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Sinkende Reichweiten, immer weniger junge Zuschauer: Welche Zielgruppe darf's denn sein?

RTL will älter werden, ProSieben nicht
RTL/ProSieben
Sinkende Reichweiten, immer weniger junge Zuschauer: Welche Zielgruppe darf's denn sein?/RTL/ProSieben

Das Fernsehen sieht sich derzeit mit gleich zwei unvermeidlichen Entwicklungen konfrontiert: 1. Junge Menschen schauen immer weniger linear fern und 2. Der demografische Wandel führt dazu, dass die Zahl älterer Menschen immer weiter zunimmt. Diese Prozesse werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter fortsetzen und haben natürlich auch Auswirkungen auf den TV-Konsum. Während sich die Nutzung der Öffentlich-Rechtlichen konstant und stabil hält, sinken insbesondere die Reichweiten bei den großen Privatsendern in rasantem Tempo - weil junge Zuschauer fehlen, die stattdessen zu Streamingdiensten abwandern. Das führt bei den Sendergruppen zu unterschiedlichen Überlegungen, wie auf diese Entwicklung zu reagieren ist.

Die Erfindung der jungen Zielgruppe

In den 1990er Jahren war der damalige RTL-Geschäftsführer Helmut Thoma maßgeblich an der Einführung der sogenannten werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen beteiligt. Diese Altersklasse als potenzielle Käufer machte Thoma den Werbekunden besonders schmackhaft und rückte sie in den Fokus. Fortan wurde das RTL-Programm danach ausgerichtet, eben insbesondere jene junge Zielgruppe anzusprechen. Auch die übrigen deutschen Privatsender wie Sat.1 und ProSieben übernahmen mehr oder weniger gezwungenermaßen diese Zielvorgabe, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 

In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Medienlandschaft und das Konsumverhalten jedoch in damals nicht vorstellbarem Maße verändert. War Fernsehen für Jugendliche in den 90ern das Nonplusultra und der Nummer-1-Zeitvertreib, gilt lineares TV unter jungen Menschen heutzutage vorwiegend als Medium für "alte Leute". Die Mehrheit der Unter-30-Jährigen schaut vor allem noch zu besonderen Anlässen fern, wenn Live-Events wie die  Fußball-WM, der  Eurovision Song Contest oder das  Dschungelcamp stattfinden. Ansonsten verbringen sie ihre Freizeit viel lieber bei Streamingdiensten, YouTube, Instagram, TikTok und Co. - es ist ja auch viel attraktiver, seinen Medienkonsum nicht mehr an eine bestimmte Zeitvorgabe knüpfen zu müssen, wie es das lineare Fernsehen älteren Generationen beigebracht hat.

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" - einer der wenigen Quotenhits bei Jung und Alt
"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" - einer der wenigen Quotenhits bei Jung und Alt RTL/Stefan Thoyah

Unterm Strich heißt das: Die einst so maßgebliche Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen macht heutzutage von der Gesamtheit aller Konsumenten des linearen Fernsehens nur noch rund 22 Prozent aus. Wenn nicht gerade ein besonderes TV-Ereignis stattfindet, ist es mittlerweile die Regel, dass die meistgesehene Sendung des Tages in dieser Altersklasse gerade mal auf eine Reichweite von rund einer Million kommt - oftmals ist dies die 20-Uhr- "Tagesschau" oder der  "Tatort". Die Werbebranche beobachtet die immer weiter sinkenden Zahlen der Zielgruppen-Reichweiten ebenfalls mit Argusaugen. Welchen Sinn hat es also noch, derart verbissen auf diese junge Zielgruppe zu schielen, die offenkundig immer weniger Lust auf Fernsehen hat?

RTL strebt Erweiterung der werberelevanten Zielgruppe an

Diese Frage stellt sich - natürlich auch aus Eigeninteresse - vor allem RTL. Die Sendergruppe wirft zum wiederholten Mal den Vorschlag in den Raum, die Zielgruppe allgemein auf die Bis-59-Jährigen zu erweitern. Dies würde nämlich den Anteil der Zielgruppe auf 45 Prozent der Gesamtheit der Zuschauer erhöhen, also mehr als verdoppeln. Anders gesagt: Die 50- bis 59-Jährigen machen beim TV-Konsum prozentual in etwa so viel aus wie die 14- bis 49-Jährigen. Naheliegend also, dass RTL mit Nachdruck künftig die 14- bis 59-Jährigen ins Zentrum der kommunizierten Quoten rücken möchte.

