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TV-Kritik/Review: "9-1-1: Nashville": Neben abstrusen Rettungsfällen gibt es hier auch Privatmelodramen zuhauf

(19.10.2025)

Serien mit fitten, schönen Menschen, die anderen Menschen in Notsituationen zur Hilfe eilen, erfreuen sich ewiger Beliebtheit - besonders, wenn nebenher noch ein paar persönliche Probleme rund um Liebe, Lust und Eifersucht abgewickelt werden. Die Erfolgsproduktion
Das "9-1-1"-Franchise stammt aus der im Dauerbetrieb laufenden Hochglanzproduktionsfabrik von Ryan Murphy (
Ein neuer Ort, ein neues Team, gleiches Konzept: Das ist ausgemachte Sache und ein von Konkurrenz-Serienuniversen wie

Außerdem: Mit "normalen" Notfällen gibt sich hier niemand mehr zufrieden. Die Original-"9-1-1"-Serie kümmerte sich in den ersten Staffeln noch um herkömmliche Brände, zu Beginn der neunten Staffel startet Angela Bassett nun erst einmal ins Weltall. Katzen aus Bäumen retten war gestern. Weil man nach acht Staffeln "9-1-1", fünf Staffeln "Lone Star" und der Konkurrenz von
So beginnt die Pilotfolge also - lokalpatriotisch - mit einem Open-Air-Konzert des aus Tennessee stammenden Country-Sängers Kane Brown. Die Veranstalter haben offenbar keinen Blick auf den Wetterbericht geworfen: Der herannahende Tornado überrascht sie. Bald schon kracht die Bühne zusammen, dann kommt erst einmal der Vorspann.
Das neue Team, mit dem wir es zu tun bekommen, ist in seinen Ausmaßen übersichtlich. Im Wesentlichen gruppiert es sich um ein Vater-Sohn-Duo. Captain Don Hart leitet die Feuerwache 113 mit jungenhafter Autorität, gespielt wird er von Chris O'Donnell, der in den Neunzigern mal kurz ein Kino-Star war (wegen
Neben diesen beiden All-American-Firefightern gibt es noch Cammie (Kimberly Williams-Paisley aus

Der eine, das ist Ryan, der andere, das ist Blue. Blue Bennings (gespielt von Newcomer Hunter McVey, der mit seinem formidablen Waschbrettbauch das oberste Casting-Kriterium Ryan Murphys idealstmöglich erfüllt) ist Don Harts inoffizieller zweiter Sohn - was man verraten darf, weil es in der ersten Folge direkt geklärt wird. Während einer kurzen, einvernehmlichen Trennung von seiner Frau Blythe hatte sich Don vor gut zwei Dekaden bei seiner Ex Dixie getröstet (es versteht sich von selbst, dass die Drehbuch-KI für diese in den Südstaaten spielende Serie Frauennamen wie Roxie und Dixie vorsieht!). Der aus dieser Zwischenaffäre entsprungene Sohn wuchs bei Dixie auf und hatte mit Don nie etwas zu tun. Der wusste zwar davon, hatte seinen "offiziellen" Sohn Ryan später aber nie eingeweiht.
Das sich um vernachlässigenswerte Dinge wie Plausibilität oder Logik nicht im Ansatz scherende Drehbuch will es nun, dass Blue, der sein Geld als Stripper verdient, im Feuerwehrmannskostüm (!) bei einem Notfall vorbeikommt, zu dem auch das 113-Team gerufen wird: Die Teilnehmerinnen eines Junggesellinnenabschieds - inklusive der Braut - sind mit ihrem Bierbike umgekippt und haben sich böse die Beine zerlegt. Zum Glück kann Blue seine Uniform fachmännisch als Aderpresse nutzen. Als Captain Hart eintrifft, erkennt er in dem halbnackten Adonis-Retter nicht nur seinen verlorenen Sohn wieder, sondern auch einen fälligen Zugang für sein Team - als Azubi! Ryan ist erst schockiert, dann herausgefordert: Der schamloseste Drehbuchzufall will es, dass von nun an in der Feuerwehrstation 113 eine Halbbruder-Eifersuchtsseifenoper aufgeführt werden muss.
Was noch fehlt, ist ein Zweikampf blonder Südstaaten-Ladies! Die bereits erwähnte Blythe, Dons Frau und Ryans Mutter, wird gespielt von

