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TV-Kritik/Review: "Stumptown": Cobie Smulders verteilt Prügel in Portland

(24.12.2019)

Die schöne Stadt Portland in Oregon trägt den Spitznamen
Rucka, Southworth und Greenwood selbst sind als Produzenten an der Serie beteiligt, für den Bildschirm entwickelt wurde sie von Jason Richman, der 2002 die längst vergessene Anthony-Hopkins-Actionklamotte
Zu Beginn ist Dex allerdings noch keine Detektivin, stattdessen führt sie ein unstetes Leben ohne festen Beruf: spielsüchtig, trinkfest und außerdem an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidend, seit einem Einsatz in Afghanistan. Dort war sie für die Marines tätig, bis sich in ihrer Nähe ein furchtbarer Anschlag ereignete. Zurück in Portland muss sie sich um ihren jüngeren, mit dem Down-Syndrom lebenden Bruder Ansel (Cole Sibus) kümmern, der sie schon in der ersten Episode, nachdem Dex erneut Geld verspielt hat, bang fragt: "Geht es uns noch gut?"
Das klingt deprimierend, doch der Tonfall ist ein gänzlich anderer. Die Inszenierung von James Griffiths (

Die Szene ist ein Vorgriff auf späteres Geschehen (und wird dementsprechend noch einmal, anders perspektiviert, wiederaufgenommen) und führt schon zwei Running Gags ein: erstens das defekte Autoradio in Dex' Wagen, das sich in den absurdesten Augenblicken stets mit unfreiwillig kommentierenden Songs zu Wort meldet, und zweitens die ständigen Gespräche über guten oder schlechten Kaffee (hier von den Ganoven geführt), die offenbar zum alltäglichen Plauderton in der Kaffeeröster- und Foodiemetropole Portland gehören; wie überhaupt an jeder zweiten Story-Ecke auf die durchgentrifizierte neue Konsumwelt in der Stadt mit ihren versnobten "Mixologen" und Yelp-bewerteten Edel-Imbissen angespielt wird.
Bevor diese erste Actionszene also wiederkehrt, wird eine Origin Story erzählt: wie Dex Parios zur Privatdetektivin wird. Weil sie bei Sue Lynn Blackbird (Tantoo Cardinal), Chefin eines Indianerkasinos, mit sechsstelligem Betrag in der Kreide steht, nimmt sie das Angebot an, nach deren offenbar gekidnappten Enkelin Nina zu suchen - im Gegenzug würden ihre Schulden getilgt. Bei den provisorischen Ermittlungen in diesem (leider wenig spannenden) Fall geht zunächst einmal ziemlich viel schief, Dex verschlimmbessert die Lage sogar, ehe sie die Sache am Ende natürlich doch noch löst, doch auf dem Weg dorthin gibt es viel Gelegenheit, ihr Umfeld kennenzulernen - etwa Tookie (Adrian Martinez), der einen der für Portland typischen Food Trucks betreibt und sich als jemand, der viele Leute kennt, als idealer Informant für Dex in Stellung bringt. Oder Grey McConnell (Jake M. Johnson,

Es ist schließlich noch jemand anderem zu verdanken, dass für Dex aus diesem persönlichen Fall eine mögliche Karriere als Privatdetektivin erwachsen kann: Detective Miles Hoffman (Michael Ealy,
Damit ist die Startrampe für eine klassische Ermittlungsdramaturgie mit stetem Nachschub an "Fällen der Woche" aufgestellt, doch "Stumptown" hat erkennbar mehr im Sinn - nämlich horizontal erzählte Charakterbögen, die hier stärker im Vordergrund stehen als bei (den meisten) handelsüblichen Procedurals. Die zweite Episode, erneut von Griffiths inszeniert und (anders als im Piloten) mit comic-zeichnerisch umgesetzten Szenenüberblendungen ausgestattet, lässt erkennen, dass die Schwerpunkte in den Episoden jeweils unterschiedlich gesetzt werden und Dex' Beziehungen zu den anderen Figuren nach und nach und auch per Rückblenden in den Fokus genommen werden. So kommen diesmal etwa Tookie und Sue Lynn, obgleich wiederkehrende Figuren aus der Stammbesetzung, gar nicht vor, dafür steht Grey im Zentrum: Dex hatte ihn nach ihrer Rückkehr aus Afghanistan kennengelernt, doch nach einer ersten Liebesnacht hatten sie sich gegen eine Beziehung und für eine Freundschaft entschieden. Reine Freundschaften zwischen Mann und Frau werden in Filmen und Serien ja nach wie vor sehr selten porträtiert, insofern dürfte es spannend werden zu sehen, wie sich das auf Dauer ausgeht - die Chemie zwischen Johnson und Smulders jedenfalls stimmt.
Der "Fall der Woche" in Episode zwei fällt etwas aufregender aus als jener in der Pilotepisode. Er erzählt vom naiven Erben eines Wein-Imperiums (herrlich:

Dex präsentiert sich in diesen frühen Episoden als reizvoll widerspenstige Figur, und Smulders gelingt es sehr gut, ihre verschiedenen Facetten sichtbar zu machen. Scheinbar mühelos und mit mitunter sehr effektiver Plötzlichkeit wechselt sie zwischen sarkastischem Gag-Modus, tiefer Verletzlichkeit und knüppelhartem Nahkampf ab - letztere Handfestigkeit hat sich der frühere Sitcom-Star in der Zwischenzeit schon als S.H.I.E.L.D.-Agentin Maria Hill in diversen Marvel-Filmen draufgeschafft (und auch im zweiten
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie "Stumptown".
© Alle Bilder: ABC
In den USA wird "Stumptown" seit September 2019 ausgestrahlt, die Serie hat sich bei ABC eine Verlängerung auf eine volle Staffel erarbeitet. Eine deutsche Heimat ist noch nicht bekannt - da sie von ABC Studios hergestellt und vertrieben wird, dürfte die ProSiebenSat.1-Gruppe über einen Rahmenvertrag Zugriff haben.
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