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TV-Kritik/Review: "Ganz oder gar nicht": Serien-Fortsetzung mit angezogener Spaßbremse
(12.07.2023)
"Ganz oder gar nicht: Die Serie" wirkt vollkommen überfrachtet. Der Film hatte es doch vorgemacht: Unterhaltung, liebenswerte Figuren und Comedy zuerst - die Sozialkritik brennt sich dann praktisch automatisch ins Gedächtnis der Zuschauer. Nur so bleiben sie offen, können all dies auch wirklich verarbeiten. Mit der Serie provoziert man dagegen unwillkürlich, dass Zuschauer eine Mauer gegen sozialkritische Belehrung und eine Flut von Themen aufbauen, denen sie in den Nachrichten ohnehin ständig begegnen.
Immer wieder kommt das Format der einstigen Leichtigkeit nah, wechselt dann aber praktisch sofort wieder in den aufklärenden Modus, der leider nicht unbedingt authentisch wirkt. Mehr noch, er reduziert potenziell interessante Nebenfiguren zu Abziehbildern, zu vermeintlich lehrreichen Momenten.
Eigentlich kann es Drehbuchautor Simon Beaufoy doch besser, was er nicht nur mit "The Full Monty", sondern auch mit dem mehrfach Oscar-gekürten
Einen Comedy-Lichtblick bietet zumindest Gaz' Teenager-Tochter Destiny, verkörpert von Neuzugang Talitha Wing. Destiny ist aus einer anderen Beziehung hervorgegangen und ist ihrem Vater erschreckend ähnlich. Immer wieder lässt sie Schule Schule sein und sorgt bei ihren Freundinnen für allerlei Aufruhr. Gleich in der ersten Folge kidnappt sie aus Versehen einen Hund, der in
Angesichts eines noch immer überbordenden Streaming-Angebots und einer Notwendigkeit wiedererkennbarer Marken bleibt dies vermutlich ein frommer Wunsch: Aber wie wäre es mit einer neuen Dramedy über den britischen Norden und die Arbeiterklasse? "Ganz oder gar nicht" entstand Mitte der 1990er Jahre aus einer spezifischen Sensibilität der damaligen Zeit. Vielleicht wäre es auch in Ordnung, für einen heutigen Blick auf die Welt auch ausschließlich heute kreierte Figuren ins Feld zu führen. Bei "The Full Monty" hätte dies ein Reboot bedeutet - oder dass man gar auf die Miniserie verzichtet. Was Hulu und Disney+ angesichts der Bekanntheit der Marke vermutlich nie getan hätten.
Trotz aller Abwägungen der aufgezeigten sozialen Missstände und trotz aller Wiedersehensfreude mit Robert Carlyle und Co., die Schlussfolgerung ist leider ganz einfach: Wenn ich die Wahl hätte, ich würde lieber den Originalfilm noch 26 Mal angucken, als diesen Figuren in dieser Form 26 Jahre später zu begegnen. Dann doch lieber "Alien - Die Wiedergeburt".
Alle acht Episoden von "Ganz oder gar nicht: Die Serie" sind seit dem 12. Juli bei Disney+ in Deutschland abrufbar.
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