Es geht nicht darum, sich die Welt schönzurechnen, sondern die Realität bestmöglich abzubilden, stellte RTL-Programmgeschäftsführer Stephan Schmitter gegenüber DWDL klar. Wie ernst es ihm mit dem Vorhaben ist, zeigt sich auch daran, dass RTL mit dem Wechsel auf 14 bis 59 sogar seine Zielgruppen-Marktführerschaft an das ZDF abgeben müsste, während der Kölner Sender bei den 14- bis 49-Jährigen weiterhin vorne liegen würde. Um das wettzumachen, wolle man sich im linearen RTL-Programm auf das ältere Publikum konzentrieren und Inhalte für eine jüngere Zielgruppe vorrangig im Streamingportal RTL+ platzieren. Im Programm zeigt sich das schon jetzt: Kuppelshows wie  "Ex on the Beach" werden linear bei RTL nicht mehr gezeigt, stattdessen sind neue Reihen wie  "Sonderlage - Ein Hamburg-Krimi" und  "Dünentod - Ein Nordsee-Krimi" zu sehen, mit denen man sich nicht nur namenstechnisch auf den Spuren von ARD-Krimis befindet, sondern auch deren Publikum abgreifen möchte. Die Rechnung ging bislang auf: "Sonderlage" erreichte bis zu 2,60 Millionen Zuschauer, "Dünentod" gar 3,52 Millionen - und zwar überwiegend Ältere. 

Mit "Dünentod - Ein Nordsee-Krimi" gelang RTL auf Anhieb ein Erfolg vor allem beim älteren Publikum.
Mit "Dünentod - Ein Nordsee-Krimi" gelang RTL auf Anhieb ein Erfolg vor allem beim älteren Publikum. RTL/Stephan Rabold

Der RTL-Chef ist sich sicher, dass auch die Mitbewerber die schwindende Relevanz von 14-49 für das lineare TV auf dem Schirm haben. Und in der Tat: Auch andere Sender würden von einer Erweiterung der Zielgruppe profitieren, etwa Sat.1, wo die Serien aus dem  "Navy CIS"-Franchise bei den 14- bis 49-Jährigen kaum noch punkten können. Ein Großteil der Zuschauer dieser US-Crime-Serien ist aber über 50 Jahre alt, insofern würde sich der Zielgruppen-Marktanteil bei einer Ausweitung auf die Bis-59-Jährigen erhöhen.

Seven.One hält nichts mehr von einer einheitlichen Zielgruppe

Dennoch zeigt sich die Seven.One-Gruppe desinteressiert an der Festlegung einer neuen, erweiterten Zielgruppe. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass zwar das strauchelnde Sat.1 von der Inkludierung der 50- bis 59-Jährigen profitieren würde, der erfolgreichere Sender ProSieben jedoch das Nachsehen hätte. Die rote Sieben ist von den großen Privatsendern jener mit dem jüngsten Publikum - aber gleichzeitig auch ein Sender, dessen Programm ältere Menschen nur selten ansprechend finden. Entsprechend würde sich der Marktanteil beim Blick auf die erweiterte Zielgruppe der Bis-59-Jährigen für ProSieben negativ auswirken und die Zahlen würden sinken.

Wenig euphorisch gab sich daher Guido Modenbach, Geschäftsführer von Seven.One Media, im Gespräch mit DWDL und meinte: Eine einheitliche Zielgruppe ist schon längst überholt. Er führte aus, dass das Senderportfolio unterschiedliche Kernzielgruppen ansprechen würde - also ProSieben für Jüngere, Sat.1 für ältere und vorrangig weibliche Zuschauer, Kabel Eins für die "Mitte der Gesellschaft", sixx für Frauen und ProSieben Maxx für Männer. Diese stärkere Eingrenzung hat für die Sender natürlich den Vorteil, in der jeweiligen Relevanz-Zielgruppe Erfolge vermelden zu können. Kurz gesagt: Jeder kann irgendwo die Nummer 1 sein, wenn man sich im stark fragmentierten TV-Markt nur eine entsprechend spitze Kernzielgruppe definiert.

