Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Collien Ulmen-Fernandes: "Niemand kann voraussehen, ab wann man wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann"

ZDF/Oliver Fuchs

TV Wunschliste: Sie und Christian Ulmen haben sich vor einiger Zeit zum zweiten Mal das Ja-Wort gegeben. Wie kam es dazu?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich war arbeitsbedingt sehr viel weg in den Monaten davor, insgesamt war ich dreieinhalb Monate nicht zu Hause. Wir haben festgestellt, dass wir uns ganz viel nicht gesehen haben. Bevor wir Eltern wurden, hat Christian mich immer mal wieder zu Produktionen begleitet oder besucht. Uns fiel auf, dass wir das schon lange nicht mehr gemacht haben. Wir wollten wieder mehr die Familie in den Mittelpunkt rücken. Wir sind jetzt fast zehn Jahre zusammen und haben uns nach so einer langen Zeit die Frage gestellt, ob wir auf die Frage vor dem Traualtar noch einmal mit "Ja" antworten würden. Und weil wir alles noch einmal genauso machen würden - haben wir das zum Anlass genommen, unser Ja-Wort zu erneuern.

Inwiefern sind Sie beruflich von der Corona-Krise betroffen? Gibt es Projekte oder Sendungen, deren Drehs bereits verschoben werden mussten?

Collien Ulmen-Fernandes: Gerade habe ich für das ZDF noch für  "Rabe Rudi" gedreht. Ich bin fest davon ausgegangen, dass das Projekt verschoben werden muss. Aber wir konnten drehen, weil Rudi und ich die einzigen "Schauspieler" am Set waren. Da von Rudi keine Ansteckungsgefahr ausgeht, konnte ich ihm auch nahe sein (lacht). In der Fiction sieht es aber grundsätzlich natürlich ganz anders aus, viele Schauspieler können gerade nicht arbeiten. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt eigentlich für ein Serienprojekt gedreht, was aber verschoben werden musste. Ich habe trotzdem das Glück, keinen leeren Terminkalender zu haben. Es passiert gerade sehr viel - nur eben anders, unter Corona-Auflagen.

Haben Sie persönlich Existenzängste wegen der Corona-Krise?

Collien Ulmen-Fernandes: Nein, das nicht, aber mich wühlt die ganze Situation schon sehr auf. Es beschäftigt mich wahnsinnig, weil man einfach nicht weiß, wie lange das alles noch dauert. Meine Projekte aus dem Schauspiel-Bereich wurden jetzt erst mal in den Herbst gelegt. Natürlich hoffen alle Schauspieler und Produzenten, dass es dann wieder möglich sein wird, zu drehen. Aber man weiß es eben nicht. Nach derzeitigen Corona-Auflagen sind bestimmte Szenen, etwa mit 100 Komparsen, nicht möglich. Wann so etwas überhaupt wieder möglich sein wird, weiß man nicht. Über allem schwebt diese Ungewissheit.

Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen in "jerks."
Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen in "jerks." Joyn/ProSieben/André Kowalski

Ich warte zum Beispiel schon sehnsüchtig auf eine neue  "jerks."-Staffel. Musste die Produktion der nächsten Staffel wegen Corona auch verschoben werden?

Collien Ulmen-Fernandes: Ja, eine Produktion wie "jerks." ist momentan einfach kaum umzusetzen, weil Schauspieler in bestimmten Szenen den Mindestabstand nicht einhalten können. Gerade in Familien- und Beziehungsszenen ist das unmöglich. Niemand kann voraussehen, wie es weitergeht und ab wann man wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann.

