20 Jahre nach seinem international gefeierten Meisterwerk «Höhenfeuer» stellt Fredi M. Murer wieder einen besonderen Jungen ins Zentrum einer Filmgeschichte: Vitus. Die zunächst sechs-, später zwölfjährige Hauptfigur (Fabrizio Borsani, Theo Gheorghiu) ist ein märchenhaft begabter und intelligenter Bub, der sich von seiner Umgebung zunehmend unverstanden fühlt. Insbesondere seine Mutter (Julika Jenkins), eine Engländerin, die als Übersetzerin in einem Verlag arbeitet, forciert die Pianisten- und Schulkarriere ihres «Wunderkindes». Der Vater (Urs Jucker) staunt zwar freudig, aber ansonsten ist er allzu sehr mit seinem Berufsleben als Akustiker im Hörgerätekonzern Phonaxis beschäftigt.
Eine Gegenwelt zum Wohlstandsstreben in «Downtown Switzerland», wahres Verständnis nämlich und innige Freundschaft, findet Vitus bei seinem Grossvater (Bruno Ganz). Der eigensinnige, leicht widerborstige Gebrauchsphilosoph lebt in seiner alten Schreinerei auf dem Land. Ihm gesteht der Bub auch, lieber einfach normal und wie alle andern zu sein, als der kleine Mozart oder Einstein, der er nun ist. Zusammen mit dem Grossvater träumt er den Traum des Fliegens - und findet dank dessen Hilfe auch den Ausweg, mit dem er sich dem Druck der Eltern und der Gesellschaft zeitweilig entziehen kann. Nach einem «Kopfsprung» lebt Vitus im wahrsten Sinne des Wortes ein Doppelleben, das ihm eine Existenz als normaler Bengel, aber auch als Pianist und am Ende gar als sagenhaftes Börsenphantom erlaubt.
Vitus ist eine universelle Geschichte, eine Liebeserklärung an die Kindheit und an die Musik, leichtfüssig-humorvoll und poetisch erzählt. Mit seinem Thema eines mit vielen Talenten versehenen Menschen, der sich den gesellschaftlichen Konventionen widersetzt, und mit seinem kinematografischen Interesse an der Welt der Sinne, ist es ein «typischer Murer-Film», und mehr noch der Film, den der vielfach ausgezeichnete Regisseur mit Jahrgang 1940 «schon immer einmal machen wollte».
Eine Gegenwelt zum Wohlstandsstreben in «Downtown Switzerland», wahres Verständnis nämlich und innige Freundschaft, findet Vitus bei seinem Grossvater (Bruno Ganz). Der eigensinnige, leicht widerborstige Gebrauchsphilosoph lebt in seiner alten Schreinerei auf dem Land. Ihm gesteht der Bub auch, lieber einfach normal und wie alle andern zu sein, als der kleine Mozart oder Einstein, der er nun ist. Zusammen mit dem Grossvater träumt er den Traum des Fliegens - und findet dank dessen Hilfe auch den Ausweg, mit dem er sich dem Druck der Eltern und der Gesellschaft zeitweilig entziehen kann. Nach einem «Kopfsprung» lebt Vitus im wahrsten Sinne des Wortes ein Doppelleben, das ihm eine Existenz als normaler Bengel, aber auch als Pianist und am Ende gar als sagenhaftes Börsenphantom erlaubt.
Vitus ist eine universelle Geschichte, eine Liebeserklärung an die Kindheit und an die Musik, leichtfüssig-humorvoll und poetisch erzählt. Mit seinem Thema eines mit vielen Talenten versehenen Menschen, der sich den gesellschaftlichen Konventionen widersetzt, und mit seinem kinematografischen Interesse an der Welt der Sinne, ist es ein «typischer Murer-Film», und mehr noch der Film, den der vielfach ausgezeichnete Regisseur mit Jahrgang 1940 «schon immer einmal machen wollte».
(HD Suisse)
Murers Werk überzeugt durch seine exzellenten Schauspieler wie Bruno Ganz und besticht durch das großartige musikalische Talent des jungen Hauptdarstellers Teo Gheorghiu. Gefunden hat der Regisseur seinen Hauptdarsteller und Meisterschüler wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Der 1992 geborene Teo Gheorghiu rumänischer Abstammung studiert seit 2001 an der Purcell School in London bei William Fong. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Klavierspiel. Der zur Drehzeit 13-Jährige übte vier Stunden am Tag und wollte immer schon Konzertpianist werden. "Vitus" gewann den Schweizer Filmpreis 2007 für den besten Spielfilm und war ein großer Publikumserfolg. Eine Sondervorführung von "Vitus", begleitet von einem Livekonzert des Pianisten und Darstellers, eröffnete das Festival von Locarno 2009. Fredi M. Murer realisierte seit 1962 16 Filme, darunter "Downtown Switzerland" (2004) und "Vollmond" (1998). Murer erhielt seitdem zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Kunstpreis der Stadt Zürich, den Goldenen Leoparden beim Filmfestival Locarno sowie fünf weitere internationale Auszeichnungen. Der zurückhaltende Schweizer Bruno Ganz ist Schauspieler mit Leib und Seele, der das deutschsprachige Theater und den Film wie kein anderer prägt. Nach seinen großen Auftritten im Autorenkino der 70er und 80er wie auch in Wim Wenders "Engel über Berlin" (1987) hat er sich zuletzt durch seine Hitlerverkörperung in "Der Untergang" eingeprägt.
(3sat)
Länge: ca. 123 min.
Deutscher Kinostart: 21.12.2006
Internationaler Kinostart: 07.12.2006 (IL)
Deutsche TV-Premiere: 18.09.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Fredi M. Murer
- Drehbuch: Peter Luisi, Fredi M. Murer, Lukas B. Suter
- Produktion: Marc Daniel Gerber, Marlis Stocker, Ines Zurbuchen, Teleclub AG, Christian Davi, Christof Neracher, Fredi M. Murer
- Produktionsauftrag: SRF, ARTE
- Produktionsfirma: Vitusfilm GmbH, SRG SSR Idée suisse, Schweizer Fernsehen, ARTE
- Musik: Mario Beretta
- Kamera: Pio Corradi
- Schnitt: Myriam Flury
- Maske: Ronald Fahm
- Regieassistenz: Marcel Just
- Ton: Normann Büttner
- Distribution: Schwarz-Weiss