykietyn
- Kamera: Michał Englert
- Schnitt: Jacek Drosio, Françoise Tourmen