Terence Hill in der vergnüglichen Westernparodie von E. B. Clucher (alias Enzo Barboni): Viscount Joseph More soll sich auf Wunsch seines verstorbenen Vaters im Wilden Westen zu einem "richtigen Mann" machen lassen. Dem Jüngling steht der Sinn jedoch mehr nach romantischer Lyrik als nach Saloon-Raufereien. Erst als ihm der Revolverheld Morton Clayton (Riccardo Pizzuti) bei seiner geliebten Candida (Yanti Somer) in die Quere kommt, zeigt sich Jo lernwillig und verpasst dem Halunken eine Lektion. Viscount Joseph "Jo" More kommt um 1880 von der amerikanischen Ostküste in den rauen Westen. Dort ist sein Vater, ein verkrachter englischer Aristokrat, gerade in den Armen eines Freudenmädchens verschieden. Seine alten (Sauf-)Kumpane Bull, Holy Joe und Monkey hat er mit seinem letzten Wunsch beauftragt, "Kindskopf" Jo zu einem "richtigen Mann" umzumodeln. Jo fügt sich dem Letzten Willen seines Vaters, ist aber von den Lehren des Trios ganz und gar nicht erbaut. Er schwärmt für die Gedichte Walt Whitmans und Lord Byrons, fährt lieber Fahrrad als auf ein Pferd zu steigen, und wenn er einmal boxt, dann nur wie ein Gentleman. Erst als er fürchterliche Prügel von dem Revolvermann Clay Morton bezieht, der es auf die hübsche Ranchertochter Candida abgesehen hat, obwohl diese viel lieber mit Jo in die Blaubeeren geht, beginnt auch er, sich mit dem Revolver vertraut zu machen. Unter dem Pseudonym E. B. Clucher schrieb und inszenierte Regisseur Enzo Barboni diese originelle Westernkomödie mit Terence Hill, der hier (auch ohne Partner Bud Spencer) in einer seiner amüsantesten Rollen glänzt. Publikum und Kritik reagierten entzückt. Der 1922 in Rom geborene und dort 2002 gestorbene Barboni war zuerst Kameramann, unter anderem beim Westernklassiker "Django" (1966) und wurde als Regisseur der Spezialist für Terence-Hill-Filme und die spezielle komödiantische Form des Westerns oder Actionfilms, die Hill, mit oder ohne Bud Spencer, bevorzugte. Sieben weitere Male inszenierte er als E. B. Clucher seinen Star Terence Hill, so in "Vier Fäuste für ein Halleluja", in "Zwei außer Rand und Band" und zuletzt 1987 in "Renegade". "Selten hat ein Film intelligenter, entlarvender und gleichzeitig liebevoller mit den Grundmustern des Genres gespielt. Barboni ist ein nachdenklich fröhlicher, bezaubernd ruhiger und turbulent schöner Film gelungen." (Süddeutsche Zeitung)...
(BR Fernsehen)
Gedreht im Plitvicer Nationalpark (ehemals Jugoslawien), wo bereits die 'Winnetou'-Filme entstanden. Starinfo Terence Hill: Der Italiener mit den strahlend blauen Augen, heißt eigentlich Mario Girotti. Seine Mutter war Deutsche und die Familie wuchs in der Nähe von Dresden auf. Mario Girotti, 1939 in Venedig geboren, wurde bei einem Schwimmwettkampf für den Film entdeckt. Seinen Künstlernamen suchte er sich aus einer Liste von 20 Vorschlägen aus, er hatte dafür 24 Stunden Zeit. Terence Hill gefiel ihm am besten, unter anderem weil der Name die gleichen Initialen wie der seiner Mutter, Hildegard Thieme, hat. Ein gemütvoller Mann also, aber auch einer, der es gerne handfest mag: So sieht Hill sich in seinen eigenen Filmen am liebsten die Prügelszenen an. Viel zu oft musste der kernige Held am Set Bohnen essen. Dafür durfte Hill in "Winnetou II" Ribanna, heiraten. Im wirklichen Leben ist er seit über 40 Jahren glücklich verheiratet mit einer bayerischstämmigen Amerikanerin namens Lori Zwicklbauer.
(Tele 5)
Länge: ca. 120 min.
Internationaler Kinostart: 09.09.1972
Deutscher Kinostart: 28.09.1972
Original-Kinostart: 23.08.1973 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Enzo Barboni
- Drehbuch: Enzo Barboni
- Produktion: Alberto Grimaldi, Alberto De Stefanis, Antonio Girasante, Jadran Film, Les Productions Artistes Associés, Produzioni Europee Associati, Produzioni Europee Associate
- Musik: Guido De Angelis, Maurizio De Angelis
- Kamera: Aldo Giordani
- Schnitt: Eugenio Alabiso, Enzo Ocone
- Szenenbild: Stefano Bulgarelli
- Maske: Maurizio Giustini, Alfio Meniconi
- Kostüme: Enzo Bulgarelli
- Regieassistenz: Victor Tourjansky, Michel Worms