Der Engel Damiel wandert schon seit Urzeiten über die Welt. Seine Aktivitäten beschränken sich darauf, durch Berlin zu ziehen, Menschen zu beobachten, ihre Gedanken zu lesen und denen, die Beistand brauchen, zu helfen. Doch die Sterblichen können ihn nicht sehen, lediglich in Ausnahmefällen spüren. So ist Damiel zu einem Dasein in Einsamkeit verdammt. Mit seinem einzigen Freund, dem Engel Cassiel trifft sich Damiel gelegentlich, um sich über die schönsten Beobachtungen auszutauschen. Eines Tages beobachtet Damiel die bezaubernde Zirkusartistin Marion, die er wieder und wieder aufsucht und in die er sich langsam verliebt. Ein bekannter Hollywood-Star - Peter Falk als er selbst -, der früher selbst ein Engel war, erzählt Damiel von den Vorzügen des Menschseins, was in diesem den Wunsch keimen lässt, auch Mensch zu werden und seine Liebe leben zu können. Wird dieses Verlangen erfüllt werden? "Himmel über Berlin", Wim Wenders' poetische Liebeserklärung an das menschliche Leben und seine Sinnlichkeit, ist ein Film, der über die Schönheit der Welt und über die kleinen Wunder des Alltags philosophiert. Den Dialogen gab der Schriftsteller und Koautor Peter Handke einen außergewöhnlichen Rhythmus und Stil. Meditative, teils dokumentarische Bilder der Großstadt Berlin, Traumvisionen, Zirkusnummern und Rockmusikeinlagen verleihen dem Film eine magische Schwerelosigkeit. Zugleich greift "Der Himmel über Berlin" trotz seines märchenhaften Charakters mit der Darstellung der Berliner Mauer eine konkrete politische Wirklichkeit auf. Regisseur Wim Wenders zählt zu den wenigen international renommierten deutschen Regisseuren. Er studierte Medizin und Philosophie ehe er ab 1967 an der Hochschule für Film und Fernsehen in München sein Filmstudium aufnahm. "Der Himmel über Berlin" hatte 1987 bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere und erhielt dort den Preis für die beste Regie. In jedem Jahr verleiht die Berlinale an eine bedeutende Persönlichkeit des internationalen Kinos einen Ehrenbären. Auf der Berlinale 2015, im Jahr seines 70. Geburtstags, bekommt ihn der deutsche Regisseur Wim Wenders. Begleitend zur Berlinale zeigt 3sat die Filmreihe "Ehrenbären". Neben zwei weiteren Werken von Wim Wenders sind vom 5. bis 14 Februar Filme mit Ehrenbären-Preisträgern wie Catherine Deneuve, Meryl Streep, Kirk Douglas und Sir Alec Guinness zu sehen. Im Anschluss an den Wenders-Klassiker "Der Himmel über Berlin", folgt mit "Place Vendôme - Heiße Diamanten" ein Film mit Ehrenbär-Preisträgerin Catherine Deneuve. Als weitere Filme von Wim Wenders folgen am Freitag, 6. Februar, 22.35 Uhr, "In weiter Ferne, so nah!" und zum Abschluss der Reihe am Samstag, 14. Februar, 20.15 Uhr, sein preisgekrönter Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club".
(3sat)
"Der Himmel über Berlin" ist eine Liebeserklärung an die Sinnlichkeit des Lebens. Meditative, teils dokumentarische Bilder Berlins, Traumvisionen, Zirkus- und Musikeinlagen verleihen dem Film eine Schwerelosigkeit, die durch die fremdartig wirkenden Dialoge noch verstärkt wird. Ko-Drehbuchautor Peter Handke schrieb dem Film mit deren kinderreimartigem Singsang einen eigenen Rhythmus ein. Zugleich greift der Film trotz seines märchenhaften Charakters eine konkrete politische Wirklichkeit auf und thematisiert mit der Berliner Mauer die räumliche und ideologische Trennung Deutschlands.
(arte)
Länge: ca. 128 min.
Deutscher Kinostart: 29.10.1987
Original-Kinostart: 23.09.1987 (F)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Wim Wenders
- Drehbuch: Wim Wenders, Peter Handke, Richard Reitinger
- Produktion: Anatole Dauman, Wim Wenders, Ingrid Windisch, Pascale Dauman, Joachim von Mengershausen, Herbert Kerz, Argos Films, Wim Wenders Stiftung
- Produktionsauftrag: ZDF
- Produktionsfirma: Road Movies Filmproduktion, WDR
- Musik: Jürgen Knieper
- Kamera: Henri Alekan
- Schnitt: Peter Przygodda
- Szenenbild: Esther Walz
- Maske: Regina Huyer, Victor Leitenbauer
- Kostüme: Monika Jacobs
- Regieassistenz: Peter Braatz, Claire Denis, Knut Winkler
- Ton: Axel Arft
- Stunts: Hans Seck
- Distribution: Alliance Atlantis Home Video