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Britische Space Opera mit Parminder Nagra wirkt erschreckend uninspiriert
"Intergalactic"
Sky Studios
TV-Kritik/Review: "Intergalactic": Sky rührt faden Sci-Fi-Eintopf zusammen/Sky Studios

Die Zukunft. Unendliche Weiten. Ach nein, doch nur ein weiteres Konsortium von Planeten, auf der überall nur Menschen oder menschenähnliche Wesen leben. Das ganze Ding nennt sich hier Commonworld, hat eine gemeinsame Regierung und erinnert irgendwie stark an die Föderation (nur ohne Vulkanier und andere Aliens) oder die Zwölf Kolonien (nur ohne Zylonen). Und sieht ziemlich runtergekommen aus, also eher dystopisch als nach Frieden, Freude, Roddenberry. Ash Harper (Savannah Steyn) ist eine Polizistin. Außerdem ist sie jung, hübsch, fähig und cool. Mehr "Charaktereigenschaften" braucht sie auch nicht, denn sie ist als Hauptfigur in einer Science-Fiction-Serie gelandet, die durchgehend so wirkt, als wäre sie in einer langen Zoom-Konferenz am digitalen Reißbrett entworfen worden.

Das fängt schon beim Titel an:  "Intergalactic". Viel generischer geht es nicht mehr, "Space" wäre vielleicht noch eine Option gewesen. Okay, also Ash Harper - die jagt gleich in der ersten Sequenz einen Verbrecher. Das ist schnell geschnitten und sieht technisch ganz gut aus. Beides ändert sich im Rest der beiden Auftaktfolgen nicht. Das ist aber leider auch schon alles, was man Positives über die Serie sagen könnte. Wobei die schnelle Montage bald eher ins Negative abdriftet. Die Folgen sind nämlich überwiegend so schnell geschnitten, dass man den Eindruck gewinnt, Videospieler mit ADHS seien die Hauptzielgruppe. Aber haben die denn überhaupt Pay-TV? Die Serie wurde nämlich von Sky UK produziert.

Ist es ein X-Wing oder ist es eine Viper? Generisch ist auch das Raumschiffdesign
Ist es ein X-Wing oder ist es eine Viper? Generisch ist auch das Raumschiffdesign Sky

Noch bevor Supercop Harper ihren Arrestierten abliefern kann, wird sie selbst verhaftet. Angeblich hat sie einen sehr wertvollen Gegenstand gestohlen, dafür gibt es sogar einen Videobeweis. Jetzt weiß man eigentlich schon im Jahr 2021, dass man Videoaufnahmen auch manipulieren kann, aber in der Zukunft hat man das wohl wieder vergessen. Also wird Ash im Schnellverfahren verurteilt und auf ein Gefangenentransportschiff verladen. Das wirkt von innen auch ziemlich runtergekommen, also mehr wie  "Star Wars" als wie  "Star Trek". In Harpers Nachbarzellen finden sich einige echte Verbrecherinnen, die der in Ungnade gefallenen Polizistin naturgemäß nicht allzu viele Sympathien entgegenbringen. Dabei wäre das ganz hilfreich, denn schon kurz nach dem Start bricht an Bord die Meuterei los: Die harten Frauen brechen aus ihren Zellen aus, übernehmen die Kontrolle über das Raumschiff und erschießen dabei dummerweise auch gleich noch den Piloten. Zum Glück kann Harper ja hervorragend fliegen - es reicht zumindest für eine halbwegs kontrollierte Bruchlandung am Ende der Pilotfolge.

Immer in Bewegung: Ash Harper (Savannah Steyn, vorne) und ihre Mitgefangenen
Immer in Bewegung: Ash Harper (Savannah Steyn, vorne) und ihre Mitgefangenen Sky

Unterdessen beobachtet Ashs Mutter Rebecca Harper (Parminder Nagra), die zufälligerweise Chefin der "Galaktischen Sicherheit" ist, von der Erde aus besorgt das Schicksal ihrer Tochter. Vielleicht guckt die ehemalige  "Emergency Room"-Ärztin aber auch nur so verkniffen, weil sie nicht fassen kann, wie sie in dieser Serie gelandet ist. Viel zu tun hat sie jedenfalls nicht.