Apropos: Der Sturm geht weiter. In den ersten beiden Episoden ranken sich die Fälle ausschließlich um die meteorologische Ausnahmesituation. Wie immer in derartigen Procedurals gibt es einen Hauptfall und ein oder zwei Nebenfälle. Kurios sind sie hier alle: Da taucht plötzlich Shakira Barrera (
Das klingt alles trashig - und möglicherweise ist es auch so gemeint. Der permanente Zusammenprall zwischen den heillos übertriebenen, over-the-top inszenierten Katastrophenszenarien und den groschenheftartigen Privatmelodramen der Figuren (Ryan hat auch noch Trouble mit seiner Frau, gespielt von MacKenzie Porter aus
Ist "9-1-1 Nashville" etwa die Parodie einer herkömmlichen Katastrophenretterserie? Ist das Ignorieren des Wetterberichts im Veranstaltungsleben von Nashville gar ein spöttischer Hinweis auf Bill Lee, den republikanischen Gouverneur von Tennessee, der im vergangenen Jahr, als Tornados und Überschwemmungen seinen Staat heimsuchten, anstatt den Notstand auszurufen, lieber "Beten und Fasten" empfahl?
Nicht verhehlen können wir aber, dass diese zwei ersten Folgen, in ihrem campig-soapigen Zusammenschmeißen attraktiver Menschen in beknackten Action-Nummern, durchaus Freude zu bereiten verstehen. Ziemlich spannend sind die mit effektiven Cliffhangern abschließenden Episoden überraschenderweise auch: Die Murphy-Maschine schnurrt routiniert ab. Schon die zweite Episode endet übrigens sehr existenziell, man muss um eine Hauptfigur bangen. Die Autoren stopfen also gleich das Maximum in den Serienanfang, fast so, als wäre ihnen klar, dass diesem Spin-off nicht allzu viele Folgestaffeln beschieden sein dürften.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der bisher erschienenen ersten beiden Episoden von "9-1-1: Nashville".
Die Serie "9-1-1: Nashville" wird seit dem 9. Oktober in den USA bei ABC ausgestrahlt. Wo und wann die Serie in Deutschland starten wird, ist bislang nicht bestätigt.
Über den Autor
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Leserkommentare
Ekowon schrieb am 19.10.2025, 13.38 Uhr:
In Zeiten von K.I., franchising und wokem Geseiher kann man heutzutage leider nicht mehr viel von Hollywoods Filmschaffenden erwarten.
Umso erfrischender ist es, das diese Rezension die geballte Verblödung der dafür Verantwortlichen, mit einer großen Portion gerechtfertigtem Sarkasmus garniert.Torsten S schrieb am 19.10.2025, 10.04 Uhr:
Ich kann nur sagen, dass ich nach der Sichtung der ersten Folge (in englischen Originalton) mir die Lust vergangen ist. Ich habe die Mutterserie gemocht, die für mich aber, mit Ende der achten Staffel, nun aber endgültig endet. Mit Lone Star wurde ich nie richtig warm. Mittlerweile wurde die Serie tatsächlich eher zu einer Art Seifenoper. Es geht nur noch um die sexuellen Ausrichtungen, ihre Beziehungsprobleme, den Alttag zu bewältigen und die Einsätze, wie oben erwähnt, immer Unglaubwürdiger. Da hält sich die andere Serie Chicago Fire noch zurück.
Wenn es in Kinofilmen wie z. B. die Fast and the Furious- oder John Wick-Franchise immer und immer Übertriebener, Unglaubwürdiger wird, dass man nur noch den kopfschütteln kann, macht es keinen Spaß mehr. Und so ist es auch bei dieser Serie. Was bei The Rookie immer noch leicht auf den Boden gehalten wird, ufert hier nun so aus, dass ich garnicht wissen will, wohin das alles noch gehen soll. Schon Schade.
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