Originalpremiere: 01.02.1995
07.12.1995
FSK 16
Elisa ist völlig verzweifelt. Jacques hat sie wegen eines Seitensprungs verlassen und die Eltern weisen ihr die Tür. Sie beschließt, ihrem Leben eine Ende zu machen und ihre dreijährige Tochter Marie mit in den Tod zu nehmen. Der Selbstmord gelingt. Marie aber überlebt und wächst im Heim auf, weil sie sich weigert, zu ihren ungeliebten Großeltern zu ziehen. Mit 17 werden die Straßen von Paris ihr Zuhause, die sie mit ihrer gleichaltrigen Freundin Solange und dem 14-jährigen Farbigen Ahmed durchstreift. Mit kleinen Diebstählen und Betrügereien halten sie sich über Wasser. Marie und Solange verkaufen schon mal ihre Körper. Ihr väterlicher Freund, der Buchhändler Samuel, bietet ihnen gelegentlich Unterschlupf, und manchmal quartieren sie sich auch in der Wohnung eines exzentrischen Musikers ein. Marie ist besessen von dem Gedanken, dass ihr Vater die Familientragödie ausgelöst hat und will sich an ihm rächen. Eine Postkarte und ein Lied, das er für Elisa schrieb, bringen sie auf seine Spur. Auf einer kleinen Insel vor der Küste Frankreichs findet sie ihn. Zuerst will sie ihn erschießen, beschließt dann aber, sein Herz zu gewinnen, um es zu brechen. Die Tragikomödie "Elisa" ist großes europäisches Gefühlskino, bei dem man lachen und weinen kann. Die sich langsam anbahnende Vater-Tochter-Beziehung gestaltet Regisseur Jean Becker mit Hilfe der ausgezeichneten Darsteller Gérard Depardieu und Vanessa Paradis als Balanceakt zwischen Poesie, Spannung und zarter Erotik.
(3sat)