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TV-Kritik/Review: "Frier und Fünfzig": Wenn Fernsehen sich selbst spielt
von Gregor Löcher(24.11.2025/ursprünglich erschienen am 09.11.2025)

Sie ist wieder da! Nicht, dass sie jemals wirklich weggewesen wäre. Auch nach dem Ende ihrer Durchbruchserie
Die neue Joyn-Serie - Streaming-Heimat unter anderem von
Unterstützung erhält Frier von ihrer - echten - Schwester Caroline Frier (

Ein Juwel für Serienfans, die damals jeden Montag das Seriendoppel Oder willst du etwa, dass wir am Ende bei Sat.1 landen?!
.
Die Serie ist gespickt mit kleinen Boshaftigkeiten und Seitenhieben auf die Branche: echte Sendernamen, tatsächlich existierende Sendungen und Personen. In einer Szene "Frier und fünfzig" tritt Annette Frier bei Zieh mich nicht in deine Wechseljahre mit hinein!
Während die Serie einerseits für weniger Stigmatisierung wirbt, bestätigt sie andererseits die gängigen Mechanismen, um Gesellschaftskritik zu üben.
Der eigentliche Auslöser für Friers Sinnkrise ist ein Fan, gespielt von keiner Geringeren als Alexandra von Schwerin - Serienfans natürlich bekannt als Danni Lowinskis alte Gegenspielerin Frau Bohse: Wenn man Annette Frier einschalte, dann wisse man immer, was man bekommt. Diese Bemerkung trifft Frier ins Mark. Sie will sich neu erfinden, endlich etwas ganz anderes spielen. Doch niemand interessiert sich dafür. Für Frier scheint es keine andere Rolle zu geben als die, die sie ohnehin schon spielt. Also beschließt sie, selbst aktiv zu werden: Sie sucht sich eine Autorin, die ihr eine neue Rolle auf den Leib schreibt - eine Serie, in der sie selbst die Hauptfigur ist. Der Titel: "Frier und Fünfzig". Eine Serie in der Serie.

Ganz so, wie in der fiktiven Welt behauptet, ist es in Wahrheit freilich nicht: Viele Rollen, die Frier spielt, mögen ähnlich angelegt sein, aber als
In ihrer neuen Serie wird wie so oft als Einstieg für die Serie bewusst eine Szene gewählt, die in der Chronologie weiter hinten liegt und die die Zuschauenden ohne langatmige Erklärung in Handlung werfen soll: Zu Beginn der ersten Folge erwacht Frier nackt, in Stoff gewickelt, mit Freiheitsstatuen-Krönchen auf dem Kopf, mitten auf einem Fußballfeld - nach einer offensichtlich durchzechten Nacht. Die Fußballmannschaft schaut zu, während sie den Walk of Shame antritt. Danach folgt der klassische Rücksprung: Wie ist es zu dieser Situation gekommen? Begleitet wird das Ganze vom Titelsong "What's Up?" der 4 Non Blondes. Ein Hit aus dem Jahre 1993, der wohl nicht nur die Titelheldin, sondern auch die anvisierte Zielgruppe umreißen soll: Zuschauende mittleren Alters, die die 90er bereits bewusst miterlebt haben, damals aber noch dabei waren, erwachsen zu werden.
Abgesehen von Gesellschaftskritik und Meta-Ebenen geizt dieses Drehbuch aber auch nicht mit Onelinern. Wer früh spritzt, sieht später aus wie Meg Ryan
ist einer davon. Dies erhöht das Seherlebnis um ein Vielfaches, und der Rezensent war ein bisschen beeindruckt, dass dies auch heutzutage noch gut funktioniert, ohne dabei gleich ins Klamaukige abzudriften. Hinter jedem Gag steckt immer auch eine Beobachtung über den Umgang der Branche mit Frauen über 40. So bekommt Frier einen Blumenstrauß mit einem Gutschein für eine Botox-Behandlung. Wörtlicher kann man "vergiftetes Kompliment" wohl nicht umsetzen. Die Gratwanderung zwischen Komödie und Kommentar klappt dabei angenehm leichtfüßig.

"Frier und Fünfzig" ist als halbstündige Comedy angelegt, klassisches 25-Minuten-Format. Wer Annette Frier bisher mochte, wird auch "Frier und Fünfzig" wertschätzen. In diesem Fall weiß man wirklich vorher, was man bekommt, bevor man einschaltet - im guten Sinne. Frier in Höchstform, und auch die anderen Mitwirkenden verkörpern ihr fiktionalisiertes Ich mit Leidenschaft. Henning Baum hat sichtlich Spaß daran, mit seinem eigenen Macho-Image zu spielen. Nebenfiguren wie der esoterisch angehauchte Freund von Friers Tochter sorgen für zusätzliche Farbtupfer. Die Serie mag ein Kommentar auf Gesellschaft und Medien sein - aber sie ist dabei auch noch wirklich lustig. Wer Interesse an der deutschen Medienlandschaft hat oder einfach Spaß daran, wenn das Fernsehen sich selbst analysiert, kann gern mal reinschauen.
Dieser Text beruht auf der Sichtung der ersten und der sechsten von acht Folgen "Frier und Fünfzig".
"Frier und Fünfzig" wird auf dem Streamingdienst Joyn ab dem 10. November im kostenfreien Bereich veröffentlicht. Die lineare Erstausstrahlung in Sat.1 erfolgt ab dem 24. November montags um 22.15 Uhr in Doppelfolgen.
Über den Autor
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Leserkommentare
Sentinel2003 schrieb am 10.11.2025, 19.15 Uhr:
Danke für diese echt tolle Kritik! Da ich ein Annette Frier Fan bin, gucke ich natürlich rein, auch, wenn ich ein schon 58jähriger alter Mann bin....:-) :-)Phantomias schrieb am 10.11.2025, 07.11 Uhr:
Ich mag Annette Frier und Henning Baum. Ich mag solche Meta-Sachen. Kann ja eigentlich nix schief gehen :-DSerienFan_92 schrieb am 09.11.2025, 22.21 Uhr:
Das klingt ja alles sehr gut.
Als "Danni Lowinski"-Fan ist die Serie sowieso Pflicht.
Annette Frier ist immer sehr lustig.
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