Am Leben bleibt von der Besatzung des Transporters nur der Jungoffizier Drew (Thomas Turgoose aus dem  "This is England"-Zyklus), der nicht allzu viel auf dem Kasten hat. Er ist jetzt nicht nur der Gefangene, sondern auch allein unter Frauen. Und die sind wie schon gesagt alle ziemlich hart. Sie haben auch alle Namen, die ich mir aber nicht merken konnte, weil alles so wahnsinnig schnell vorangehen musste, dass keine Zeit für unterscheidbare Figuren blieb. Dann hätte man ja womöglich eine Actionszene streichen müssen. Irgendwie ist die eine gemein (und hat eine im wörtlichen Sinne gespaltene Zunge, mit der sie gleichermaßen tolle wie eklige Sachen machen kann), die andere wahnsinnig wichtig und die anderen...werden wohl auch noch irgendeine Funktion bekommen.

Der Planet, auf dem die Frauen vorerst gestrandet sind, ist eine seltsame Mischung aus Minen- und Vergnügungsplanet, auf dem die Anführerin in einem Kostüm rumläuft, das sich selbst Luc Besson für  "Das fünfte Element" nicht getraut hätte. Aber eigentlich führt der Weg eh ganz woanders hin: in eine mystische Welt namens - halten Sie sich fest - Arcadia.

Frauen mit dicken Wummen: Einige der Aufständischen
Frauen mit dicken Wummen: Einige der Aufständischen Sky

Wem könnte dieses aus den Konzepten sämtlicher Science-Fiction-Serien der vergangenen 50 Jahre zusammengerührte Allerlei (gänzlich ohne frische Zutaten) nun schmecken? Tja, vielleicht jemandem, der gerne mal eine Art  "The Fast and the Furious" im Weltall sehen will? Wobei die Charaktere bei der Filmreihe wohl besser ausgearbeitet sind als hier. Technisch sind Special Effects, Raumschiffe, Hintergründe und Kulissen ungefähr auf dem Niveau neuerer Serien von SYFY: zwar weit entfernt von  "Battlestar Galactica" oder  "The Expanse", für eine britische Produktion aber durchaus okay. Aber die Handlung besteht aus nicht viel mehr als beliebig aneinander gereihten Actionszenen, unterbrochen von uninspirierten Dialogen zwischen Figuren, die zunächst keinerlei Identifikationspotential bieten.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich mag Science-Fiction- und ich mag Coming-of-Age-Serien. Vielleicht sind das sogar meine Lieblingsgenres. Aber sie funktionieren eben nur, wenn sich die Drehbuchautoren etwas mehr einfallen lassen als Eine Gruppe unterschiedlichster junger Frauen landet unfreiwillig in einer Extremsituation und muss lernen, sich zusammenzuraufen. Wobei auch eine Serie mit genau diesem Konzept funktionieren kann - wie vor kurzem Amazons  "The Wilds" bewiesen hat -, wenn man sich hauptsächlich auf die Charakterzeichnung und -entwicklung konzentriert. Letzteres könnte ja noch passieren, viel Hoffnung darauf machen die Auftaktfolgen aber leider nicht.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden von "Intergalactic".

Meine Wertung: 2.5/5

Die achtteilige erste Staffel der Serie "Intergalactic" läuft ab Donnerstag, den 6. Mai jeweils um 20.15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky Atlantic. Alle Folgen sind auch auf Sky Ticket und Sky Q abrufbar.


