Man wird doch wohl mal ein Elfmeter verpatzen dürfen? Torwart Ecki hat den Ball nicht gehalten. Aus ist der Traum von der Regionalliga. Der FC Boldrup trägt's mit Fassung. Schließlich ist Ecki immer ein Top-Spieler gewesen. Schon als Knirps stand er im Tor. So was kann vorkommen. Schwamm drüber! Aber das geht dann doch zu weit: Ecki küsst einen Kerl. Und ein Teamkollege ist auch noch Zeuge. Zuhause, bei Mama Renate und Papa Gerd, den Dorfbäckern, outet sich Ecki dann noch einmal - unfreiwillig, versteht sich. Und jetzt ist es überall rund: der Ecki ist schwul. Am nächsten Tag schmeißt der FC Boldrup seinen Torwart in hohem Bogen raus. Das war's mit dem Fußball in Boldrup. Überhaupt hat Ecki die Nase voll von dem spießigen münsterländischen Kaff. Er packt seine Sachen und zieht zu Schwester Susanne nach Dortmund. Da wird er auf Verständnis stoßen, glaubt Ecki. Denn das steht für ihn fest: dem FC Boldrup wird er's zeigen. Eine eigene Schwulen-Mannschaft will Ecki aufstellen und dann gegen sein Ex-Team antreten. Leider zeigen sich die Jungs seiner Lieblingsmannschaft Borussia Dortmund wenig begeistert. Also muss Ecki seine homosexuellen Spieler woanders suchen. Und siehe da, er findet sie. Schwule Fußballer gibt's nämlich überall, an der Dönerbude, in der Kneipe und der Buchhandlung. Bald steht das Team - zugegeben mit einem Hetero namens Klaus, was aber keiner weiß. Und die Begegnung mit dem FC Boldrup ist auch schon terminiert. Doch dann kriegen die "Lattenknaller" plötzlich weiche Knie. Das schaffen sie doch nie: den FC Boldrup fertig machen! Schaffen sie doch, beschließt Ecki. Und das Spiel beginnt ...
(Super RTL)
Homosexuallität und Fussball ist noch immer ein Tabu. Der Sport ums runde Leder galt lange als schwulenfreie Zone, doch spätestens seit dem Coming-out eines ehemaligen deutschen Zweitligaprofis müssen sich auch Trainer und Spieler mit dem Gedanken anfreunden, dass der eine oder andere Kicker auf Männer steht. Das Publikum scheint es mit Humor zu nehmen, wie Umfragen zeigen. Dies ist auch der Ansatz von Sherry Hormans Ballkomödie mit Maximilian Brückner ("Tatort") in der Hauptrolle. Klischees werden in "Männer wie wir" um der Pointe willen zwar bemüht, oft aber auch ad absurdum geführt. Bekannte deutsche Gesichter aus Film und Fernsehen wie zum Beispiel Saskia Vester ("Kriminaldauerdienst"), Dietmar Bär ("Tatort"), Christian Berkel ("Der Kriminalist") und Charakterkopf Rolf Zacher tragen mit ihrer unverkrampften Art massgeblich zum Spass bei, den der Film macht - und im besten Fall auch eine gewisse Bereitschaft zu mehr Akzeptanz fördert. Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "EuroPride 09" gezeigt.
(Kabel Eins Classics)
Länge: ca. 102 min.
Deutscher Kinostart: 07.10.2004
FSK 6, 6
Cast & Crew
- Regie: Sherry Horman
- Drehbuch: Benedikt Gollhardt
- Produktion: Kirsten Hager, Eva Holtmann, Eric Moss, Andreas Schneppe, Peter Studhalter, Julian Büchner, Chris Evert, Mark Nolting, Hager Moss Film, Medienfonds German Film Productions GMBH
- Produktionsfirma: RTL
- Musik: Martin Todsharow
- Kamera: Hanno Lentz
- Schnitt: Magda Habernickel, Eva Schnare
- Regieassistenz: Nicole Penaranda Hohner, Stojan Petrov
- Ton: Sören Blüthgen, Barbara Borgsmüller, Tschangis Chahrokh, Joo Fürst, Lisa Geffcken-Reinhard
- Spezialeffekte: Alex Klippe