Joko & Klaas haben viele junge Fans, aber kaum älteres Publikum.
Joko & Klaas haben viele junge Fans, aber kaum älteres Publikum.ProSieben/Stefan Gregorowius

Modenbach erkennt als Tatsache an, dass insbesondere junge Menschen in der Breite immer weniger Zeit mit Fernsehen verbringen (im Schnitt schauen 14- bis 29-Jährige nur noch eine halbe Stunde am Tag linear fern). Entscheidender sei jedoch, dass diese junge Zielgruppe mit Leuchtturm-Formaten wie  "Joko & Klaas gegen ProSieben" und  "Germany's Next Topmodel" doch noch zu erreichen ist. Damit holt der Sender in der Tat regelmäßig den Sieg in der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, der im Fall einer Erweiterung auf die Bis-59-Jährigen nicht mehr garantiert wäre. Durchaus logisch, dass es nicht im Sinne von ProSieben ist, auf diese Erfolgsmeldungen künftig verzichten zu müssen.

Abermillionen Zuschauer: Das perfide Spiel mit den Netto-Reichweiten

Dass die Seven.One-Gruppe dennoch mit Unmut die sinkenden Reichweiten seiner Sendungen beobachtet, lässt sich an einer unschönen Praxis erkennen, die die Sendergruppe seit rund drei Jahren anwendet. In Quoten-Pressemitteilungen von Sat.1 und ProSieben wird inzwischen regelmäßig nicht mehr die Durchschnittsreichweite angegeben, die seit Jahren eigentlich die offizielle "Währung" ist und darüber informiert, wie viele Menschen "im Schnitt" eine Sendung gesehen haben. Stattdessen vermelden die Sender der Seven.One-Gruppe viel lieber die sogenannte Netto-Reichweite - in diese Zahl werden alle Zuschauer miteingerechnet, die mindestens eine Minute der jeweiligen Sendung am Stück gesehen haben. Auf diese Weise kommen natürlich viel beeindruckendere Zahlen als in der Durchschnittsquote zustande.

So jubelte Sat.1 etwa über 4,03 Millionen Zuschauer als Netto-Reichweite für das Staffelfinale von  "Das große Promibacken" am 15. Februar 2023, wohingegen die "echte" Durchschnittsreichweite nur deutlich weniger beeindruckende 1,59 Millionen betrug (was man unerwähnt ließ). Gleichermaßen teilte ProSieben Anfang Februar per Pressemitteilung mit: "5,9 Millionen Zuschauer:innen (Netto-Reichweite Z. ab 3 J.) sehen zu, wie Johannes B. Kerner in den unterschiedlichsten Spielen eine beachtliche Lernkurve an den Tag legt und  'Schlag den Star' nach zwölf Spielen mit einem Kick und 64:14 Punkten gewinnt." In Wahrheit haben aber eben nicht 5,9 Millionen Menschen die komplette Sendung gesehen, die Durchschnittsquote der fast fünfstündigen Show lag bei 1,4 Millionen Zuschauern.

Johannes B. Kerner gewann bei "Schlag den Star" gegen Moritz Bleibtreu.
Johannes B. Kerner gewann bei "Schlag den Star" gegen Moritz Bleibtreu. ProSieben/Steffen Z Wolff

Ein Laie, der diese Hintergründe nicht kennt, wird somit ein Stück weit in die Irre geführt, wenn er von diesen Erfolgszahlen liest, die ProSieben und Sat.1 auch über Twitter verbreiten. Auch dies ist letztendlich eine Reaktion auf den fortschreitenden Reichweitenschwund insbesondere im linearen Privatfernsehen. Mitbewerber wie YouTube oder kostenpflichtige Streamingdienste funktionieren ebenfalls, vereinfacht gesagt, nach dem Modell: Jeder Klick zählt, auch wenn nur wenige Sekunden oder Minuten des jeweiligen Videos konsumiert wurden - wodurch beeindrucke Abrufzahlen in Millionenhöhe entstehen. Da diese Praxis von den linearen Sendern aber bislang ausschließlich jene der Seven.One-Gruppe anwenden, während RTL und die Öffentlich-Rechtlichen brav bei der offiziellen Durchschnittsquote bleiben, wird auch hier die Vergleichbarkeit erschwert.

