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TV-Kritik/Review: "Ganz oder gar nicht": Serien-Fortsetzung mit angezogener Spaßbremse

(12.07.2023)

Es war einmal in der südbadischen Stadt Rheinfelden im Dezember 1997. Ich war gerade 16 geworden und war extrem aufgeregt - denn, es gab einen neuen
Meine Mama war einverstanden, wusste überhaupt nichts über den Film, den ich hier an diesem Abend quasi aufgezwungen hatte. Zwei Stunden später kam ich aus "Alien - Die Wiedergeburt" und wusste nicht so ganz, was ich davon halten sollte. Vor allem mit dem Ende hatte ich Bauchschmerzen. Und meine Mama? Die empfing mich absolut freudestrahlend und begeistert: ganz oder gar nicht? Bei ihr war die Begeisterung GANZ groß. Wenig später musste dann auch ich feststellen: Ja, gut. "The Full Monty" (Originaltitel) war zweifellos der bessere Film. Nicht nur dank der Stripper.
Die britische Komödie entwickelte sich zu einer weltweiten Sensation. Aus einem Budget von gerade mal 3,5 Millionen US-Dollar wurde ein Einspielergebnis von 260 Millionen. Hauptdarsteller Robert Carlyle wurde zum gefeierten Star und durfte bald darauf alsDie Zeiten für Arbeiter in Großbritannien sind seitdem kaum besser geworden: gestiegene Arbeitslosigkeit, das britische Gesundheitswesen vollkommen am Anschlag und eine Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinanderklafft. Kann die Serien-Fortsetzung von

Wie so oft bei scheinbar lange fälligen Fortsetzungen, an denen es in den letzten Jahren kaum mangelte, entsteht die größte Freude zunächst einfach nur durch das pure Wiedersehen mit der damaligen Besetzung. Wir treffen sie, wie der kurze Prolog feststellt, nach 26 Jahren, sieben Premierministern und acht Politinitiativen für die Regeneration des Nordens
.
Auf Gaz (Robert Carlyle) kann man sich immer noch nur bedingt verlassen, er ist ein Träumer mit allen möglichen Plänen geblieben. Einst brachte er die Strip-Truppe zusammen, damit er das Sorgerecht für seinen Sohn Nathan behalten konnte. Nathan (Wim Snape) ist nun längst erwachsen und inzwischen im Polizeidienst - Konflikte vorprogrammiert. Zeitgleich kann sich Nathan den motorbetriebenen Rollstuhl für seinen eigenen Sohn Ben (Lewis Whele) nicht leisten.
Lomper (Steve Huison) hat in Dennis (Paul Clayton) einen Partner fürs Leben gefunden. Gemeinsam betreiben sie ein Café, wo der misantropische Gerald (Tom Wilkinson) ihr bester Kunde ist. Stunden und Stunden verbringt er dort mit seinem Laptop und betrachte argwöhnisch den Zustand der Welt. Dave (Mark Addy) versucht derweil als Hausmeister in der Schule, die von seiner Frau Jean (Lesley Sharp) geleitet wird, zu retten, was noch zu retten ist. Horse (Paul Barber) hat seinen Humor nicht verloren, blickt aber ernsthaften gesundheitlichen und finanziellen Problemen ins Auge - und einem fast aussichtslosen Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie.

Die Chemie der Figuren funktioniert, einige der Neuzugänge ergänzen das Ensemble hervorragend und die Dialoge sind zwischendurch immer wieder genauso spritzig, wie man es erwartet. Eine Qualität, die "Ganz oder gar nicht" hier sicher hat, ist die des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft unter den Figuren. Leider funktioniert alles andere nur überaus eingeschränkt. Anstatt eines überraschenden und selbstbewussten Ritts durch die Schieflage der britischen Gesellschaft erhalten wir eine ausufernde Ballade um Eheprobleme, emotionale Grausamkeit, Verrat, finanzielle Probleme, Fremdenfeindlichkeit, psychische Probleme, Trauer und Enttäuschung.
An sich muss die Behandlung dieser Themen ja nicht schlecht sein, im Gegenteil. Aber vielleicht hätte man sich aus diesem düsteren Potpourri lieber zwei oder drei Themen herausgepickt und die auf eine Art und Weise behandelt, in der sie es auch verdienen. Stattdessen ist aus einer kristallklaren 90-minütigen Dramedy, die auf spielerische und überraschende Art und Weise die Ungleichheit zwischen den Klassen gekonnt und unterhaltsam anprangerte, eine überlange und zähe Miniserie geworden, die soziale Belange so vorhersehbar und mit so wenig Leichtigkeit thematisiert, wie die
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