Frankreich, 1895: Nach ihrer Flucht aus einem Straflager auf der Teufelsinsel landen drei Ganoven im Haus der französischen Familie Ducotel. Zunächst haben die Sträflinge die Absicht, ihre nichts ahnenden Gastgeber auszurauben. Sehr schnell aber wächst ihnen die sympathische Familie so sehr ans Herz, dass sie ihre ganz speziellen Talente einsetzen, um den Ducotels bei der Lösung ihrer geschäftlichen und privaten Probleme unter die Arme zu greifen ... Man kann nicht gerade behaupten, dass die Sträflinge Joseph, Jules und Albert unschuldig im berüchtigten Straflager auf der französischen Teufelsinsel einsitzen: Joseph ist als Urkundenfälscher ein wahrer Künstler, Jules knackte Geldschränke im Akkord und Albert sorgte für familiäre Harmonie, indem er einen missliebigen Onkel vorzeitig vor seinen Schöpfer treten ließ. Zur Weihnachtszeit werden die drei Gauner jedoch so sehr von Heimweh übermannt, dass sie kurzerhand einen Ausbruchsversuch wagen - mit Erfolg. Bei der Suche nach ordentlicher Kleidung und Geld für ihre Überfahrt zum französischen Festland verschlägt es die Ganoven in das Haus von Felix Ducotel. Dieser betreibt mit seiner sympathischen Frau Amelie und seiner reizenden Tochter Isabelle einen kleinen Kaufmannsladen. Doch Ducotel hat ganz andere Sorgen als drei Ausbrecher, die ihn heimlich bestehlen wollen: Sein Laden steht kurz vor dem Ruin. So kommt es, dass die drei Flüchtlinge, statt sich zu bereichern, den gutherzigen Ducotels bei der Lösung ihrer Probleme tatkräftig zur Seite stehen - natürlich, ohne dass der Herr des Hauses etwas von dieser Wohltätigkeit mitbekommen darf, denn immerhin sind Joseph, Jules und Albert inkognito zu Gast im Hause Ducotel. Während Joseph sich daranmacht, Ducotels Geschäftsbücher zu "korrigieren", kümmert sich Albert um den Liebeskummer von Töchterchen Isabelle, und Jules "zaubert" eine Tresortür auf. Auch als Felix Ducotels unangenehmer, habgieriger Vetter André und sein Neffe Paul eintreffen, um dem armen Mann das Leben schwerzumachen, haben die drei Sträflinge eine elegante Lösung: Giftschlange Adolf, das Maskottchen des Trios, kommt erfolgreich zum Einsatz. Mit ihren unorthodoxen Methoden gelingt es den Sträflingen schließlich, den Ducotels völlig unerwartet ein überaus freudiges und sorgenfreies Weihnachtsfest zu bescheren. Aber auch die Gauner selbst rührt die besinnliche Stimmung - und auf einmal wissen sie gar nicht mehr, ob sie ihre abenteuerliche Flucht überhaupt fortsetzen wollen. Mit "Wir sind keine Engel" schuf Regie-Altmeister Michael Curtiz ("Casablanca") eine anrührende Gaunerkomödie. In den Hauptrollen glänzen Humphrey Bogart ("Casablanca"), Peter Ustinov ("Tod auf dem Nil") und Aldo Ray ("Fegefeuer") als Gauner mit Herz. 1989 drehte Neil Jordan ein Remake des Films mit Sean Penn und Robert De Niro in den Hauptrollen.
(BR)
Hintergrund: Grundlage für den Film, eine der wenigen Komödien mit Humphrey Bogart und die sechste und letzte Zusammenarbeit zwischen Regisseur Michael Curtis und ihm, bietet das Theaterstück "Eine schöne Bescherung" (Autor: Albert Husson), das zum ersten Mal 1952 in Paris gezeigt wurde und in den Jahren 1953 und 1954 am Broadway große Erfolge feierte. Ein Remake mit Robert De Niro, Demi Moore und Jean Penn wurde 1989 gefilmt. Die beiden Streifen haben allerdings nur den Titel und den zugrundeliegenden roten Faden gemeinsam. Kritik: "Eine romantische Komödie ganz in der Tradition von skurillen Klassikern á la ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN mit dem richtigen Christmas-Faktor. Dass Gauner zu Antihelden mit Herz mutieren ist literarisch und filmisch oft genug ein Erfolg gewesen. Hier auch. Anschauen. Eine Empfehlung." (filmtipps.at) "Schwarze Komödie von Meisterregisseur Michael Curtiz ('Casablanca'), der für die Rollen der entflohenen Zuchthäusler auf die Starbesetzung Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray zurückgreifen konnte. Deren Zusammenspiel funktioniert perfekt und nicht zuletzt dank witziger Einzeiler entwickeln sich die Bösewichter zu echten Sympathieträgern, deren Beseitigung des 'Ekelpakets' Basil Rathbone der Zuschauer nur begrüßen kann. Das 1989 entstandene Remake von Neil Jordan bleibt trotz Sean Penn und Robert De Niro um Längen hinter dem Charme und Witz des Originals zurück." (kino.de) "Alle Jahre zu Weihnachten muss er auf jeden Fall ins Programm. Fazit: Herzerwärmend kuschelige Gangstergroteske." (movieman.de)
(Tele 5)
Länge: ca. 106 min.
Deutscher Kinostart: 25.11.1955
Original-Kinostart: 07.07.1955 (USA)
FSK 12
Neuverfilmung als: Wir sind keine Engel (USA, 1989)
Cast & Crew
- Regie: Michael Curtiz
- Drehbuch: Ranald MacDougall
- Buchvorlage: Albert Husson
- Produktion: Pat Duggan
- Produktionsfirma: Paramount Pictures
- Musik: Friedrich Hollaender
- Kamera: Loyal Griggs, Roland Anderson, Hal Pereira
- Schnitt: Arthur Schmidt, Arthur P. Schmidt
- Szenenbild: Sam Comer, Grace Gregory
- Kostüme: Mary Grant
- Regieassistenz: John R. Coonan