All das sind Symptome für die fortschreitende Nervosität und Unsicherheit in der TV-Branche. Die Privatsender loten unterschiedliche Möglichkeiten aus, um in der Quoten-Berichterstattung trotz des Abwanderns der jungen Zielgruppe und der sinkenden Reichweiten weiterhin gut dazustehen. Auf lange Sicht wird jedoch kein Weg daran vorbeiführen, sich wieder auf eine gemeinsame Währung zu einigen, um überhaupt vergleichbar zu bleiben. Denn wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, sitzt man irgendwann allein am Tisch.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

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Leserkommentare

  • abc-abc-abc-abc-abc schrieb am 24.08.2023, 21.18 Uhr:
    Wieso muss man die Serien und Filme für die "Jüngeren" immer ins kostenpflichtige Streaming packen? Und dann wundert man sich, dass die Reichweite bei dem "Jüngeren" Publikum sinkt... Ich hätte eine Idee wieso, und zwar weil man immer weniger für die "Jüngeren" im linearen TV zeigen und es noch künstlich zum "Alte Leute TV" macht - Marktanteil hin oder her, mit dem richtigen Angebot würden auch wieder mehr "Jüngere" linear fern sehen! (Bin selbst 18 und hab mit meinen Kumpels schon oft über das Thema diskutiert)
    Meine Bitte an die Sender: macht das lineare Fernsehprogramm wieder "Jüngeren"-freundlich!
  • norden12 schrieb am 29.05.2023, 17.44 Uhr:
    Privatfernsehen ist ein Auslaufmodell. Die Sender haben den Bogen überspannt. Dafür, dass man sich endlose Werbeblöcke anschauen darf, wird man für eine eigentlich selbstverständliche HD-Auflösung noch extra zur Kasse gebeten. Und geboten bekommt man dafür weit überwiegend Trash-TV. Ich habe mich mit Einführung von DVB-T2 von den Privaten verabschiedet und vermisse nichts. Statt monatlich 7,99 für ein Freenet-Abo auszugeben, habe ich mir stattdessen Netflix zugelegt.
  • User 192202 schrieb am 27.05.2023, 22.03 Uhr:
    Auch wenn Sch...Vodafone sein Möglichstes tut, um es einem zu vermiesen (Kabel D übernehmen und dann keine Leitungen sanieren..., ständig Ausfall und Störungen), schaue ich nur und gerne linear, und das ist nicht unbequem, sondern verbindet. Wenn man etwas ansieht, insbesondere wenn es live ist, schaut man es zusammen mit den anderen Menschen, die noch linear kucken, streamen ist einfach nur furchtbar einsam, so wie halt alle modernen narzisstischen Hobbies wie Selfies etc., aber es wird ja heute gern der Egoismus gefördert. Natürlich sind ältere Zuschauer auch wertvolle Zuschauer, und ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum die Einbeziehung dieser Gruppe andere Zuschauer vor den Kopf stoßen sollte. Wenn man nicht nur TikTokker und Jeremy Fragrances, Gigis etc. bauchpinselt, sondern querbeet gute Leute zeigt/einbezieht, kann man doch viele Altersgruppen unterhalten, man darf die Alten halt einfach nicht mit Pro7-Apps etc. aktiv ausschließen, ist eh mies, und nicht vergessen: ob schwarz, ob weiß, dick oder dünn, Homo oder Hetero, alt werden wir alle. Und dann will man noch eine Rolle spielen. Das relevante Gefälle ist für mich eher wie schon in anderen Kommentaren angedeutet, das zwischen bildungsnahen/-bejahenden und bildungsfernen/-ablehnenden Zuschauern (so wie wenn Elton-Fans gegen das interessante Wissen von Bernhard - schadet doch nix- gröhlen). Aber ein bisschen Niveau schadet nie. Und sowas wie Joko und Klaas z.B. -weil hier so viel kritisiert wird - ist für mich eine Sendung, die doch eigentlich ganz unterhaltsam ist und alle einbezieht, besonders auch die Reisen in andere Länder, da ist doch für jeden was dabei. Das schauen auch Ältere (Insbes. wie gesagt, wenn die Gäste allgemein bekannt sind und nicht nur Influencer und Podcaster). Berlin Tag und Nacht, Ex on the Beach etc. eher nicht. Einfach offen bleiben für alle, und nicht nur die Jungen umwerben, dann klappts auch mit den Quoten.
  • Marlae schrieb am 04.03.2023, 09.32 Uhr:
    ich bin über 60 aber modern. Die Sendungen, die man den Zuschauern anbietet, sind eine Zumutung. Kein Wunder das junge Menschen davon laufen. Wer bitte will Tag und Nacht Krimiserien gucken. LANGWEILIG noch dazu. Es gibt genug Elend und Kriminalität, das müssen wir uns nicht auch noch im Abendprogramm reinziehen. Macht ja depressiv. Und dann diese ewig langen Werbungen nach jeder Viertelstunde. Kein Mensch guckt die Werbung. Da geht man in die Küche oder aufs Klo.
