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Carlos Gómez (links) und Matt Passmore
Carlos Gómez (links) und Matt Passmore

Bei seinen nicht sonderlich motiviert wirkenden Ermittlungstätigkeiten lässt sich Longworth von der Intuition treiben. "Es geht nur darum, die richtigen Fragen zu stellen", ist sein Leitspruch. Selbst die eingangs erwähnte unerfreuliche Begegnung mit dem Reptil wird im Nachhinein zu einem Glücksfall: Die hübsche Schwester Callie, gespielt von Kiele Sanchez (Nikki aus  "Lost"), kümmert sich um seine angeknabberte Hand. Hartnäckig bemüht er sich sofort um ein Date. Nach langem Zögern sagt Callie zu. Sie lädt ihn zu sich nach Hause ein, begrenzt die Verabredung aber vorab auf 30 Minuten Länge und sichert die Anwesenheit ihres zwölfjährigen Sohns Jeff als Anstandsdame. Immerhin ist sie mit einem Mann verheiratet, der wegen bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis sitzt. Callie wird natürlich zu einer der wichtigsten Figuren in  "The Glades". Zudem gibt es noch den Arzt Carlos Sanchez (Carlos Gómez), der Longworths einziger Freund ist. Von ihm lässt er sich auch bei seinen zu klärenden Mordfällen beraten. In US-Serien schwer in Mode ist mittlerweile die resolute Chefin, die unkonventionellen Ermittlern das leichte Leben schwerer macht. In "The Glades" wird sie in der zweiten Folge eingeführt und von Michelle Hurd ( "Law & Order: Special Victims Unit") gespielt.

Für den US-Kabelsender A&E ("Arts & Entertainment") wurde die Serie auf Anhieb zu einem großen Erfolg. Im Juni 2009 wurde Matt Passmore als Hauptdarsteller für den Pilotfilm engagiert. Im Februar 2010 gab A&E grünes Licht zur Produktion einer 13-teiligen ersten Staffel der Serie, die zu diesem Zeitpunkt noch den Arbeitstitel "Sugarloaf" (dt.: "Zuckerhut") trug. Am 11. Juli wurde die Pilotepisode ausgestrahlt: 3,6 Millionen Zuschauer zum Auftakt hatte der Sender in seiner Geschichte zuvor mit einer Serie noch nie erreicht. Das Zuschauerinteresse blieb mit durchschnittlich 3,2 Millionen Zuschauern pro Episode konstant, und dank "The Glades" hat A&E zur Zeit die meisten Zuschauer am Sonntagabend unter allen werbefinanzierten Kabelsendern. Eine zweite Staffel mit 13 neuen Episoden ist bereits bestellt und wird voraussichtlich im Sommer 2011 ausgestrahlt.

Matt Passmore
Matt Passmore

Der Erfolg von "The Glades" ist umso bemerkenswerter, weil der Sender eigentlich kaum eigenproduzierte Serien zeigt. Im Mittelpunkt des Programmschemas steht billig produzierbares Reality-TV mit einem gewissen Faible für Prominente, deren beste Zeiten schon etwas länger zurückliegen. So stellt A&E Celebrity-Soaps her wie  "Steven Seagal: Lawman",  "Teach: Tony Danza" oder auch  "Gene Simmons Family Jewels", eine Doku-Soap über das Familienleben des KISS-Bassisten Gene Simmons, die hierzulande unter dem Titel "Papa war ein KISS" auf dem Biography Channel ausgestrahlt wird. Der deutsche Pay-TV-Sender übernimmt auch weitere A&E-Formate wie zum Beispiel  "Parking Wars - Verparkt & abgeschleppt", eine Doku-Soap, in der Strafzettel verteilende Ordnungshüter auf ihre erbosten Parksünder treffen. Auch das von RTL II ausgestrahlte Format  "Dog - Der Kopfgeldjäger" stammt von A&E. Zweites Standbein des Senders ist der Ankauf erfolgreicher Krimiserien anderer Sender, die in Wiederholungen gezeigt werden. Das Angebot reicht dabei von  "C.S.I. - Den Tätern auf der Spur" bis zu  "Criminal Minds", aber auch die  "Sopranos" waren schon auf A&E zu sehen. Da sich die Eigenproduktion fiktionaler Serien jedoch inzwischen auch für Sender, die eigentlich auf andere Genres bauen, als lukrativ erweist, will auch A&E in diesem Bereich weiter investieren. Nach einem Achtungserfolg mit  "The Beast" (mit Patrick Swayze in seiner letzten Rolle) und dem nun erfolgten Durchbruch mit "The Glades" hat A&E derzeit gleich ein halbes Dutzend weiterer neuer Crime-Dramen in Vorbereitung. Darunter ist mit "Breakout Kings" ein neues Action-Drama der  "Prison Break"-Autoren Matt Olmstead und Nick Santora über die Zusammenarbeit von U.S. Marshals mit einigen Sträflingen, die helfen, auf der Flucht befindliche Gefängnisinsassen wieder einzufangen.

Serienschöpfer Clifton Campbell ( "White Collar") legt mit "The Glades" ein leichtfüßiges Crime-Drama vor, dass solide unterhält, aber nichts neues bietet. Campbell vertraut auf den ungewöhnlichen Schauplatz und auf Komponenten, die sich in bereits in aktuellen Erfolgsserien bewährt haben. Die Everglades werden oft ins Bild gerückt und bieten eine angenehme Alternative zu den metallicfarbenen Szenarien der Großstadt-Cop-Dramen. So hängt die weitere Entwicklung der Serie vor allem davon ab, ob die Umgebung mit all ihren Charakteristiken auch prägnant in die Handlung eingebunden werden können. Viel Ähnlichkeit haben Serie und Hauptfigur vor allem mit  "The Mentalist", was nicht nur daran liegt, dass beide Hauptdarsteller - Simon Baker und Matt Passmore - aus Australien stammen. Jedoch sind inzwischen so viele lässig-unkonventionelle Ermittler in US-Serien unterwegs, dass die "Glades"-Drehbücher auch ohne größere Anstrengung für eine andere Serie umgeschrieben werden könnten. Natürlich hängt das persönliche Interesse an der Serie auch stark von der dominanten Hauptfigur ab, mit der insbesondere auch das weibliche Publikum angesprochen werden soll. Longworth ist im Grunde ein unfehlbarer, allwissender Ermittler, der auch noch Charme, Humor und gutes Aussehen miteinander verknüpfen soll. Einer, der das Publikum amüsieren soll, während die Personen um ihm herum eher genervt von ihm sind. Einer, dem die Lösungen ohne große Anstrengung zufliegen. Der Grat zwischen Smartness und Arroganz ist dabei sehr schmal.
Meine Wertung: 2.5/5

 Infos, Sendezeiten, Links und Foren zu "The Glades"


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