1972 verfilmte Fred Zinnemann den Bestseller "Der Schakal" von Frederick Forsyth und schuf mit seinem unterkühlten Thriller einen Klassiker des Genres. Im Mittelpunkt stand damals ein britischer Profikiller, der mit eiskalter Präzision ein Attentat auf den französischen Präsidenten de Gaulle plante. Zinnemanns Kinoerfolg lebte vor allem von seinem raffinierten Mix aus Fakten und Fiktion, der bis heute nichts an Faszination eingebüßt hat. So wundert es auch nicht, dass Produzent James Jacks in den 90er Jahren auf die Idee einer Neuverfilmung kam. Es sollte ein freies und zeitgemäßes Remake werden, das die politischen und technischen Veränderungen der letzten 30 Jahre berücksichtigen müsste. Und so kämpfen in der Neuauflage von 1997 denn auch amerikanische und russische Geheimdienstler mit vereinten Kräften, um das Attentat eines gefürchteten Top-Terroristen zu verhindern. Fand die Jagd in der filmischen Vorlage noch in den Grenzen Europas statt, so haben Drehbuchautor Chuck Pfarrer und Regisseur Michael Caton-Jones nun die Killerhatz nach Ost und West ausgedehnt: Moskau, Helsinki, London, Montreal, Chicago und Washington D.C. sind nur einige der zahlreichen Schauplätze, die die rasante Neuverfilmung präsentiert. Hinzu kommt ein hochkarätiger Cast, der erstmals ein Gipfeltreffen der beiden Stars Bruce Willis und Richard Gere bietet. Reizvoll an diesem Projekt war für die beiden Schauspieler neben der spannenden Story vor allem die Möglichkeit, einmal gegen ihr sonstiges Rollenrepertoire besetzt zu werden. Der ewig anständige Action-Held Willis durfte endlich - mit einem Minimum an Mimik - den eiskalten Killer geben. Richard Gere dagegen konnte den edlen Zwirn, den er als Anwalt, Arzt oder Geschäftsmann für gewöhnlich vor der Kamera trägt, im Schrank hängen lassen. In der Rolle des irischen Ex-Terroristen durfte er gegen sein sonstiges Dressman-Image anspielen. Unterstützt werden die beiden Stars von so exzellenten Charakterdarstellern wie Sidney Poitier, Diane Venora und Mathilda May, wobei die beiden weiblichen Co-Stars auf interessante Weise belegen, dass sich die Rolle der Frauen auch in diesem Filmgenre inzwischen beträchtlich verändert hat. Gab es in Zinnemanns Version doch lediglich eine größere Frauenrolle, die sich in der Spionage unter der Bettdecke erschöpfte.
(ZDF)
Michael Caton-Jones inszenierte mit "Der Schakal" ein spannendes Remake des gleichnamigen Thrillers von 1973, dessen Drehbuch wiederum auf Frederick Forsyths Roman basiert. Die Rolle des Schakals übernahm Bruce Willis, der im Oktober 2006 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt wurde. Der in Idar-Oberstein geborene Superstar war in letzter Zeit unter anderem in "Stirb langsam 4.0" zu sehen, in dem er erneut den coolen Cop John McClane mimte, trat in Robert Rodriguez "Planet Terror" als Kommandant Muldoon, der die Überlebenden einer Zombie-Invasion für seine Experimente nutzen will, und spielte in "Verführung einer Fremden" einen vermeintlichen Mörder. Außerdem erschien er an der Seite von Robert De Niro und Sean Penn in der Komödie 'Inside Hollywood', in dem futuristischen Action-Thriller "Surrogates - Mein zweites Ich" und der Buddy-Komödie "Cop Out - Geladen und entsichert" auf der Leinwand. Richard Gere spielt den ehemaligen IRA-Terroristen Declan Mulqueen. Sonst spielt er gerne die Rolle des unwiderstehlichen Womanizers: Er war 'Ein Mann für gewisse Stunden', "Ein Offizier und Gentleman" und verdrehte in "Atemlos" als windiger Kleinganove Jesse einer Studentin den Kopf. In jüngerer Zeit überzeugte Gere in so unterschiedlichen Filmen wie Adrian Lynes Thriller 'Untreu', dem Musical 'Chicago', für das er einen Golden Globe erhielt, und in Peter Chelsoms Romanze 'Darf ich bitten?'. Auch spielte er an der Seite von Cate Blanchett und Heath Ledger in dem Oscar-nominierten Musikdrama 'I'm Not There', einer Hommage an den Ausnahme-Musiker Bob Dylan oder in der wahren Hundegeschichte 'Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft'. Außerdem wirkte er in der filmischen Biografie der legendären amerikanischen Pilotin und Frauenrechtlerin Amelia Earhart "Amelia" (gespielt von Hilary Swank) und in dem Polizisten-Drama 'Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest' mit, in dem er an der Seite von Ethan Hawke und Wesley Snipes zu sehen war. Als Deputy Director Carter Preston agiert Oscar-Preisträger Sidney Poitier ('Lilien auf dem Felde'). Poitier, der dem Publikum als Detective Virgil Tibbs in dem mit fünf Oscars ausgezeichneten Meisterwerk "In der Hitze der Nacht" in Erinnerung ist, spielte im Lauf seiner Karriere immer wieder in spannenden Thrillern ('Sneakers - Die Lautlosen', 'Little Nikita'). Poitier wurde 2002 mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Außerdem mit von der Partie: Jack Black ('High Fidelity', 'Schwer verliebt', zuletzt 'Year One - Aller Anfang ist schwer') und J.K. Simmons, der VOX-Zuschauern vor allem als Will Pope aus der erfolgreichen Krimi-Serie "The Closer" bekannt ist.
(RTL Zwei)
Länge: ca. 124 min.
Deutscher Kinostart: 12.03.1998
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Michael Caton-Jones
- Drehbuch: Kenneth Ross, Chuck Pfarrer
- Buchvorlage: Frederick Forsyth, Chuck Pfarrer
- Produktion: Terence A. Clegg, Leila Kirkpatrick, Karyn McCarthy, Stuart Neumann, Josette Perrotta, John G. Phelan, François Sylvestre, Michel Chauvin, Alphaville Films, Mutual Film Company, UGC PH, Marubeni, H2L Media Group, Michael Caton-Jones, Sean Daniel, James Jacks, Kevin Jarre, Mark Gordon, Gary Levinsohn, Hal Lieberman, Sean T. Stratton
- Produktionsfirma: Universal Pictures, Tele München Fernseh Produktionsgesellschaft, BBC, Toho-Towa, Alphaville Films, Mutual Film Company, UGC PH, Marubeni, H2L Media Group
- Musik: Carter Burwell
- Kamera: Karl-Walter Lindenlaub, Raymond Dupuis, Ricky Eyres, John Fenner, Bruton Jones
- Schnitt: Jim Clark
- Szenenbild: Michael White, Kate J. Sullivan
- Maske: Felicity Bowring, Isabel Harkins, Gerald Quist, Jane Royle, John R. Bayless, Joseph P. Hurt, James Lacey
- Kostüme: Albert Wolsky
- Regieassistenz: Jane Burgess, Adam Goodman, Sallie Anne Hard, Bill Westley, Buddy Joe Hooker, Martin Krauka, Aku Louhimies, Josée Drolet, Don H. Julien
- Ton: Richard King
- Spezialeffekte: Mark Griffin, Eric-André Paquin, Philippe Roberge, John W. Weeks
- Stunts: Howard 'Stick' Baines, Héléna Laliberté, Robert Patton, Brian J. Williams
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