    Oder ältere Serien in der Dauerschleife wie "unsere kleine Farm" usw. Nehmt endlich mal Geld in die Hand und kauft Familienserien dazu, auch brasilianische. War doch früher auch möglich. Wie "Denver Clan" oder "Dornenvögel", "Fackeln im Sturm" usw. aber moderner. Solche Serien haben die Menschen vor den Fernseher gebracht.
    Und wenn tatsächlich mehr die ältere Generation noch normale Fernsehen guckt, dann erst recht. Denn diese Menschen lieben solche Serien und nur ab und zu mal einen Krimi. Die haben im Leben selbst viel durchgemacht, da müssen sie den Mist nicht auch noch im TV gucken. Das ist keine Entspannung und Unterhaltung.
    Das alles haben so viele Zuschauer seit Jahren geschrieben, aber es ändert sich überhaupt nichts.
    Warum wundert ihr euch dann über schlechte Einschaltquoten ???
  • wuensch_dir_was schrieb am 03.03.2023, 02.59 Uhr:
    Und über allem steht die Problematik, dass man mit der Messung der Quoten über die 5000 Messgeräte überhaupt kein exaktes Abbild erreichen kann, allenfalls ein schwach statisches. Ich kann ein Programm bei mir zu Hause auf drei Fernsehen gleichzeitig sehen, ohne dass es auch nur ansatzweise in die Quote zählt.
    Manchmal habe ich deshalb das dumme Gefühl eine Sendung nicht auf dem Fernseher anschauen zu müssen, sondern dafür extra den Internetlivestream auf dem PC zu starten, dass mein Zuschauen auch gewertet wird. Nicht dass es sonst nachher wieder heißt, meine Lieblingssendung hätte ja keinen Zuschauer interessiert.
  • Nocma schrieb am 27.02.2023, 18.04 Uhr:
    Ich glaube nicht das es am Alter liegt, bin selber über 40 ! Sondern  das die Privaten einfach nur noch Schrott bringen... Wenn man sich alleine mal das Programm der tollen Sat1 / Pro7 Media AG anschaut, zu Rtl brauch ich ja nichts schreiben, früher hat man sich die TV Zeitung geholt und sich auf nen Film / Show / Serie gefreut, das ist lange her weil man eh nicht mehr sicher sein kann ob das Programm auch gesendet wird oder mehr als eine Folge einer Serie gezeigt wird !
    Die einzigen Privaten die ich noch selber schaue sind ab und zu Vox oder Kabel 1, die anderen Sender haben nichts was mich dazu bringen würde sie noch zu schauen
  • Michael1918 schrieb am 04.03.2023, 18.43 Uhr:
    Kann ich verstehen. Ich nehme die möglicherweise interessanten Sendungen auf. Das hat den Vorteil das man die Werbung vorspulen kann und was nicht gefällt wird wieder gelöscht.
  • Brigidde schrieb am 02.03.2023, 15.51 Uhr:
    Ich bin Ende Vierzig und mich spricht das lineare Programm schon seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr an. Bin kein Krimi und Doku-Soap Fan und mir erscheint es schon ewig so, als wenn nur sowas läuft. Darum hab ich kaum den Fernseher angeschaltet, sondern hab mir lieber DVDs auf dem Gebrauchtmarkt gekauft. Vor 5 Jahren hab ich dann zufällig entdeckt, das mein alter BD Player Netflix streamen kann, hab den mit meinem PC verbunden und da hatte ich binnen 5 Minuten Netflix - und hab seit dem so gut wie gar nicht mehr linear geguckt.
    Mittlerweile nutz ich noch mehr (kostenlose) Streamingdienste und die ARD/ZDF Mediathek und hab dort soviele Listen, das ich ständig was gucken kann, was mich interessiert.
    Allein, das ich jederzeit selbst entscheiden kann wann ich was gucke, ist für mich schon der grösste Vorteil. Mich hats nämlich schon immer genervt, das ich nur zu einer bestimmten Zeit Sendungen gucken kann. Obwohl ich wohl bald zur Zielgruppe gehören, ich werde nicht mehr zum linearen zurück kommen...schon gar nicht, wenns das gleiche Programm mit Krimi u. Co ist...
  • AndreasX schrieb via tvforen.de am 27.02.2023, 11.18 Uhr:
    Es wäre ganz interessant, wenn sie die Quoten ähnlich wie in Großbritannien ausschildern würden, also die Quote im klassischen linearen Fernsehen, Live-Stream im Netz und VoD also als Video im Netz und das alles zusammengerechnet. Dabei ist es doch völlig unerheblich, in welche Altersgruppe die Zuschauer sind. Auch ein über 60jähriger kann ein guter Konsument sein.