In einer anderen Sendung vermisse ich Sie: Im letzten Jahr waren Sie festes Rateteam-Mitglied bei  "The Masked Singer" und haben mit Ihrem detektivischen Gespür und Ihrer Spielfreude begeistert. Umso bedauerlicher, dass Sie in der aktuellen zweiten Staffel der ProSieben-Show nicht mehr dabei sind. Wie kam das?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich hätte tatsächlich von vornherein keine Zeit gehabt, weil ich eigentlich etwas anderes gedreht hätte - was aber nun ebenfalls verschoben wurde. Grundsätzlich war für mich aber auch klar, dass "The Masked Singer" etwas ist, das ich nicht ewig machen möchte. Die Show war für mich sehr herausfordernd, weil ich das Raten sehr ernst genommen habe (lacht)! Jeden Einspieler habe ich zigfach geguckt und mir alles notiert, was ich im Hintergrund gesehen habe! Ich habe viele Stunden mit Recherchen vorm Rechner verbracht! Und wenn man das so ernst nimmt wie ich, ist das keine Sendung, die man mal eben so nebenbei machen kann.

Collien Ulmen-Fernandes bei "The Masked Singer"
Collien Ulmen-Fernandes bei "The Masked Singer" ProSieben/Willi Weber

Verfolgen Sie die zweite Staffel trotzdem?

Collien Ulmen-Fernandes: Leider kam ich aus Zeitgründen bisher nicht dazu, weil ich mit anderen Projekten total ausgelastet war. Deshalb habe ich es noch nicht geschafft, mal reinzuschauen. Allerdings habe ich am Samstag zufällig Max Mutzke getroffen - erneut mit einer Maske, aber diesmal einer anderen (lacht) - und wir haben sehr lange über "The Masked Singer" geredet. Wenn ich demnächst wieder mehr Zeit habe, schaue ich mir die aktuelle Staffel auf jeden Fall mal an.

Das Thema Rollenbilder und Genderforschung beschäftigt Sie nach wie vor. Demnächst erscheint der zweite Teil Ihres Kinderbuchs "Lotti & Otto". Können Sie dazu schon etwas verraten?

Collien Ulmen-Fernandes: Ja, wir arbeiten gerade intensiv an dem Buch. Ich habe nach  "No More Boys and Girls" zu einem bestimmten Aspekt ganz viele Zuschriften bekommen: Ein Junge betonte in der Doku mehrfach: "Ich hasse Blumen! Blumen sind Mädchensache!" Aber als der Junge dann den bärtigen Floristen kennengelernt hat, wollte er plötzlich Florist werden. Er hatte Angst, nicht männlich zu wirken, aber nachdem ihm vermittelt wurde, dass man auch als Junge Blumen schön finden darf, war es plötzlich okay. Im Feedback zur Sendung wurden mir ganz oft ähnliche Situationen geschildert. Dass sich Jungs privat oft ganz anders verhalten als im Umfeld des Kindergartens oder der Schule. Dass manche Jungs zu Hause gerne rosa Shirts oder welche mit Blumen tragen - oder sich Nagellack auftragen. Aber in der Schule trauen sie sich das nicht, aus Angst ausgelacht zu werden und nicht männlich genug zu wirken. Das greifen wir im zweiten Buch auf: Otto traut sich nicht, mit einem Blumen-Shirt nach draußen zu gehen. Das ist aber nur der Nebenplot.

Konnten Sie die Corona-Zeit auch nutzen, um Serien zu schauen? Haben Sie eine Empfehlung parat?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich habe mit  "This Is Us" angefangen. Eigentlich war der Plan, die Serie in einem Rutsch zu bingewatchen. Aber da ich gerade viel arbeite und für "Familien allein zu Haus" drehe, kam ich nicht wirklich dazu. Sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe, will ich unbedingt wieder mehr Serien und Filme gucken.

Vielen Dank für das sympathische Gespräch!

Die Dokumentation "Familien allein zu Haus" wird am Samstag, 25. April 2020 um 19.30 Uhr bei ZDFneo ausgestrahlt. In der ZDFmediathek steht sie bereits ab 10 Uhr zur Verfügung.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Beitrag melden

  •  

Leserkommentare