 

Über den Autor

  • Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski ist Düsseldorfer Journalist und Serienfreund; wuchs mit "Ein Colt für alle Fälle", "Dallas" und "L.A. Law" auf; Traumarbeitgeber: Fisher & Sons, County General Notaufnahme; die Jobs auf dem Battlestar Galactica und im West Wing wären ihm hingegen zu stressig; Wunschwohnort: Cicely, Alaska. Schreibt über amerikanische und europäische TV-Serien sowie andere Kultur- und Medienthemen, u.a. für TV Wunschliste und sein eigenes Online-Magazin Fortsetzung.tv.

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Leserkommentare

  • Vritra schrieb am 15.05.2021, 16.53 Uhr:
    Die Kritik habe ich nicht gelesen, weil ich den Piloten bereits gesichtet habe.
    Kommt bei mir in meine persönliche Top 10 der der dümmsten und schlechtesten Trash-Serien EVER! Eine zweite Staffel dieses Scifi-Bullshits würde mich extrem überraschen.
  • Groovy Crowley schrieb am 10.05.2021, 22.28 Uhr:
    Wer solche "Kritiken" schreibt sollte sich nicht über Pfade Serien Beschweren.
    Es ist pfade und uninspiriert, weil es keine Aliens Hat und nicht wie Star Trek ist?
  • floyd_83 schrieb am 27.08.2021, 21.38 Uhr:
    Um welche Pfade geht es hier? :-)
  • Neelix1202 schrieb am 08.05.2021, 13.11 Uhr:
    Ich kann diese Negativkommentare nicht nachvollziehen. Hab die ersten beiden Folgen gesehen und fand die sehr unterhaltsam und auch spannend. Ich mag solche Sci Fi - Geschichten. Da gibt es jede Menge andere, die ähnlich gestrickt sind und sich aber trotzdem gut gucken lassen! Wollte ich nur mal so loswerden....
  • Fuzzy schrieb via tvforen.de am 06.05.2021, 23.44 Uhr:
    Moin,
    die Serie war für mich im Grunde schon nach wenigen Minuten gelaufen: Ein Fluggerät mit einer - wie 15 Jahre alt, arrogant, eingebildet aussehenden - Pilotin, die selbstverständlich alles komplett drauf hat. Nee, ein Kind auf Verbrecherjagd - das geht ja gar nicht!
    Naja, würden nicht hin und wieder Erwachsene erscheinen, hielte ich es glatt für eine Coming-of-Age-Serie ... aber nein, doch nicht, es ist eine Gefängnisserie mit völlig abgedrehten Kindern? oder Blöd-Püppies?.
    Nun denn. mal die erste Folge Klischee-Zeugs zu ende ansehen. Vielleicht erholt sich die Serie ja noch.
  • swanky schrieb am 06.05.2021, 22.30 Uhr:
    Lieber Herr Kirzynowski wissen Sie überhaupt was ADHS ist? Ich bezweifele das sehr! Wie es aussieht haben Sie nicht den Schimmer eines Schattens was es bedeutet an ADHS zu leiden denn sonst würden Sie nicht einen solchen Unsinn schreiben. Schämen Sie sich!
  • Patrick Longchamp schrieb am 06.05.2021, 19.18 Uhr:
    Zumal: Seit wann gibt es im "intergalaktischen" Raum Planeten? Das ist der Bereich zwischen den Galaxien und der ist ziemllich leer.
  • MarkoP schrieb am 06.05.2021, 09.07 Uhr:
    Sorry, aber wenn sich diese Person Journalist nennt, bin ich der Papst.
    Ob einem eine Serie nun gefällt oder nicht, auch hier gilt der journalistische Grundsatz der Neutralität. Abgesehen davon, dass der unterschwellige Sarkasmus einem bereits nach dem ersten Absatz der Art ankotzt, dass man gar nicht weiterlesen will.
    Im Großen und Ganzen hätte diese Person es auch einfach mit "Ich finde diese Serie Unnütz und Schwachsinnig" umschreiben können, da hilft dann auch kein Selbstbezug ala "Eigentlich liebe ich ja ..."
  • User 195149 schrieb am 05.09.2021, 17.10 Uhr:
    Unterstütz ich! :)