    Wenn man sich die Zuschauerzahlen anschaut, dann dürften ARD und ZDF eigentlich kaum noch mit "Zuschauer ab 3 Jahren" auftreten, da fast alle Zuschauer über 50 sind. Gerade bei den sogenannten "Schmunzel-Krimis" fällt das auf.
    Und die Privaten sollten die Abwanderung weniger auf die Demografie schieben, sondern sich mal inhaltlich hinterfragen. Was da tagsüber gesendet wird, gerade bei Sat.1 und RTL, wirkt teilweise so trashig und billig, dass es einem die Schuhe auszieht.
  • (-:Ingmar:-) schrieb am 27.02.2023, 08.23 Uhr:
    Wie sich das anhört: 'Linear Fernsehen..'. Ich finde es entspannend, sich ein Ziel am Tag zu setzen. Man geht ja auch nicht Arbeiten, wann man Lust hat.
    Ein gravierendes Problem der Sender ist der Inhalt. Spielshows werden Zeitlich aufgeblasen und jeder mögliche Sch... aus der Vergangenheit wird wiedergekäut. TV ist nicht Flexibel und strebt zu oft die niedrigen Instinkte der Menschen an.
    Auf der anderen Seite sind ie recht.-öfftl. nicht besser. Bis zu 5 Tatorte an einem Tag und massenweise Eigenproduktionen nach Schema F ist keine seltenheit.
    Die Jugend von heute genießt nicht, sie verkonsumiert im rasenden Tempo alles, was ihnen vor die Augen kommt. Gehirn abschalten und nur noch unbeachten berieseln lassen. Damit kann kein Sender dienen. Die Zeiten wandelt sich immer schneller. Vorgestern Schallplatte, Gestern CD und heute Streaming. Und morgen?
    Ich schaue bestimmte Sender garnicht (sind mir schon seit Jahrzehnten zu doof). Andere sprechen mich inhaltlich nicht ban. Andere sind kleine Einode und manchmal überraschend inovativ. Steamin tue ich überhaupt nicht. Nicht nur wegen des Mangels an interessanten Inhalt. Und ich gehöre zu den über 50jährigen.
    Schwere Zeiten für alle Sender (Streamingdienste kämpfen wegen der Konkurenz nicht minder um jeden Zuschauer).
  • xena123 schrieb am 27.02.2023, 08.17 Uhr:
    Die Gruppeneinteilung ist mehr als blauäugig und geht an der Realität komplett vorbei.
    Wer guckt denn wirklich Pilcher, Wettendas, Tatort und Marienhof und auf der einen Seite und CIS Joko&Klaas und Dschungelcamp?
    Das sind 69+ und eher Bildungsferne ohne große Erwartungen.
    49-69 sind IT-Natives, die ab einem gewissen Bildungsniveau durchaus in der Lage und Willens sind, über Streaming Dienste eher auf American Rust, Walking dead, True Detectives, Dexter, Game of thrones, The Wire, Mare of Eastown, Yellowstone, Justified, Carnival Row, The Undoing, 1883, Terminal List, Hill House, Deadwood, Mayor of Kingstown, Sopranos, Breaking Bad, Expanse, Ringe der Macht, Shadows&Bones, Generation Kill, Cobra Kai, Last of us, Andor, Sons of Anarchy, Sandman, Willow, Left overs, Mandalorian, Murder in the building und von mir aus 7vswild zurückzugreifen.
    Diese Auswahl soll nur zeigen, dass man sehr wohl, gefüllt mit Dokus und Sportereignissen, zwei Jahre hochwertige Unterhaltung haben kann und lieber danach wieder von vorne anfängt, als sich J&K, GNTM, DSDS oder quasi ALLES von den ÖR zu geben.
    Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum Programmdirektoren das anders sehen und Serien produzieren und einkaufen, die man eigentlich sofort um 01.30 Uhr auf RTL2 oder in den Dritten verstecken kann, weil sie tatsächlich glauben, dass wir das sehen wollen...
  • Flapwazzle schrieb am 27.02.2023, 12.02 Uhr:
    Da hast Du ja wunderbar die beiden Zielgruppen der linearen Sender definiert: "69+" (öffentlich-rechtliche) und "Bildungsferne" (Die Privaten).
    Jetzt müssen es nur noch die Vermarkter passend ihren Werbekunden vermitteln und das lineare Fernsehen kann noch gut und gerne 20 bis 30 Jahre überleben.
  • tomgilles schrieb via tvforen.de am 27.02.2023, 04.39 Uhr:
    2-Minuten-Zapper werden uns als vollwertige Zuschauer verkauft. So missbrauchen die Sender die ohnehin schon ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen GfK-Erhebungen... Aber wen interessiert das eigentlich noch ernsthaft?
  • User_766212 schrieb am 27.02.2023, 02.16 Uhr:
    "Es geht nicht darum, sich die Welt schönzurechnen"
    Doch, genau darum geht es für die Privaten und ihre verzweifelten Versuche auf der Suche nach dem abhanden gekommenen Publikum. Wieso man denkt, dass man die Klickbaits des Internet nahtlos und 1:1 auf lineares Fernsehen übertragen kann und gleichzeitig hängt man an einer Theorie die laut eigener Aussage von Thoma nie auf wissenschaftlich fundierten Fakten, sondern nur auf willkürlich festgesetzten Zahlen basiert, die von der Individualisierung und technischen Weiterentwicklung schon lange überholt wurde, das kann sich einfach nicht ausgehen.
    Warum es nach wie vor dieses starren auf das Alter gibt obwohl die so verschmähten Alten heute oft die kaufkraftstärksten und konsumfreudigsten sind, zeigt doch welcher Irrweg da grade gegangen wird. Sie sollten doch die Älteren einfach fragen, was die wollen und sich vorstellen. Ich denke, das wäre vorrangig, dass einmal begonnene Serien auch zu Ende gesendet werden sollten, die Pünktlichkeit und die Termintreue was die Zeit betrifft mehr als ausbaufähig ist und dass Binge Watching nicht unbedingt die bevorzugte Art des Fernsehens ist. Damit wären schon drei Punkte erfüllt, die mich immer wieder verärgern. Dazu noch ein etwas höheres Niveau als in der nächsten Sonderschulklasse üblich ist und die Älteren wären vermutlich plötzlich treue Zuseher auch der Privatsender. Nicht alle wollen 20 Streamingdienste abonnieren um Serien zu sehen, die je nach Staffel von 10 verschiedenen Anbietern laufen, da käme lineares Fernsehen gerade recht, wo alle Staffeln auf einem Sender zu sehen sind, ganz so wie "früher" und dafür würde man auch die unvermeidliche Werbung in Kauf nehmen, nur nicht alle zwei Minuten und nach jedem 2.Satz....
  • Stephan Zürich schrieb am 26.02.2023, 21.48 Uhr:
    Vieleicht ist die damlige Zielgruppe auch älter geworden. Wer kann das Wissen.
  • streamingfan schrieb am 26.02.2023, 17.58 Uhr:
    ich schaue schon 2 bis 3 Jahre nicht mehr linear Fernsehen. Am meisten hat mich genervt, dass fast täglich die Sendungen nicht um 20.15 Uhr gestartet sind sondern immer erst später. Da ich immer alle Sendungen aufgezeichnet habe, war oft nicht die komplette Sendung aufgenommen.
    Außerdem wurden neue Serien nach 3 Folgen wieder aus dem Programm geworfen, oder kurzfristig ohne Ankündigung ins Nachtprogramm verschoben.
    Desweiteren wurden Sendungen immer öffter und länger unterbrochen.
    Mittlerweile zeigen die Privaten nur noch Trash-Eigenproduktionen oder werden alte Serien in endlosschleife wiederholt.
    Irgendwann hatte ich auf diese ganzen Sachen keinen Bock mehr und ich habe angefangen mit den Streamingdiensten. Dort kann man ganz entspannt Sendungen schauen. Heute benutze ich nur noch Streamingdienste.
    Ich kann mir nicht vorstellen, zum Free-TV zurückzukommen.
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  • Johannes Braun schrieb am 26.02.2023, 13.03 Uhr:
    Das wird im Artikel doch erwähnt, dass bei Streamingdiensten jeder Klick zählt. Natürlich ist die Durchschnittsreichweite im TV eine harte Währung, aber eben auch die viel repräsentativere als diese Netto-Reichweiten. Was hat es schon für eine Bedeutung/Aussage, wenn jemand mal ein paar Minuten reingezappt hat? So jemanden als vollwertigen Zuschauer miteinzurechnen, der er eine Sendung "gesehen" hat, ist Augenwischerei. Wenn es wie im Netz nur um Sekunden geht, ist das entsprechend noch weniger aussagekräftig.
  • Winslow schrieb am 26.02.2023, 13.00 Uhr:
    Nur weil das bei YouTube und Co der Fall ist, heißt das nicht, dass man das auch im TV anwenden kann. Selbst bei YouTube kann man diese Zählung kritisch betrachten, allerdings steht dort immer da, dass ein Video X Aufrufe hat, wirkt also noch recht transparent. Wenn ein TV-Sender von der "Reichweite" spricht, gehe ich davon aus zu hören, wie viele Menschen sich möglichst die ganze Sendung angesehen haben, bzw. zumindest einen großen Teil gesehen haben. Menschen, die beim durchzappen mal zwei Minuten hängen bleiben, sollten hier nicht als Zuschauer gezählt werden. Gerade heutzutage, bei zwei- oder dreistündigen Shows ist das nur ein lachhafter Versuch, die Zuschauerzahlen aufzuplustern.
  • User 1523080 schrieb am 26.02.2023, 12.29 Uhr:
    "Die rote Sieben ist von den großen Privatsendern jener mit dem jüngsten Publikum – aber gleichzeitig auch ein Sender, dessen Programm ältere Menschen nur selten ansprechend finden. Entsprechend würde sich der Marktanteil beim Blick auf die erweiterte Zielgruppe der Bis-59-Jährigen für ProSieben negativ auswirken und die Zahlen würden sinken."

    seit rosemann den laden übernommen hat wird der sender auch immer schlechter kaum noch gutes programm so wie früher, filme abgeschafft und in dauerschleifffe joko und klaas und rankingshows da muss man sich nicht wundern wenn das interresse immer geringer wird egal ob mit 49 oder 59.... 
    klar gibt es inzwischen mehr streaming anbieter als noch vor zehn jahren aber denoch sieht man das man mit normalen tv programm noch immer menschen vor den fernsehr locken kann wenn das programm stimmt........
  • User 1523080 schrieb am 27.02.2023, 22.48 Uhr:
    Sentinel2003: die neuen packete sind gut und schön aber was nützt es einem als normal tv zuschauer wenn von den gekauften serien so gut wie nichts im free tv zu sehen ist und fast alles nur im pay tv (pro7fun/sat1emotions/jony usw...) zu sehen ist? 
    aber ansonsten gebe ich ihnen recht........vermisse auch die "alten zeiten" von pro7 und co .... serien filme und nur ab und zu eine show kein joko kein klaas  :-)
  • Fernsehschauer schrieb am 26.02.2023, 13.10 Uhr:
    Früher war das schön mit "We love to entertain you" Klasse Filme, gute Serien Shows die man auch wirklich anschauen kann und nicht aus Fremdschamen wegschalten muss. Rosemann hat den Sender ganz schön an die Wand gefahren mit "Unterhaltung mit Haltung" klar auch dass P7 seine Zielgruppe nicht ändert Woke7 lebt ja von der jungen Zielgruppe Ü30, Ü40 schalten das Besserwisser / Belehrerfernsehen gar nicht mehr ein. (Aus gutem Grund)
  • Sentinel2003 schrieb am 26.02.2023, 12.55 Uhr:
    Stimmt nicht ganz....:-)....immerhin wurden jetzt wieder neue Film Pakete abgeschlossen.....doch, ich frage mich dann, wann der Sender noch Filme zeigen möchte, wenn anscheinend jetzt schon mit der frontalen Brechstange Sonnabends und Sonntags nur noch Shows gebracht werden....

    Ja, waren das noch Zeiten, als Pro 7 Freitags, Sonnabends und Sonntags Filme gebracht hat!!